Kaiserslautern Junge Gärtner umsorgen alte Sorten

Alle packen mit an.
Alle packen mit an.

Im Rahmen einer Obstbaumpflanzaktion des Forstamtes Kaiserslautern pflanzten Schüler der Schule am Beilstein auf dem Holzweg am Stiftswald drei Obstbäume, um die sie sich auch weiterhin kümmern werden.

Die siebzehnjährige Michelle kann es kaum erwarten, mit dem Pflanzen zu beginnen. Sie trägt bereits Gartenhandschuhe. „Jetzt geht es gleich los mit der Arbeit“, erklärt sie. Sigrid Barthel, Leiterin der Schule am Beilstein, erklärt in ihrer Begrüßungsrede, „solche Projekte sind ganz wertvoll für unsere Schule. Das ist Lernen am konkreten Gegenstand.“ Auch Ute Fenkner-Gies, Leiterin des Forstamtes Kaiserslautern, freut sich über die Zusammenarbeit. Der Holzweg am Stiftswald ist ein gerne genutzter Platz zum Ausruhen für Spaziergänger geworden, die die Natur nahe der Stadt genießen wollen. Mit dem Pflanzen der Obstbäumchen, alte Baumsorten, die zu dem kühlen, nährstoffarmen Standort passen, wird das Gelände ökologisch aufgewertet. „Die Wiese ist wichtig für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Vögel“, erklärt Fenkner-Gies den jungen Leuten. „Die Bäume geben wir in eure Obhut.“ Eine große Verantwortung, der sich die Schüler durchaus bewusst sind. Manuela etwa erklärt, im Sommer nachsehen zu wollen, ob die Bäume gegossen werden müssen. Mit den ersten Früchten kann man in zwei bis drei Jahren rechnen. Die Schüler sollen in die Pflege der Bäume eingebunden werden. Überhaupt kann jeder, der mag, auf dem Gelände das Wachsen, Blühen und Fruktifizieren im Jahresverlauf beobachten. Endlich geht es los. Die jungen Männer greifen tatkräftig zur Schaufel und geben Erde in das großzügig ausgehobene Loch. Anfangs stehen die Mädchen noch zögerlich daneben und sehen sich die Sache lieber nur an, doch als sie von ihren Lehrkräften Udo Leising und Sybille Courret-Felske aufgefordert werden, mitanzupacken, verlieren sie rasch ihre Scheu und helfen mit. Ein Maschendraht um die Wurzel soll das empfindliche Bäumchen vor Wühlmäusen schützen. Dann endlich wird es in den Boden gesetzt. Nun muss die Erde festgetreten werden, eine Aufgabe, die viele Helfer findet. Überhaupt packen alle mit an. Das Gießen danach übernimmt Manuela. Sie strahlt dabei übers ganze Gesicht. Sebastian und Tim ruhen sich kurz aus. Sie haben hart gearbeitet, betonen aber, noch Kraft für das zweite Bäumchen zu haben. Beim letzten Apfelbaum, einem Gravensteiner, wie sie auf dem Schild ablesen können, der bereits aufgestellt wurde, erlahmen allerdings die Kräfte. „Oh, meine Arme“, jammert Tim, während Lothar und Tobias konzentriert weiterschaufeln. Mit vereinten Kräften steht bald auch das letzte Apfelbäumchen an seinem Platz. Vom Grill ist nun der Geruch von Würstchen zu riechen.

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