Hohenecken Menschen aus der Ukraine feiern in St. Rochus das orthodoxe Osterfest

Nach dem Ostergottesdienst in der Rochuskirche segneten die Pfarrer Igor Michael Sapun und Martin Olf auf dem Vorplatz der Kirch
Nach dem Ostergottesdienst in der Rochuskirche segneten die Pfarrer Igor Michael Sapun und Martin Olf auf dem Vorplatz der Kirche die Ostergaben von Mitgliedern der ukrainisch-griechisch katholischen Gemeinde Kaiserslautern.

Die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde Kaiserslautern hat am Sonntag in der Kirche St. Rochus in Hohenecken das orthodoxe Osterfest gefeiert. Traditionell begehen orthodoxe Kirchen Ostern nach dem julianischen Kalender. Da das Jahr hier einige Tage später beginnt, verschieben sich auch die Feste.

„Chrystos voskrese! Voistynu voskrese! – Christus ist auferstanden! Er ist wirklich auferstanden!“ hieß es mehrmals in dem Gottesdienst, den Igor Michael Sapun, Pfarrer der ukrainischen griechisch-katholischen Seelsorgestelle des Heiligen Johannes Chrysostomos, Mannheim, zusammen mit Pfarrer Martin Olf von der Pfarrei Heilig Geist zelebrierte. Drei Stunden dauerte die feierliche und stark gekürzte Liturgie, an der neben Mitgliedern der ukrainischen Gemeinde auch in der Burgherrenhalle untergebrachte Flüchtlinge aus der Ukraine und Angehörige der Pfarrei Heilig Geist teilnahmen.

Pfarrer Sapun: Die Ukrainer verteidigen heldenhaft ihr Land

In seiner Ansprache griff Sapun Gedanken des Apostolischen Exarchen der Ukrainer für Deutschland auf. Die Osterbotschaft „Jesus ist auferstanden, das Grab ist leer“, sei für die Menschen in der Ukraine, wo täglich Raketen fliegen, Häuser zerstört und Zivilisten getötet werden, nur schwer zu verstehen. Das Volk verteidige heldenhaft sein Land, seine Freiheit und seine Würde. Doch das Böse zeige sein wahres Gesicht. „Wir sehen keinen Lichtblick in der Dunkelheit von Aggression, Angst und Todesgefahr“, so Sapun. So wie die Sonne nach der Nacht aufgehe, der Frühling nach dem Winter komme, so müsste man jetzt auch glauben, dass der Stein, der vor den Eingang des Grabes gewälzt wurde, dort nicht auf ewig bleibt, ermutigte er die Gemeinde. „Glauben wir an den Sieg des Guten über das Böse.“

Nach dem Gottesdienst wurden Speisen gesegnet

Groß war die Freude, als Pfarrer Sapun im Anschluss an die Osterliturgie vor der Kirche die Osterspeisen segnete. Ein buntes und frohes Bild war es, als die Familien ihre mit Ostereiern, Backwaren, Süßigkeiten und herzhaften Lebensmitteln gefüllten Körbe auf dem Boden abstellten. Brennende Kerzen in den Körben symbolisierten das Osterlicht. Zwei Kessel mit Weihwasser benötigte Pfarrer Sapun, um die Gläubigen und die Ostergaben zu segnen. Mit fester Stimme und zum Teil mit Tränen in den Augen sangen die Menschen aus der Ukraine ihre Nationalhymne. Zu einem verspäteten Osterfrühstück versammelte sich die Gemeinde am frühen Nachmittag im Pfarrsaal von St. Rochus.

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