Kaiserslautern Harte Kritik an Abriss-Plänen

Die Sanierung der Theo-Barth-Halle sorgte bei der Sitzung des Ortsbeirats Erlenbach am Donnerstagabend für Zündstoff. Udo Holzmann, Leiter des Referates Gebäudewirtschaft, musste sich aus den Reihen von CDU und SPD vorhalten lassen, die Stadt habe zu wenig für die Erhaltung der Mehrzweckhalle getan. Seit 25 Jahren sei nicht genügend in die Halle investiert worden.

Wenn Gaststätte und Wohnung für Pächter in einem solch schlechten Zustand seien, dass es wirtschaftlicher sei, den Gebäudeteil abzureißen, „dann gute Nacht Erlenbach“, machte sich CDU-Fraktionssprecher Karl-Heinz Dippold Luft. Die Gaststätte der Mehrzweckhalle sei ein wichtiger Teil der Infrastruktur des Ortes und habe in der Vergangenheit über Kaiserslautern hinaus einen guten Namen gehabt. „Hier wurde am falschen Punkt gespart“, stellte der CDU-Fraktionssprecher fest. Kein Verständnis zeigte Dippold dafür, dass laut Holzmann Oberbürgermeister Klaus Weichel und Beigeordneter Peter Kiefer Anfang September die Entscheidung getroffen hätten, die Gaststätte und Pächterwohnung abreißen zu lassen. Ein solcher Punkt gehöre zuerst auf die Tagesordnung des Ortsbeirats, monierte Dippold. SPD-Fraktionssprecher Franz Schermer sprach sich dafür aus, die Sanierung der Mehrzweckhalle als Gesamtkonzept neu zu diskutieren. „Wir können unter dem Tagesordnungspunkt ,Mitteilungen’ nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“ Zuvor informierte Holzmann, dass für eine Sanierung der maroden Gaststätte und Pächterwohnung 124.000 Euro investiert werden müssten. Angesichts der Unsicherheit, einen Pächter zu finden, sei ein Abriss des Gebäudeteils wirtschaftlicher, gab der Leiter des Referats Gebäudewirtschaft zu bedenken. Nach wie vor verfolge die Stadt das Ziel, die Theo-Barth-Halle energetisch zu sanieren, so Holzmann. Kein Verständnis zeigten Dippold und Schermer dafür, dass eine Sanierung der maroden und zwischenzeitlich abgestützten Treppe zur Ortsverwaltung immer noch nicht in Angriff genommen worden sei. „Jetzt soll kein dringender Handlungsbedarf bestehen, ganz zu schweigen vom miserablen Erscheinungsbild des Treppenaufgangs“, beanstandete Dippold die Information Holzmanns, derzufolge von der Treppe keine Gefahr ausgehe und diese bis Ende des Jahres in einen passablen Zustand versetzt werden solle. Schermer erinnerte daran, dass die Treppe ein Sicherheitsbereich sei, und der Vermieter verpflichtet sei, seiner Sicherungspflicht nachzukommen. Weiter informierte Holzmann über den Stand der Bauarbeiten am neuen Feuerwehrhaus neben der Mehrzweckhalle. Der Rohbau soll bis Ende Oktober fertiggestellt sein, kündigte er das Richtfest an. Der Abschluss der Baumaßnahme ist auf April 2015 terminiert. In einem Antrag der SPD-Fraktion wird die Straßenverkehrsbehörde aufgefordert, für den Kreuzungsbereich Erlenbacher Straße/Bergstraße die Geschwindigkeit auf Tempo 30 zu begrenzen. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der CDU angenommen. Dippold rief in Erinnerung, dass der Ortsbeirat seit langem ein Gesamtkonzept zur Verkehrsberuhigung verlange. Dies sei für Erlenbach dringend erforderlich. Er plädierte dafür, dass sich Vertreter der Verkehrsbehörde die Probleme im Ortsbeirat anhören. Schermer wiederum erinnerte daran, dass über die K9 mehrfach gesprochen wurde, Tempo 30 auf einer Kreisstraße aber nicht machbar sei. Was die Gratulation zu Geburtstagen von Senioren ab 80 Jahren seitens des Ortsvorstehers angeht, hat sich der Ortsbeirat für eine Fortführung der bisherigen Praxis ausgesprochen. Aus Mitteln des Ergebnishaushalts sollen ein Kühlschrank und eine größere Kaffeemaschine erworben werden, beschloss der Ortsbeirat. Auch solle ein Schrank repariert werden. Für den Anbau einer Küche und eines Stuhllagers an der Mehrzweckhalle sollen im kommenden Jahr 27.800 Euro im Investivhaushalt bereitgestellt werden. Als neues Mitglied verpflichtete Ortsvorsteher Fritz Henrich Erich Lang (CDU). (jsw)

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