Kaiserslautern Fragen und Antworten zur FCK-Stadionmiete

Das Fritz-Walter-Stadion: das Bindeglied zwischen FCK und Stadt.
Das Fritz-Walter-Stadion: das Bindeglied zwischen FCK und Stadt.

Die Beschlussvorlage der Verwaltung für die Entscheidung am 13. März im Stadtrat über die Senkung der FCK-Stadionmiete liegt seit Freitag vor. Neu darin sind eine zuschauerabhängige Zusatzpacht in der Dritten Liga und eine an der Fernsehgeldtabelle orientierte Staffelmiete in der Ersten Liga.

Worüber entscheidet der Stadtrat am 13. März?

Er entscheidet über den Antrag des 1. FC Kaiserslautern auf eine Senkung der Stadionmiete in der Zweiten und in der Dritten Fußball-Bundesliga. Danach soll die Stadionmiete für die Zweite Liga auf 2,4 Millionen Euro, statt der bisher vereinbarten Mindestpacht von 3,2 Millionen Euro, und für die Dritte Liga auf 425.000 Euro reduziert werden. Für welchen Zeitraum gilt die Senkung der Stadionmiete? Sie gilt für die Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020 und damit eine Saison länger, als es der FCK ursprünglich beantragt hat. Stadt und FCK sollen damit Planungssicherheit bekommen. Ist die Forderung nach einer Senkung der Stadionmiete auf ihre Notwendigkeit hin überprüft worden? Ja, die Stadiongesellschaft hat ihren Wirtschaftsprüfer Jan-Christopher Kling beauftragt, den Finanzstatus des FCK zu überprüfen und dabei den Finanzbedarf des Vereins, die Kostentwicklung, die Einsparpotenziale, die Einnahmeverbesserungen und die bezifferbaren eigenen finanziellen Anstrengungen des Vereins darzustellen. Er kommt zu dem Ergebnis, „dass die beantragten Pachtreduktionen notwendig sind“. Was verlangt die Stadt im Gegenzug zu der Pachtreduzierung vom FCK? Sie verlangt einen Nachweis darüber, dass der FCK seine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nachhaltig verbessert und seine Einsparbemühungen optimiert. Dies gilt insbesondere für die Personalkosten und die Gesamtorganisation des Vereins. Sie sei an die jeweilige Liga anzupassen. Wie geht die Stadt mit der politischen Forderung nach einem Eigenbeitrag des FCK um? Die Beschlussvorlage von Oberbürgermeister Klaus Weichel sieht eine Zusatzpacht in der Dritten Liga vor. Zusätzlich zu der Stadionmiete von 425.000 Euro sollen weitere 100.000 Euro fällig werden, wenn in den Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020 durchschnittlich mindestens 19.000 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion kommen. Wie geht die Stadt mit der Forderung nach Besserungsscheinen um, die den Verein verpflichten sollen, den Mietausfall auszugleichen, wenn es ihm finanziell wieder besser geht? Die Stadt verzichtet auf sogenannte Besserungserklärungen. Sie begründet dies mit bilanziellen Problemen für den Verein und mit EU-Recht. Als Äquivalent will sie im Pacht- und Betreibervertrag für den Fall der Rückkehr des FCK in die Erste Fußball-Bundesliga eine Staffelmiete festschreiben, die sich an der Fernsehgeldtabelle orientiert und der Stadt die Möglichkeit eröffnet, erlittenen Mietausfall wieder gutzumachen. Die Staffelmiete reicht von 4,6 Millionen Euro für die ersten drei Plätze bis zu 3,6 Millionen Euro für die Plätze 13 bis 18. Die Stadt geht damit auf einen Vorschlag des FCK ein. Wie wird der Mietausfall für die Stadiongesellschaft seitens der Stadt ausgeglichen? Die Stadt ersetzt den Mietausfall durch eine Kapitalzuführung an die Stadiongesellschaft. Er beträgt in der Zweiten Liga 800.000 Euro und in der Dritten Liga 2,775 Millionen Euro. Damit wird der jährliche Finanzbedarf der Stadiongesellschaft von 3,2 Millionen Euro gesichert. Die Höhe der Mittel wird benötigt, um den Zinsverpflichtungen von 2,951 Millionen Euro jährlich für einen Kredit von 65 Millionen Euro nachzukommen. Der Kredit war im Zusammenhang mit dem Erwerb des Stadions durch die Stadt aufgenommen worden. Wie finanziert die Stadt die Kapitalzuführung an die Stadiongesellschaft? Die Stadt finanziert den Geldzufluss an die Stadiongesellschaft aus Mitteln des Haushalts. Oberbürgermeister Weichel hatte die Genehmigung dafür von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) erhalten, ohne dafür Grund- oder Gewerbesteuer erhöhen zu müssen. Wird der Stadtrat die Senkung der Stadionmiete beschließen? Ja, davon ist auszugehen. Es geht hier um zu viel für die Stadt und den FCK. Eine Ablehnung würde auf beiden Seiten einen irreparablen Scherbenhaufen hinterlassen. Unklar ist derzeit noch, wie die Mehrheit im Einzelnen aussehen wird. Nach dem Koalitionsausschuss von SPD, Grünen, FWG und FBU gestern Abend zeichnet sich nach RHEINPFALZ-Informationen Zustimmung von SPD, FWG und FBU ab. Offen ist, wie sich die Grünen in der Abstimmung verhalten werden. Sie sind in der Frage offenbar gespalten. Es gibt zum Thema FCK keinen Koalitionszwang. Aus dem Lager der CDU − Partei und Junge Union − war zuletzt deutliche Zustimmung zu einer Senkung der Stadionmiete signalisiert worden. Auf der folgenden Rheinpfalz-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1.FC Kaiserslautern

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