Fussball Frauen, Fußball und der FCK

Das Podium im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions (von links): Svenja Mühlenbrock, Antje Hagel, Fan Sabrina und Hans Walter.
Das Podium im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions (von links): Svenja Mühlenbrock, Antje Hagel, Fan Sabrina und Hans Walter.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung „Fan.Tastic Females“, die noch bis Freitag auf dem Betzenberg zu sehen ist, gab es eine Podiumsdiskussion im Pressezentrum des Fritz-Walter-Stadions. Rund zwei Stunden lang diskutierten die Teilnehmerinnen mit den Gästen der Veranstaltung über Themen rund um den Fußball und Frauen.

Seit der vergangenen Woche ist im Fritz-Walter-Stadion die vom Awo Fanprojekt Kaiserslautern und dem FCK veranstaltete Ausstellung „Fan.Tastic Females – Football Her.Story“ zu sehen. Sie beschäftigt sich in erster Linie mit weiblicher Fankultur und erzählt die Geschichten fan.tastischer Frauen – über ihre Liebe und Leidenschaft für den Sport, über ihren Weg auf die Tribünen, ihre großartigsten, eindrucksvollsten, lustigsten, aber auch ihre weniger schönen Momente im Fußball.

Die Teilnehmer der Diskussion machten zunächst einen Rundgang durch die Ausstellung, dann ging es im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions weiter, wo mehr als zwei Stunden lang intensiv über viele verschiedene Themen wie weibliche Fankultur, Frauenfußball, persönliche Erfahrungen, Vorurteile, Diskriminierung oder die aktuell vorhandenen Strukturen in Vereinen und Verbänden diskutiert wurde.

Das Frauenteam des FCK

FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf moderierte die Diskussionsrunde. Hans Walter von der FCK-Museumsinitiative schilderte die Geschichte des Frauenfußballs beim 1. FC Kaiserslautern, der von 1970 bis 1984 eine Frauenmannschaft stellte, und konnte dabei auch aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz als Schiedsrichter in der Frauenfußballabteilung viele unterhaltsame Anekdoten einfließen lassen.

Auch Petra Blandfort, Spielerin in der damaligen FCK-Mannschaft, konnte viele Impressionen von damals beisteuern und erzählte unter anderem davon, wie die Spielerinnen zum 1. FC Kaiserslautern kamen, mit welchen Vorurteilen sie zu kämpfen hatten und welche Begeisterung die Pionierinnen in den 70er und 80er Jahren weckten, als sie viel Entwicklungsarbeit leisteten und mit wenig externer Unterstützung oft selbst anpacken mussten.

Auf dem Podium saßen außerdem Svenja Mühlenbrock, seit mehr als drei Jahrzehnten Fußballspielerin und derzeit beim 1. FFC Kaiserslautern aktiv, Antje Hagel vom Fanprojekt Offenbach, Mitgründerin von „F_in – Netzwerk Frauen im Fußball“ und Mitherausgeberin des Fanmagazins ERWIN sowie FCK-Fan Sabrina. Sie diskutierten lebhaft untereinander und mit den Besucherinnen und Besuchern der Abendveranstaltung.

Vorurteile leben weiter

Zunächst wurde über die aktuellen Strukturen beim 1. FFC Kaiserslautern und im Frauenfußball gesprochen und über die Vorurteile diskutiert, die aktive Fußballerinnen auch heute noch erfahren. Auch um die Situation von weiblichen Fans in den Kurven der Stadien ging es, wo Sexismus und Diskriminierung nach wie vor erlebt werden. Am Beispiel von Fangesängen wurde der Anspruch an alle formuliert, sich die Bedeutung bestimmter Wörter bewusst zu machen.

Die Diskussion drehte sich aber keineswegs nur um negative Aspekte, vielmehr sollte es darum gehen, die positiven Effekte von Frauen auf den Fußball sowie vom Fußball auf Frauen herauszustellen.

Nach einer Diskussion über die Möglichkeiten der strukturellen Einbindung der besprochenen Themen in Vereine wie den FCK endete der offizielle Teil der Veranstaltung.

Termin

Die Ausstellung im Fritz-Walter-Stadion ist noch am Donnerstag und Freitag von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

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