Kaiserslautern Kulturloge steht kurz vor dem Start

Die neu gegründete Kulturloge hat ihr Projekt soweit vorbereitet, dass die ersten „Kulturgäste“ sich in absehbarer Zeit über einen kostenlosen Konzert-, Theater- oder Museumsbesuch freuen können.

Christoph Dammann, Leiter des Kulturreferats der Stadt, fasste es bei einem Treffen der ehrenamtlichen Mitstreiter am Mittwochabend zusammen: Absprachen mit öffentlich anerkannten Sozialeinrichtungen und Kulturinstitutionen wie Kulturreferat, Pfalztheater, Kulturzentrum Kammgarn, Südwestrundfunk und dem Museum Pfalzgalerie haben stattgefunden. Der Informations-Flyer als der Dreh- und Angelpunkt bei der Einführung des Projekts ist vorbereitet und soll mit Hilfe eines Sponsors in einer Auflage von mehreren tausend Stück gedruckt werden. Wie die RHEINPFALZ mehrfach berichtet hat, vermittelt die Kulturloge Menschen mit geringem Einkommen und deren Kindern kostenlose Plätze bei kulturellen Veranstaltungen. Infrage kommen Erwerbslose und Menschen mit Grundsicherung, Senioren mit Grundsicherung, Alleinerziehende und Familien mit kleinen Bezügen sowie chronisch Kranke, Flüchtlinge und Asylbewerber. Kooperationspartner sind bisher: das Arbeits- und Sozialpädagogische Zentrum (ASZ), Caritas-Förderzentrum St. Lukas, Caritas-Zentrum Kaiserslautern, der Betreuungsverein des Deutschen Roten Kreuzes, die Sozial- und Lebensberatung des Evangelischen Gemeindedienstes, das Referat Soziales und das Ökologieprogramm der Stadtverwaltung, die Lebenshilfe Westpfalz, der Mach-mit-Mittwoch-Club, St. Franziskus-Gymnasium und Realschule sowie die Zoar-Wohnanlage. Anders als bei früheren Versuchen, bedürftigen Menschen eine kostenlose Teilnahme am kulturellen Leben zu ermöglichen, müssen diese beim Konzept der Kulturloge ihre Bedürftigkeit beim Abholen der Karte nicht nachweisen. Der Kontakt läuft über die Ehrenamtlichen innerhalb der Kulturloge und die Kooperationspartner. Sobald die Flyer in den Einrichtungen verteilt sind, ist es an den dortigen Kontaktpersonen, Menschen die dafür in Frage kommen anzusprechen und sie zu ermutigen, das Angebot anzunehmen. Wer Interesse signalisiert, füllt eine Anmeldung aus und kreuzt dabei seine kulturellen Vorlieben an. Diese Anmeldung, die einmal im Jahr erneuert werden muss, dient den Ehrenamtlichen als Basis für die persönliche Kontaktaufnahme. Sobald geeignete Eintrittskarten zur Verfügung stehen, melden sie sich vorher und dann noch einmal nach dem Konzert- oder Theaterbesuch. Die Karten werden an der jeweiligen Kasse auf den Namen des Interessenten hinterlegt; einen Sozialhilfeausweis muss er nicht vorlegen. Jede Kultureinrichtung könne selbst entscheiden, wie lange im Voraus und wie viele Karten er mit Blick auf den Verlauf des Vorverkaufs anbieten wolle, erläuterte Dammann. Als Veranstalter für die Fruchthalle geht der Kulturreferatsleiter davon aus, dass er beispielsweise für das nächste Symphoniekonzert zehn oder 20 Karten zur Verfügung stellen könne. Im Pfalztheater habe sie erst Vertrauensarbeit leisten müssen, berichtete Bettina Eichblatt, eine der beiden Sprecher der Kulturloge. Das Pfalztheater werde monatlich zwischen acht und zehn Karten zur Verfügung stellen und erwarte, dass die Tickets eine Woche vor dem Veranstaltungstermin abgeholt werden. Der zweite Sprecher, Rodger Gregorowitsch, hat ein Computerprogramm entwickelt, das den Ehrenamtlichen den Überblick über Veranstaltungen und angemeldete Gäste wesentlich erleichtert. Für den Anfang konzentriere sich die Kulturloge auf Kultureinrichtungen der Stadt, fasste der Kulturamtsleiter zusammen. Darüber hinaus könne jeder Veranstalter auch kurzfristig aufgenommen werden, der Karten für die Kulturloge-Interessenten anzubieten habe. (krh)

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