Kaiserslautern Kaiserslautern: Meisterschule für Handwerker verabschiedet feierlich rund 340 Absolventen

Wünschte den Absolventen alles Gute für die Zukunft: Bezirksverbands-Chef Theo Wieder. Foto: Christian Hamm
Wünschte den Absolventen alles Gute für die Zukunft: Bezirksverbands-Chef Theo Wieder.

Rund 340 junge Menschen haben an der Meisterschule für Handwerker ihr berufliches Rüstzeug erworben. Am Freitag gab’s die Belege dafür: Bei einer Feierstunde im Pfalztheater erhielten künftige Meister sowie Techniker und Berufsfachschüler ihre Zeugnisse, verbunden mit besten Wünschen.

Die Zukunft zu meistern, das sollte keinem der Absolventen schwer fallen – darin waren sich all jene einig, die am Freitag im großen Haus des Pfalztheaters auf der Bühne standen, um Absolventen und deren Angehörigen aufs Herzlichste zu gratulieren.

Meist sind ja die Ausführungen bei Abschlussfeiern aller Art arg langatmig. Muss nicht sein, wie David Mantei bewies: Der frischgebackene Automatisierungstechniker kann Roboter flott machen, hätte aber sicherlich auch dort beste Chancen, wo er am Freitag stand. Reif für die Kabarettbühne – wohlgemerkt keine für Klamauk, sondern für Unterhaltung intelligentester Art – fabulierte Mantei munter drauflos, dass es reine Freude war. Ein zur Klimaschutz-Debatte trefflich passendes Zitat des britischen Kult-Science-Fiction-Satirikers Douglas Adams präsentierte Mantei gar übersetzt in den Hexadezimalcode.

Klartext sprachen Theo Wieder, Brigitte Mannert und Eckhard Mielke. Wieder, seines Zeichens Bezirkstags-Vorsitzender und mithin Chef des Bezirksverbands Pfalz, der wiederum Träger der Meisterschule ist, warf einen umfassenden Blick auf die technische Entwicklung mit ihren Fluch- und Segen-Seiten. Wieder erzählte von dem Typen, der durch die Stadt marschiert und auf der Suche nach Freunden rumposaunt, was er isst, wo er gern rumgammelt, wie er schläft und was die Katze treibt. „Schon hat er fünf ,Follower’ – zwei Polizisten, Psychiater, Pfleger...“. Tja, ob es wohl nicht doch bedenklich sei, bei Facebook persönlichste Informationen allzu sorglos in alle Welt zu streuen?

Verbunden mit der Versicherung, dass all die Jung-Handwerker, Meister und Techniker einen perspektivreichen Karriereweg gewählt hätten, fand Wieder also durchaus kritische Worte. Ausnahmslos angenehme Zwischentöne steuerte die Big-Band des Rittersberg-Gymnasiums bei. Brigitte Mannert, die Präsidentin der Handwerkskammer der Pfalz, betonte ihrerseits, welch glänzende Zukunftsaussichten gerade das Handwerk offeriere.

Davon ist auch Oberstudiendirektor Eckhard Mielke überzeugt. Der Leiter der Meisterschule verwies auf die Bedeutung der Einrichtung, die Industrie und Handwerk mit händeringend gesuchten Fachkräften versorge. Jene Kräfte des jüngsten Abschlussjahrgangs erhielten ihre Zeugnisse, die Besten unter ihnen wurden eigens ausgezeichnet. Karl Jungs Zimmerleute präsentierten zum Abschluss einen „Zimmerer-Klatsch“.

Soziales Engagement der ganz besonderen Art gewürdigt

Dass gute Noten honoriert werden, ist ja nun nichts Ungewöhnliches. Neben Lob für Leistung wird auch stets Anerkennung für gesellschaftliches Engagement laut. So auch am Freitag bei der Abschlussfeier der Meisterschule – wobei diesmal allerdings eine ganz und gar außergewöhnliche Art des sozialen Wirkens gewürdigt worden ist.

Der Freundeskreis der Meisteschule hat den üblichen Preis für vorbildliches Tun zugunsten der Gemeinschaft an Christian Deppert vergeben. Der frischgebackene Automatisierungstechniker hatte sich bei einem Projekt hervorgetan. Dafür erhielt er einen mit 100 Euro dotierten Preis.

Freundeskreis-Vorsitzender Bernd Lederer sowie die Vorstandsmitglieder Oliver Rösner und Helmut Lewark aber hatten noch einen mit 150 Euro dotierten Sonderpreis parat. Den erhielt ein Trio, das sich auf besondere Weise um einen Schulabsolventen verdient gemacht hat. Carolin Sackmann, Pascal Bogner und Marc-Philip Pohlmann hatten einen Schüler der Technikerschule, der seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist, in ihre WG integriert. Sie hatten ihn stets im Rollstuhl zur Schule geschoben und ihm so den Techniker-Abschluss ermöglicht.

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