Kaiserslautern Frauenpower an der Eselsfürth

Die Bands „Red Circle“, „Sexual Advice“ und „Project Icarus“ laden für Samstag zur gemeinsamen Rocksession mit Ladies Night ins Irish House an der Eselsfürth. Zu erwarten ist ein Abend zwischen lauten Bässen, harten Riffs und coolem Sektempfang für die weiblichen Gäste.

„Red Circle“ wird als erste Combo des Band-Trios auftreten. Die musikalische Devise der 2011 gegründeten Lauterer Formation heißt Alternative/Progressive Rock, nach dem Vorbild von Bands wie „Muse“ oder „Radiohead“. Im Repertoire mischen sich Cover und Eigenmaterial. Die Sechs haben einen weiten Weg zurückgelegt: gegründet in einem Jugendzeltlager, spielten sie zunächst Kirchenmusik für Gottesdienste über regionale Contests wie beispielsweise den WDR-Schülerband-Wettbewerb „Planet Rock“ bis hin zur ersten eigenen Platte „Whisper“, die in diesem Frühjahr erschienen ist. Niemand Geringeres als der aus Kaiserslautern stammende Musiker Arkadi Zaslavski, Bruder von Anton Zaslavski – heute international bekannt als „Zedd“ – half der Band dabei, ihre Linie zu finden, habe sie hin und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und unterstützt sie bei der Produktion ihrer ersten EP , die im Mai 2014 erschien. Zaslavski ist mittlerweile in die Staaten ausgewandert, sein musikalisches Coaching hat aber gefruchtet. „Unsere Musik ist speziell. Wir bringen nicht das, was in den Charts rauf und runter läuft. Und es gibt tatsächlich nicht viele Bands, die eine Frontfrau haben. Ich denke, allein das hebt uns schon von manch anderen ab“, sagt Sängerin Maxine Zill. Die Frontfrau-gesteuerte Band trifft bei ihrem Gig im Irish House auf eine weitere Band mit Frauenpower am Mikrofon: „Sexual Advice“. Lange hat sich Rockröhre Stefanie Altmeyer nicht getraut, die vierköpfige Männerhorde als Frontfrau anzuführen. Aber nach dem ersten Gig auf der Bühne war sie „angefixt“ und wollte „dieses Gefühl immer wieder haben“ - trotz „heftigem Lampenfieber“ vor jedem Auftritt, wie sie sagt. Die Stilrichtung des fünfköpfigen Ensembles: Hardrock und Punk mit weiblicher Attitüde – eine Mischung, die nach Meinung der Band am besten „laut und mit ein paar Promille intus“ funktioniert. Mit ihrem augenzwinkernden Bandnamen, zu deutsch „Sexual-Beratung“, wollen die Musiker „zu mehr Liebe – sowohl körperlich als auch emotional – und mehr Harmonie animieren.“ Mit dieser Botschaft ging es 2015 ins Studio für die Aufnahmen zur Platte „Forbidden Fruit“ (seit Frühjahr auf dem Markt) und im August zum saarländischen Kult-Festival „Rocco del Schlacko“, wo sie ihr bisher größtes Publikum rockten. Übrigens: Warum nicht mehr Rockbands mit Frontfrauen daherkommen, kann sich Altmeyer auch nicht wirklich erklären. „Wahrscheinlich wollen es viele, aber trauen sich nicht.“ Weil am Samstag immerhin zwei sich trauen, will Mitinitiator Robert Schwarz einen besonderen Abend gestalten: eine Ladies Night, bei der die weiblichen Gäste ein Glas Sekt am Empfang ausgeschenkt bekommen. Schwarz ist auch Mitglied der dritten Kapelle im Bunde – die allerdings ohne weibliche Führungskraft: Project Icarus. 2013 gegründet, gibt es hier melodischen Metal und Alternative Rock – „ohne Rumgeschreie, sondern mit richtigem Gesang“, verspricht Schwarz. Der Auftritt im Irish House wird für die Lauterer Formation zur Feuertaufe in neuer Besetzung. Ursprünglich stand Nektarios Bamiatzis – vielen noch aus der ersten Staffel „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt – am Mikrofon. Mit der Neugründung der Band übernimmt nun Gitarrist Robert Schwarz die Rolle des Sängers. Dazu gesellen sich Neuzugang Max Ries an der Gitarre, Pascal Lissy an den Drums und Jan Brenneisen am Bass. Beim Gig im Irish House wird Ries jedoch von Daniel Müller aus der Band „Haunting Confession“ vertreten. Die neue Besetzung ist laut Schwarz „viel jünger, frischer und wilder als zuvor.“ Darum werden auch gleich einige brandneue selbst geschriebene Songs präsentiert. Das restliche Set besteht aus komplex gestrickten Eigeninterpretationen, von „Bullet for My Valentine“ bis hin zu „Papa Roach“. Wandlungen im Stil schließt Schwarz nicht aus – ob in eine noch metalligere oder doch eher poppigere Richtung. Für 2018 sind die Aufnahmen zum Debütalbum geplant und irgendwann vielleicht auch eine mehrwöchige Tour – so zumindest der Wunsch der Bandmitglieder. INFO Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Tickets gibt es an der Abendkasse. |kkv

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