Kaiserslautern Kinderschutzbund leidet unter mangelnder Unterstützung

Nicht nur die Spenden, auch die Gelegenheiten für Aktionen sind zurückgegangen, klagt der Kinderschutzbund.
Nicht nur die Spenden, auch die Gelegenheiten für Aktionen sind zurückgegangen, klagt der Kinderschutzbund.

Vor zwei Jahren war es die Corona-Pandemie, die dem Kinderschutzbund Kaiserslautern-Kusel sein Engagement für Eltern und Kinder schwer machte. Inzwischen sind Krieg, Inflation und die Energiekrise dazugekommen. Das Spendenaufkommen sei deutlich zurückgegangen, ebenso die Zuweisung von Bußgeldern, die das Gericht sonst dem Verein zugewiesen habe, beklagt Schatzmeister Michael Krauß.

Unter diesen Voraussetzungen sollten wenigstens die kostenlosen Beratungsangebote aufrechterhalten werden, unterstreicht Diplom-Psychologin Bärbel Michalik, die die Beratungsstelle in der Moltkestraße 8 leitet. Kostenpflichtige Kurse wie „Starke Eltern – starke Kinder“, die zu weniger Stress in der Familie, dafür mehr Freude mit den Kindern beitragen sollen, könnten sich die Eltern oft nicht mehr leisten.

Bei Trennung und Scheidung könne es zu Konflikten kommen, so die Psychologin. Damit verbunden seien viele Entbehrungen, weil alles teurer werde: kein Zoobesuch mehr, kein Eis. So übertragen sich die Probleme der Eltern auf die Kinder. Ein Kinderferienprogramm mit Ausflügen hatte der Kinderschutzbund im Herbst trotz vieler Widrigkeiten auf die Beine stellen können. Mit einer Erzieherin und einem angehenden Lehrer kann im Haus außerdem für 20 Kinder eine Hausaufgabenhilfe angeboten werden. Für das Wunschoma/Wunschopa-Programm und das Kinder-/Jugendtelefon fehlt aktuell die ehrenamtliche Unterstützung. Sehr gefragt ist die gut gefüllte Kleiderkammer für Kleinkinder in der Moltkestraße.

Wegen der Corona-Pandemie sind Veranstaltungen und damit Gelder weggebrochen

Von Stadt, Land sowie den Kreisen Kaiserslautern und Kusel erhalte der Kinderschutzbund zwar Zuschüsse, erläutert der Schatzmeister. Einen Teil der Kosten für Miete, Gehälter und Energiekosten müsse der Verein jedoch selber tragen. „Vor der Pandemie haben wir uns noch finanziell aus einem Tief herausgearbeitet“, so Krauß. Dann habe 2020 die geplante Feier zum 40-jährigen Bestehen des Kinderschutzbundes abgesagt werden müssen. Auch Veranstaltungen wie das Stadtteilfest, der „Fit in Lautern-Lauf“ sowie der Kultur- und Weihnachtsmarkt seien ausgefallen. Dem Verein seien damit wichtige Säulen in der Finanzierung verloren gegangen. Bei entsprechend geringeren Einnahmen sei der Beratungsaufwand intensiver geworden. Dazu habe für Videoberatungen noch die technische Ausstattung aufgerüstet werden müssen.

„War es die Pandemie oder waren es sonstige Gründe, weshalb das ehrenamtliche wie das finanzielle Engagement so massiv nachgelassen haben?“, fragt sich Michael Krauß. Vielleicht ist der Kinderschutzbund einfach etwas aus dem Fokus gerückt.

Spendenkonten

  • Sparkasse Kaiserslautern

    IBAN DE15540502200000136432

    BIC MALADE51KLK

  • Kreissparkasse Kusel

    IBAN DE69540515500000031005

    BIC MALADE51KUS

x