Kaiserslautern „Interesse, aber keine Angst bei den Beschäftigten“

Bei einer Betriebsversammlung wurden die Mitarbeiter des Kaiserslauterer Opel-Werks gestern über Auswirkungen eines möglichen Verkaufs von Opel an den PSA-Konzern informiert. Die Arbeitnehmer hätten mit Interesse, aber ohne Angst reagiert, erklärt der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall, Alexander Ulrich.

Der Betriebsrat habe über die weitere Strategie berichtet, die die Arbeitnehmervertretung bei einem Verkauf einschlagen werde, so Ulrich. Die Stimmung in der Belegschaft sei keineswegs aufgeregt gewesen; zumal der Betriebsrat auch die Chancen dargelegt habe, die mit einem Verkauf verbunden sein können. Ulrich teilt diese Auffassung – zumal Opel in den vergangenen Jahren unter General Motors zu leiden gehabt habe. Zum einen weil der amerikanische Konzern den europäischen Automarkt nicht verstanden habe, zum anderen weil er nicht ausreichend investiert habe. Ein europäischer Autokonzern könne zu ganz anderen Antworten auf die Fragen kommen, die sich im Wettbewerb stellen. Ein Verkauf an die Franzosen berge prinzipiell Chancen und Risiken, sagte Ulrich. Je schneller ein Verkauf über die Bühne gehe und je schneller damit einhergehend Zusagen an Arbeitnehmer eingehalten werden, desto positiver könne der Übergang gestaltet werden. Das betreffe natürlich auch das Werk Kaiserslautern. Hier gebe es Investitionszusagen von General Motors für die nächsten Jahre, die die die Beschäftigung sichern. Diese Zusagen müssten bei einem Verkauf eingehalten werden. Ulrich ist sicher, das die Teile aus Kaiserslautern auch in einem Verbund weiter gebraucht werden. Dass ein Verkauf an PSA eine Chance für Opel sein kann, haben die SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Rahm, Daniel Schäffner und Thomas Wansch erklärt. Vor der gestrigen Plenarsitzung in Mainz haben die SPD-Abgeordneten ein Gespräch mit dem Betriebsrat von Opel geführt. Fazit: Nun sei Ruhe für die anstehenden Verhandlungen nötig. Es stelle sich eine andere Situation als im Jahr 2008 dar. Man müsse die möglichen Chancen, die sich durch die Übernahme von PSA ergeben können, im Auge haben. „Die Veränderungen der Automobilbranche sind möglicherweise mit PSA besser darstellbar“, erklären die Abgeordneten. Die Marken Opel und Peugeot könnten am Ende beide von einer Produktpalette für den europäischen Markt auf einer gemeinsamen Plattform profitieren. Allerdings seien die Verantwortlichen auf Seiten von GM, Opel und der PSA-Gruppe nun angehalten, die Arbeitnehmervertretung in den weiteren Schritten eng einzubinden. Wie die Abgeordneten weiter ausführen, steht die SPD an der Seite der Opel-Mitarbeiter und nutze alle europa- und bundesweiten Kontakte. Opel sei nach wie vor eine starke Marke. Die Standorte in Kaiserslautern und Rüsselsheim könnten selbstbewusst in die anstehenden Verhandlungen gehen. Oberste Priorität sei, die Marke Opel, die Standorte in Kaiserslautern und Rüsselsheim sowie die dortigen Arbeitsplätze zu erhalten. Wirtschaft |dür

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