Kaiserslautern Marco König überstrahlt alles

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Marco König strahlte übers ganze Gesicht. Schon während des Rennens hatte der Weilerbacher am Sonntag beim Mehlinger „X-mas-Weihnachtscross“ Zeit, um mit seinen Fans an der Strecke zu flachsen. Zu überlegen führte er das rund 30-köpfige Fahrerfeld im Hauptrennen an und siegte am Ende mit einem Riesenvorsprung (wir berichteten gestern im Sport).

Wer sich ob der starken Besetzung Spannung im Hauptrennen versprochen hatte, wurde schnell ernüchtert. Schuld war Königs Wille, das Rennen sofort zu entscheiden – und seine Stärke, um genau dies auch zu tun. In der ersten der elf Runden. Dann konnte er einen Tritt herausnehmen und konzentriert sich nun auf die Deutsche Meisterschaft im Januar. Zuvor steht noch der Deutschland-Cup in Queidersbach auf dem Programm. „Ich denke, dass ich starke Konkurrenz bekomme, aber ich denke, dass ich auch überraschen kann“, erklärte der 20-Jährige glücklich. Weniger glücklich war am Ende Lokalmatador Jonas Rapp, der sich mit dem achten Platz begnügen musste. „Es hat eigentlich gar nichts funktioniert. Ich glaube, das war das letzte Crossrennen meines Lebens“, sagte der ehemalige U23-Landesmeister in seinem vorerst letzten Rennen im Mehlinger Trikot. Ab 1. Januar ist er für das Team Heizomat als Profi unterwegs. Mehrfach hatte Rapp Schaltungsprobleme, lag aber nach schwachem Start aus der zweiten Reihe schon zu Beginn des Rennens weit zurück. Immer wieder versuchte er, zumindest Platz vier noch zu attackieren, doch die vielen kleinen technischen Schwierigkeiten an seinem nicht optimal vorbereiteten Crossrad warfen ihn immer wieder zurück. Und am Ende verlor er zur Enttäuschung des Mehlinger Anhangs, der das mit einem lauten „Ohhh“ kommentierte, noch den Sprint um Platz sieben klar gegen Roman Sedlmaier aus Kempten, mit dem er auf der letzten Runde gemeinsam unterwegs war. König bedankte sich da schon bei Michael Wenzel, der auf dem markanten Streckenabschnitt im Pump-Park noch eine Naturtreppe angelegt hatte: „Die hat das Rennen noch interessanter gemacht.“ Beim RV Mehlingen freute sich der Vorsitzende Bernhard Henrich über eine gut besuchte Veranstaltung und große Starterfelder bei hervorragender Witterung. Zwar war die Strecke dadurch nicht ganz so anspruchsvoll für Mensch und Material wie noch im Vorjahr, doch tat dies der Stimmung keinen Abbruch. „Es sind natürlich noch einige Dinge zu klären, aber ich denke, 2016 wird es die dritte Auflage dieser Veranstaltung geben“, so der Vereinschef. Einzig der Ausfall des Juniorenwettbewerbs ist traurig und Alarmzeichen zugleich. Keiner der ohnehin nur vier gemeldeten Fahrer stand am Start. Der Lindener Niklas Märkl hatte aber immerhin eine gute Entschuldigung: „Er war kurzfristig zu einem Einsatz mit der Nationalmannschaft berufen worden“, informierte der RV Mehlingen am Renntag. Die anderen Nachwuchsklassen waren gut bis sehr gut bestückt. Das könnte in Zukunft dazu führen, dass auch das Feld der Junioren wieder ordentlich besetzt sein wird. Pech hatten die Starter des neu gegründeten RSC Linden. Lukas Märkl (Jugend) stürzte in der letzten Runde in einer der vielen 180-Grad-Kehren und kam so nicht über Platz drei hinaus. Ebenso musste der noch amtierende Deutsche Schülermeister im Radcross, Leon Brescher, seine Chancen auf das Podium begraben, als er auf einer eigentlich unproblematischen Abfahrt von einem der vielen Hügel die Kontrolle über sein Zweirad verlor. Tim-Oliver Kolschefski war hingegen zu übermütig: Im Rennen der Schüler wollte er zwei der künstlichen Hindernisse mit dem Rad überspringen, blieb aber hängen und erlitt dabei einen Defekt. Seine Aufholjagd im Anschluss endete auf Platz zwei. Für das beste Mehlinger Ergebnis sorgte Johannes Dülm im Rennen der Schüler U13, bei dem nach einem Geschicklichkeitsfahren zunächst gelaufen wurde, ehe es noch zwei entschärfte Runden zu bewältigen galt. Er wurde Vierter.

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