Kaiserslautern Grünes Licht für einen Radweg

Auf der stillgelegten Schienentrasse von Otterbach über Erfenbach, Siegelbach und Rodenbach nach Weilerbach, der sogenannten Bachbahn, kann ein Radweg entstehen; aber mit der Option, dass dort womöglich einmal wieder Züge fahren und der Radweg dann weichen muss. Das sieht der Regionale Raumordnungsplan Westpfalz vor. Der Bauausschuss ist mit dieser Planung einverstanden und stimmte gestern einstimmig zu.

Der Regionale Raumordnungsplan Westpfalz wird derzeit fortgeschrieben, um die Vorgaben der Landesplanung umzusetzen. Zur Bachbahn heißt es, die 1999 im Projekt Citybahn vorgesehene Trassenführung bis in die Innenstadt stehe in der Stadt nicht mehr vollständig zur Verfügung und die Finanzierung des Baus und Betriebs der Bachbahn sei in einem überschaubaren Zeitraum nicht absehbar. Das Ziel der Reaktivierung der Bahnstrecke solle jedoch nicht aufgegeben werden. Nach den Worten von Elke Franzreb, Leiterin des Referats Stadtentwicklung, wird die Trasse von der Bahn gekauft, wobei jede Gemeinde die Flächen erwerbe, die auf ihrer Gemarkung liegen. Notariell werde festgeschrieben, dass keine Einzelgrundstücke verkauft werden dürfen. Das Altlastenrisiko trage der Verursacher, sprich: die Bahn. Die Stadt werde den Grunderwerb für Flächen der Bachbahn in Erfenbach und Siegelbach in die Wege leiten, Mittel würden für den Doppelhaushalt 2015 und 2016 angemeldet. Die Fraktionen stimmten dieser Planung zu, allerdings mit unterschiedlichen Akzenten. Die SPD hätte es gerne gesehen, dass die Option einer Revitalisierung der Bahnstrecke gestrichen wird. Es gebe keinen Bedarf für eine solche Bahn, zudem fehlten in Otterbach sämtliche Gleisanschlüsse, erklärte Franz Schermer. Im Industriegebiet Nord bestehe ebenfalls kein Bedarf an einer Gleisanbindung, ergänzte Udo Lackmann. Walfried Weber von der CDU plädierte hingegen für die Möglichkeit, die Bachbahn in ferner Zukunft wieder zu reaktivieren. Es gebe keine Not, diese Option aufzugeben. „Wer weiß, was in 20 Jahren ist“, sagte Weber. Auch Herbert Leyendecker erklärte für die FDP, es sei vorstellbar, dass die Bachbahn reaktiviert wird. Tobias Wiesemann von den Grünen sprach sich ebenfalls für die Option aus. Deshalb solle schon jetzt geprüft werden, ob auf der Schienentrasse überhaupt ein Radweg angelegt wird oder ob man hierfür nicht Feld- und Wirtschaftswege nutzt, die an den Gleisen entlangführen. (dür)

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