Kaiserslautern „Menschen verbinden“

Die Pfalz und Brasilien haben mehr miteinander zu tun, als man denkt. Wie eng Kaiserslautern mit dem südamerikanischen Staat verbunden ist, zeigt eine Veranstaltungsreihe der Kreissparkasse und der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft, Sektion Pfalz. „Brasilien: Deutschland − Kunst, Kultur, Wissenschaft“ sind die Programmpunkte überschrieben, die mit Fotos und Filmen, Vortrag und Konzert im Vorfeld der Fußball-WM in Kaiserslautern für brasilianisches Feeling sorgen werden.

Als ein Freund Brasiliens und als Mitglied der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft konnte Vorstandsvorsitzender Franz Link seine Passion zu dem Land, das aufgrund seines dynamischen Wirtschaftswachstums inzwischen Platz sechs unter den großen Volkswirtschaften der Welt erreicht hat und auch als Partner in Politik, Forschung und Wissenschaft wachsende Beachtung findet, nicht verbergen. „Es sind Menschen, die die Verbindung beider Länder gestalten“, sagte Link gestern bei einem Pressegespräch und verwies auf Schwester Theresvita, eine in Rio de Janeiro wirkende Franziskanerin aus Kaiserslautern, auf den Historiker Roland Paul, der zusammen mit Theo Pfleger kürzlich von einer Reise nach Brasilien zurückgekehrt ist und auf die Verbindungen der Technischen Universität Kaiserslautern nach Brasilien. Ebenso auf den Fotografen Jörg Heieck, der im Herbst 2012 in Südbrasilien auf den Spuren deutscher Einwanderer war, und nicht zuletzt auf die Bemühungen von Walter Rung, dem Sprecher der Sektion Pfalz, der sich für das gegenseitige Verständnis beider Länder engagiert. Mit der Veranstaltungsreihe wolle die Kreissparkasse der Öffentlichkeit ein Stück Leben in Brasilien zeigen, hob Link hervor. Rung erinnerte daran, dass Blumenau eine der deutschesten Städte in Brasilien sei. „60 Prozent der Bewohner haben deutsche Vorfahren und zum Großteil Pfälzer Wurzeln.“ Rio Grande do Sul im südlichsten Teil Brasiliens, von wo Jörg Heieck seine Fotografien mitgebracht habe, sei fast 200 Jahre Heimat vieler Auswanderer aus der Pfalz. Er freue sich, dass die Veranstaltungsreihe vielfältige soziale und wirtschaftliche Strukturen Brasiliens, seine Internationalität, aber auch seine Probleme präsentiere, so Rung. Heieck, dessen Fotos seiner Brasilienreise in einem Bildband „Walachai – Rio Grande do Sul“ erschienen sind, berichtete von sichtbaren Gegensätzen, von archaischen Methoden in der Landwirtschaft und von moderner Technik. Der Bildband wird um Textbeiträge von Roland Paul und TU-Vize Norbert Wehn ergänzt. Die Fotoausstellung, die durch Informationstafeln der Technischen Universität über wissenschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien sowie durch Informationen der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft ergänzt sind, wird vom 7. Mai bis 4. Juni in der Kundenhalle der Kreissparkasse gezeigt. (jsw)

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