Karate Jonathan Horne braucht als Trainer Nerven

Freuen sich über Gold: Bundestrainer Jonathan Horne mit seiner Weltmeisterin Hannah Riedel.
Freuen sich über Gold: Bundestrainer Jonathan Horne mit seiner Weltmeisterin Hannah Riedel.

Mit einer Weltmeisterin und zwei Silbermedaillen-Gewinnern kehrt Karate-Bundestrainer Jonathan Horne von der Nachwuchs-Weltmeisterschaft in Konya, Türkei, zurück. Der Bundestrainer aus Kaiserslautern setzt dabei ein erstes großes Ausrufezeichen.

Seit Anfang des Jahres zeichnet der ehemalige Weltklassekarateka Jonathan Horne vom Teikyo Team Kaiserslautern als Bundestrainer für Deutschlands Kumite-Karatekas verantwortlich. Gerade hat sich das deutsche Team um den Chefbundestrainer bei der Nachwuchsweltmeisterschaft in Konya in der Türkei hervorragend präsentiert. Einmal Gold, zweimal Silber sowie drei Bronzekämpfe, die allerdings alle ganz knapp verloren gingen, kann Horne für sich und das Team verbuchen.

„Das war die beste WM, die wir hatten“, schwärmt er vom Einsatz seiner jungen Talente und sieht auch dort, wo es keine Medaillen gab, ganz großes Potenzial. „Da steckt viel Talent drin, wir werden weiter arbeiten. Alle sollen gut in der Leistungsklasse ankommen“, ist Horne mehr als zufrieden mit dem, was er gesehen und erlebt hat.

Spannung bis zum Schluss

Hinter dem Bundestrainer liegen wahre Herzschlagmomente. Im U18-Finale stand die Erfurterin Hannah Riedel (plus 59 kg), eine seiner Athletinnen, die es seinen Nerven echt nicht leicht machte. Der Kampf war hochklassig und extrem spannend bis zum Schluss. „Das war schon nervenaufreibend“, gibt Horne unumwunden zu, dass ein solcher Kampf als Sportler leichter auszuhalten sei. Der Trainer habe das Geschehen einfach nicht in der Hand.

Riedel war im Finale gegen die explosiv schnelle Ägypterin in Rückstand geraten, konnte aber kurz vor Schluss ausgleichen. Zwei Sekunden vor Schluss rief der Trainer eine letzte Taktik auf die Matte. „Sie hat mich gehört, hat den Tritt Richtung Bauch umgesetzt, aber es war auch das nötige Quäntchen Glück dabei, dass die Gegnerin nach vorne in den Angriff gelaufen ist.“ Nun, Glück gehört bei solch einem Duell auf Augenhöhe schon auch dazu. Das große Karatetalent Hannah Riedel gewann den Kampf quasi in der letzten Sekunde und wurde mit Gold gekrönt.

Zu viel gewollt

Zwei weitere Finals gab es für den Bundestrainer „auszuhalten“. In der U21 (bis 61 kg) stand seine Athletin Reem Khamis im Finale. Die Hamburgerin mit ägyptischen Wurzeln zog mit beeindruckender Leistung und einem perfekten Wettkampf durch alle Runden, verlor das Finale gegen ihre Konkurrentin aus der Türkei dann aber. „Sie wollte im Finale einfach zu viel. Das ist ihr Temperament“, war Horne mit Silber und den gezeigten Kämpfen super zufrieden. Mit Heidar Safi aus Northeim gab es für Horne und die deutsche Nachwuchsmannschaft eine weitere Silbermedaille. Der gebürtige Iraner, der seinen ersten großen Einsatz für das deutsche Team hatte, kämpfte sich in der U16 (bis 52 kg) bis zur Silbermedaille.

„Wir schleifen die Talente, stellen sie ein und betreuen sie auf großen Turnieren, die Hauptarbeit leisten selbstverständlich die Heimtrainer“, ist Horne froh über ein gutes Miteinander innerhalb seines Kaders.

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