Kaiserslautern Feinsinnig und anspruchsvoll

„Musik zur Weihnacht“ bot zum Ausklang der Feiertage am Sonntag das Frauenquartett Cantoccini. Ein Heimspiel hatten in der protestantischen Kirche Heiligenmoschel dabei Monika Rahm, Angelika Franzreb und Harfenist und Organist Florian Jurzitza. Über viele Besucher aus Stadt und Kreis freuten sich auch die Altistinnen Gabriele Graeber und Kerstin Seif und selbstverständlich Pfarrer Karsten Scholl.

Erst 2013 hatte Monika Rahm das Ensemble gegründet. Es nimmt sich mit seinen Programmen seitdem feinsinnig und anspruchsvoll geistlicher und weltlicher Frauenchorliteratur an. Engel bestimmten den Anfang ihres jüngsten Programms: Ebenso vielfältig wie die Himmelswesen gestalteten die Sängerinnen mit langjähriger Gesangsausbildung und Theaterchorerfahrung ihre Darbietungen. Energiegeladen erklang als Ruf mit Gesang und Orgelspiel von der Empore her das „Laudate Dominum“ von Lorenzo Perosi. Atmosphärische Süße verbreitete im Trio Felix Mendelssohn Bartholdys „Engelsterzett“. In fließende Harmonik, ornamentale Harfenklänge und duettartig erschallende „Gloria in excelsis“-Refrains gebettet war John Rutters Stück „Angel’s Carol“. Einen kontrastreichen Ausgleich an Höhen und Tiefen lieferten die Stimmen in Harrison Oxleys „Angels Throughout The Heavens Winging“. Freudvoll timbriert war dabei das Stück des britischen Komponisten aus dem 20. Jahrhundert. Aus Johannes Brahms’ elf Choralvorspielen hatte sich das Ensemble das bekannte „Es ist ein Ros entsprungen“ ausgesucht. Der Vortrag gelang in seiner ruhigen und ahnungsvoll gestalteten Diktion. Florian Jurzitza spielte den Satz solistisch auf der Kirchenorgel. Mit „Dancing Day“ machten sich Cantoccini und Jurzitza an John Rutters Paradebeispiel für Gesang und Harfe. Lebendig variierend trug das Ensemble den modernen, achtteiligen Weihnachtsliederzyklus vor. Von der Ankunft und Erwartung über Kinderfreuden und Marias Empfindungen näherte man sich Takt für Takt dem Ende, das das Leben Jesu als Freudentanz beschreibt. Romantisch perlende Harfenklänge als Einleitung und Zwischenspiel, Schelle und Triangel verwoben sich mit den Gesangeinlagen im modernen und mittelalterlichen Stil. Intonatorische Einbußen trübten allerdings den letzten Teil des Konzertes. Weihnachtslieder in alten und neuen Chorsätzen gab es da zu hören. Schlicht gehalten war die Weise „Maria durch ein Dornwald ging“. Hoffnungsfroh klang Jürgen Essls „Zu Bethlehem geboren“. Versöhnliche Freude sprach, besonders in der Schlusssequenz, aus John Barnards „Erfreue dich, Himmel“. Den dreistrophigen Kanon „Mache dich auf und werde Licht“ stimmte man gemeinsam mit den Zuhörern an. Alle Register zog Florian Jurzitza noch einmal bei dem Weihnachtsklassiker „O du fröhliche“. Erkältungseinflüssen musste einer der Sopranstimmen am Ende Tribut zollen. Engelbert Humperdincks bewegenden „Abendsegen“ gab es zum Abschluss und als Zugabe.

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