Kaiserslautern Gute Ausgangsposition im Titelkampf

91-76640761.jpg

Der TuS Dansenberg blickt auf seine bislang beste Halbserie seit der Rückkehr in die Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zurück und hat sich als Tabellendritter eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Meisterschaft erarbeitet. Am 17. Januar (18 Uhr) starten die Westpfälzer bei Aufsteiger Worms in die Rückrunde, an deren Ende der Aufstieg in die Dritte Liga winken könnte.

Nach zwei harten Jahren, die vom Kampf um den Klassenerhalt geprägt waren, führte Kai Christmann die Mannschaft in der Spielzeit 2014/15 auf den sechsten Tabellenplatz und hinterließ seinem Nachfolger, dem Ex-Nationalspieler Jürgen Hartz, eine junge, hungrige Truppe, die nach den Abgängen von Abwehrass Todor Ruskov, Urgestein Alexey Wetz, Spielmacher Sven Suton und Torhüter Aleksandar Djordjic einen heftigen Aderlass zu beklagen hatte. Diese Leistungsträger zu ersetzen war eine Herkulesaufgabe, die Teammanager Alexander Schmitt eine arbeitsreiche Sommerpause bescherte. Mit der Rückholaktion von Eigengewächs Steffen Kiefer, der bei der VT Zweibrücken in den vergangenen Jahren zu einem absoluten Toptorjäger reifte, unterstrichen die Lauterer ihre Ambitionen, wieder einen Platz im oberen Tabellendrittel erreichen zu wollen. Untermauert wurde dieses Vorhaben durch die Verpflichtung des ehemaligen Nationaltorhüters Nenad Puljezevic. Der im serbischen Belgrad geborene 1,95-Meter-Mann absolvierte insgesamt 95 Länderspiele und errang mit Jugoslawien bei der Weltmeisterschaft 2001 die Bronzemedaille. Gemeinsam mit Markus Seitz bildete der 42-Jährige in der Hinrunde ein starkes Gespann, vor einer gut stehenden Abwehr. Mit 25,2 Gegentoren im Schnitt ließ der TuS bislang die zweitwenigsten Treffer zu. Konsequenter verteidigt haben nur die HF Illtal (23,5). Einen Vorgeschmack auf das Leistungsvermögen der neu formierten Mannschaft, die mit dem blutjungen Maximilian Hartz (17) einen Takt- und Ideengeber ohne Oberligaerfahrung erhielt, konnten sich die Zuschauer in der Vorbereitung beim Karlsberg Südwest-Cup verschaffen, als Ligarivale Zweibrücken mit 27:15 besiegt wurde. Das erste Pflichtspiel unter Trainer Jürgen Hartz hielt zunächst wenig Erbauliches für die Westpfälzer bereit. Die vermeintliche Pflichtaufgabe beim Saisonauftakt gegen Aufsteiger Worms entpuppte sich als harte Nuss. Die Nibelungenstädter spielten unbekümmert auf, wurden von Minute zu Minute selbstbewusster und lagen zur Halbzeit mit 20:8 in Front. Das hart erkämpfte 26:26 als Teilerfolg zu werten, fiel ob der vermeintlich klaren Ausgangslage schwer. Die kritischen Stimmen im Umfeld verstummten jedoch schnell, weil der TuS fünf Siege am Stück folgen ließ und am sechsten Spieltag als einzige noch ungeschlagene Mannschaft von der Tabellenspitze grüßte. Durch die Spielverlegung der Partie gegen den ambitionierten TV Mühlheim und die erste Saisonniederlage gegen Völklingen (30:31) verlor Dansenberg den Platz an der Sonne an die SF Budenheim, gegen die man Ende November im Topspiel vor restlos ausverkaufter Halle mit 34:35 den Kürzeren zog. Die stimmungsvolle Kulisse schien die Dansenberger eher zu lähmen als zu beflügeln, was sich in ungenauen Pässen und zahlreichen Leichtsinnsfehlern niederschlug. „Wir haben uns nach der Pause super herangekämpft, aber Budenheim hat das schon clever gemacht. Jetzt müssen wir in Friesenheim gewinnen und dann weiterschauen“, richtete Goalgetter Steffen Kiefer damals den Blick im Anschluss an die zweite Saisonniederlage sogleich wieder nach vorne. Mit vier Siegen in Folge, darunter das 33:29 gegen den mit drei ehemaligen Dansenbergern angetretenen Erzrivalen Zweibrücken, fand die Mannschaft von Jürgen Hartz in die Erfolgsspur zurück und zählt spätestens jetzt zum engsten Kreis der Aufstiegskandidaten. Mit Kampfansagen hält man sich beim TuS bewusst zurück. „Wir fühlen uns in der Spitzengruppe wohl und wollen so lange wie möglich oben dabei bleiben. Alles andere wird man sehen“, betonen Hartz und Schmitt unisono. An der bewährten Taktik, von Spiel zu Spiel zu denken, soll und wird sich also so schnell nichts ändern. Und das ist angesichts der hohen Leistungsdichte in der Oberliga RPS auch gut so. Das erste Pflichtspiel des Jahres steht am kommenden Samstag (19 Uhr) beim TV Thaleischweiler auf dem Programm, wo es um den Einzug in das Pfalzpokal-Viertelfinale geht.

x