Kaiserslautern Lautern steht auf gegen rechts

Mit einem riesengroßen, friedlichen Umzug durch die Stadt haben gestern mehr als 2000 Menschen gegen rechtsradikales Gedankengut, gegen Intoleranz und Fremdenhass demonstriert. Dank eines Großaufgebots der Polizei blieb der Aufmarsch einiger Neonazis am Messeplatz ohne Zwischenfälle.

Mit geballter Kraft trat das Kaiserslauterer Bündnis gegen Rechts am gestrigen 1. Maifeiertag für Freiheit, Demokratie und Toleranz auf. Zahlreiche Gruppen, Vereine, Organisationen und Einzelpersonen schlossen sich dem Demonstrationszug an, der die Bismarckstraße in voller Länge einnahm. Mit farbigen Luftballons, Fahnen und Transparenten unterstrichen die Teilnehmer das Motto: „Kaiserslautern ist bunt – nicht braun“. „Lautern steht auf gegen rechts“, stellte Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt vor dem Start des Demonstrationszugs auf dem Stiftsplatz fest. Sie lobte den Schulterschluss aller demokratischen Gruppen und freute sich mit dem Regionsgeschäftsführer des DGB, Michael Detjen, über die Vielzahl der Teilnehmer, darunter Prominente aus Stadt-, Landes- und Bundespolitik. Unter dem Beifall der Versammelten teilte die Bürgermeisterin mit, dass es der Stadt gelungen sei, den geplanten Aufmarsch der Neonazis vor dem Asylbewerberheim im Asternweg zu verhindern. Leider habe die Stadt nicht die rechtlichen Mittel, um eine Demo und Kundgebung der Rechtsradikalen in Kaiserslautern ganz zu verbieten, bedauerte Wimmer-Leonhardt. Als Ewiggestrige, die aus der Geschichte nichts gelernt hätten, bezeichnete Bernd Rosenberger die Rechtsradikalen. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat wertete die Demonstration des Kaiserslauterer Bündnisses gegen Rechts als deutliche Ansage an die Neonazis: „Ihr habt in unserer Stadt nichts zu suchen.“ Rosenberger rief zu einem friedlichen Miteinander aller Menschen in der Stadt auf. Ein Verbot der NPD forderte Bundestagsabgeordneter Alexander Ulrich (Linke). Denn Rassismus sei ein Verbrechen und müsse verboten werden. Ulrich sprach sich für ein soziales Europa aus, auch, um den Rechten den politischen Nährboden zu entziehen. Ziel des Demonstrationszugs war der Volkspark, wo der DGB zur Maikundgebung eingeladen hatte. In Ansprachen und Grußworten erklärten sich zahlreiche Gewerkschafter und Politiker solidarisch mit dem Kaiserslauterer Bündnis gegen rechts. (hwm)

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