Kaiserslautern Hans Mommsen: Weggefährten trauern um Historiker

Verbände und Weggefährten würdigten gestern Hans Mommsen, der am Donnerstag, seinem 85. Geburtstag, verstorben ist (). Laut Zentralrat der Juden verliert Deutschland mit Mommsen einen seiner großen Historiker. „Seine Forschung zur NS-Zeit war wegweisend“, sagte Präsident Josef Schuster. „Große Verdienste hat Hans Mommsen sich auch für seine Arbeit über Zwangsarbeit im VW-Werk während der Nazi-Zeit erworben.“ Norbert Frei („Der Führerstaat“), der Mommsen am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Ruhr-Universität Bochum nachfolgte, würdigte ihn als prägende Figur: „Hans Mommsen stand im Zentrum der enormen, kritischen Produktivität der ersten Generation empirisch arbeitender Zeithistoriker in der Bundesrepublik.“ In großer Trauer gedachte auch die Ruhr-Universität ihres Professors. Mommsen, der seine Laufbahn in Tübingen, München und Heidelberg begonnen hatte, lehrte von 1968 bis 1996 in Bochum. Mommsens Grundhaltung war sozial-liberal, seine Schwerpunkte waren die Geschichte der Arbeiterbewegung, die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus – er gehörte zu den Verfechtern der Funktionalismus-These – und der deutsche Widerstand. (dpa)

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