Kaiserslautern Musik in den Straßen und offene Geschäfte locken die Menschen in die Innenstadt

 „Bärenstark“, wie die „Albgoischda Hagenbach“ mit zwei Dutzend Trommlern und Bläsern die Passanten Samstag wie Sonntag anzogen.
»Bärenstark«, wie die »Albgoischda Hagenbach« mit zwei Dutzend Trommlern und Bläsern die Passanten Samstag wie Sonntag anzogen.

Zwei Tage „Lautern blüht auf“ mit ganz viel Musik auf den Straßen, dazu ein verkaufsoffener Sonntag samt „Kaiserlicher Autoschau“: Zahlreiche Angebote an den Ständen, offene Geschäfte und eben die Musik waren am Wochenende die Attraktionen im Zentrum von Kaiserslautern.

Abgesehen vom Schillerplatz, wo am Samstag am frühen Nachmittag ungewohnte Leere herrschte, waren die Straßen rundum gut belebt. Den Spaß aus dem RPR1-Livemobil mit der lokalen Rockband LIO ließen sich die Besucher am Schillerplatz aber nicht nehmen. Unter den schützenden Dächern der angrenzenden Geschäfte ließ sich ein wenig mitswingen.

Überhaupt war die Musik so etwas wie der unüberhörbare Hinweis, dass in der Innenstadt am Samstag außer Wochenendeinkäufen noch ganz viel mehr angesagt war. „Bärenstark“, wie die „Albgoischda Hagenbach“ mit zwei Dutzend Trommlern und Bläsern die Passanten geradezu magisch anzogen. In ihren eisblauen Kostümen mit weißen Fellen waren sie nicht nur unüberhörbar. Sie waren auch nicht zu übersehen.

Auf in die Fackelstraße. Vorbei am Kinderkarussell und der Hüpfburg zu den Ständen, mit denen die Werbegemeinschaft „Kaiser in Lautern“ zusammen mit dem Citymanagement das Angebot des lokalen Einzelhandels ergänzt hat. Mit seinen Gipsfiguren von Vereinszeichen, Autos und Fischen bis zu Osterfiguren und mehr war „Maltisch“ dort auf ganz viele Wünsche vorbereitet. Und dann erst der Altenhof mit seiner Vielfalt an Kreationen von Kunsthandwerkern mit Schmuck, Kleidung und Dekorationen.

Unwiderstehliche Kuscheltiere aus Leipzig

Unwiderstehlich für die Kinder ein riesiger Stand aus Leipzig, der außer mit Haushaltsgeräten, Zierdecken und anderen nützlichen Teilen auch mit Kuscheltieren angereist war. Über einem zitternden kleinen Hundchen aus Plüsch lag da in seinem Körbchen ein schlafende Kätzchen, bei dem sich nur das Schwänzchen hin und wieder bewegte: „Mama bitte.“ Die Mama verstand: Das Kuscheltier fand ein neues Zuhause.

Französisches Flair in der Innenstadt

Wo im Zentrum der Innenstadt Markt-, Kerst-, Riesen- und Fackelstraße aufeinander treffen, kreuzten sich nur kurz die Wege der „Bärenstarken“ und der geflügelten, bunten Phoenixkrechzer aus Ramstein-Miesenbach. Passanten hatten ihr eigenes Ziel vor Augen: die französischen Stände. Was gab es dort nicht alles zu kaufen! Dass der Käsehändler aus dem Baskenland nicht Deutsch sprach, war kein Problem. Im Gegenteil. „So schön, mal ein paar Worte in Französisch zu sprechen. Man fühlt sich wie in Frankreich“ schwärmte eine Kundin. Ihr Hauptinteresse galt natürlich den Schaf- und Blauschimmelkäsen, dem Kuhkäse mit Trüffeln und anderen Spezialitäten die der sehr nette Händler mitgebracht hatte.

Es lockten den Genießer auch schlanke Salami mit Haselnuss, Peperoni, Feigen oder Steinpilzen und mehr aus Wissembourg. Dazu Konfitüre, Kekse oder „Pain au chocolate“: Letztere gibt’s zwar auch im lokalen Supermarkt zu kaufen. „Aber diese hier sind viel besser als bei uns“, betonte eine Kundin.

Bärlauchbrot und ein „Brototyp“

Spezialitäten aus dem lokalen Backofen bot die Chefin der Bäckerei „Kissel“ interessierten Passanten zum Testen an. Die Leute seien sehr aufgeschlossen für Bärlauchbrot oder Musikantenbrot, schilderte sie. Ihr Chilibrot mit Kruste – ein „Brototyp“ – habe sie extra für die Roten Teufel kreiert, schilderte Petra Kunz schmunzelnd: „Vielleicht essen die dann Brot, statt Trainerwechsel.“

In den Schaufenstern der Geschäfte lockte hier und da eine leichte, auch bunte Frühlingsmode. Eine gewisse Leichtigkeit breiten auch die vielfarbigen Luftballonreihen über den Gassen. Und oft waren es die Musikgruppen, die Lautern an diesem frühen Nachmittag nicht nur aufblühen ließen. Sie führten immer wieder auch dorthin, wo sich etwas bisher nicht Erlebtes finden ließ. Wie den „Foodhunter“ Andreas Zabel, der gegenüber der Stiftskirche Berge von Knoblauch, Ingwer, Trüffeln und Muskatnüsse – teils selbst angebaut, teils aus Italien, Spanien oder Indien importiert, anbot. Er fliege normalerweise immer ein halbes Jahr um die Welt, erzählte der gelernte Koch und Lebensmitteltechnologe gerne im Gespräch. Er war zum ersten Mal in Lautern dabei und mit der Resonanz bis dahin sehr zufrieden.

Vor einem Geschäft in der Schneiderstraße bannte eine namenlose Gruppe Musiker mit Gitarristen, Schlagzeuger und Sängern aus Neustadt die Passanten. Da zuckten selbst Kindern die Knie und sie juckelten direkt mit.

Der Verkaufsoffene Sonntag lockte, in Kombination mit „Lautern blüht auf“ viele Menschen in die Innenstadt.
Der Verkaufsoffene Sonntag lockte, in Kombination mit »Lautern blüht auf« viele Menschen in die Innenstadt.
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