Kaiserslautern Für Bergfahrer, Sprinter und Kämpfer

Die Deutsche Meisterschaft der Nachwuchsrennsportler in Queidersbach ist in dieser Saison der Höhepunkt im westpfälzischen Radsportkalender, der aber mit dem Mountainbike-Bundesligarennen und der süddeutschen Schülermeisterschaft in Bann noch weitere Leckerbissen zu bieten hat.

Die westpfälzischen Vereine haben sich in den vergangenen Jahren als zuverlässige Ausrichter beim Verband offenbar ins rechte Licht gerückt. Vielleicht auch deshalb, weil anderorts mal ein hochkarätiges Rennen kurzfristig abgesagt werden muss, bekommen die Westpfälzer derzeit wohl die Rennen, für deren Ausrichtung sie sich beim Radsportverband BDR bewerben – oder der kommt wie im Fall des RV Bann von sich aus auf die Veranstalter zu. „Der Verband hat uns angesprochen, wir haben mit dem neuen Termin die Möglichkeit gehabt, die Süddeutsche Meisterschaft hierher zu bekommen und haben das Angebot, zu dem auch ein Bundessichtungsrennen für die Jugend gehört, angenommen“, erklärt RV-Vorsitzender Josef Reis, der nun am 1. Juni in sein umfangreiches Programm eine Mittagspause integrieren muss, um Besuchern des Umzuges in Linden die Anreise per Pkw durch das Tal zu ermöglichen. Gefahren wird wieder auf dem alten, längeren Kurs. Dort ist der Anstieg zur Sickinger Höhe nicht ganz so steil, aber dafür länger als auf der Runde des Vorjahres, auf der damals die Landesmeisterschaften stattfanden. Am Pfingstsamstag richtet der RV Schopp wie gewohnt sein Kriterium auf der Radrennbahn aus, bei dem die Fahrer der B-Klasse um Aufstieg und Klassenerhalt und die der Nachwuchsklassen um Punkte für den Saar-Pfalz-Cup fahren. Vier Tage später, am 11. Juni, organisiert der RV Schopp einen Lauf zum rheinland-pfälzischen Bahncup für die Schülerfahrer. Am 29. Juni schlägt dann die Stunde des RV Queidersbach, wo schon jetzt keiner still steht wegen der umfangreichen Vorbereitungen für eine Meisterschaft, die jeden, der teilnimmt oder zuschaut, begeistern soll. In der Schülerklasse U15, bei der Jugend und den Junioren werden die Titel vergeben, moderiert wird von einem Sprecherduo mit Dirk Lunk, der Stimme der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt, das im Zielraum für noch bessere Unterhaltung sorgen soll. Livebilder von der Strecke über Linden und das Schweinstal soll es im Zielbereich auch wieder geben, nachdem der Versuch im Vorjahr erfolgreich verlief. Gemeinsam mit dem RC Pfälzerwald aus Weselberg bereitet der RV Schopp sein Bundesligarennen am 12./13. Juli für die Mountainbike-Elite am Eichwaldstadion vor. Beide Vereine trauen sich alleine die Ausrichtung der zweitägigen Veranstaltung nicht zu, doch gemeinsam sind sie stark. Am Samstag werden die Eliminator-Sprints auf einer kurzen Strecke von rund einem Kilometer gefahren, am Sonntag erfolgt dann der Massenstart des Cross-Country-Rennens, zu dem die besten deutschen Fahrer erwartet werden. Schopps Vereinsvorsitzender Hartmut Gundacker, der wieder auf die Unterstützung von Ex-Profi Udo Bölts setzen kann, will sich noch auf anderen Veranstaltungen umschauen und Ideen für das Rahmenprogramm sammeln. Eine Nudelparty am Samstagabend wäre da so eine. Die Strecke von 161 Höhenmetern auf 3,8 Kilometer ist anspruchsvoll, Gundacker hofft auf bis zu 300 Sportler, darunter wohl einige ganz große Namen der Szene. Die können eigentlich gleich in der Pfalz bleiben und ein Trainingslager einschieben, denn nur eine Woche später wird in Rodenbach am Sonntag das 15. Mountainbikerennen veranstaltet. Der einmalige Modus mit einer Mischung aus Massenstart und Zeitfahren, bei dem jeweils Dreier-Gruppen gemeinsam auf die Strecke gehen, die Zeiten aber individuell gewertet werden, soll beibehalten werden. Auch wenn die Strecke nicht ganz so anspruchsvoll wie die in Schopp ist, ihren Reiz hat sie auch, wie die Teilnehmer der Vorjahre bestätigen. 2013 gab es einen Teilnehmerrekord trotz durchwachsenem Wetter. In Mehlingen erfreut man sich schon immer großer Starterfelder. Dass dies auch am 6. August wieder so sein wird, daran bestehen keine Zweifel. Auf der landschaftlich schönen, mit nicht ganz so vielen Höhenmetern bestückten Strecke über Enkenbach und den Niedermehlingerhof ist für jeden Rennfahrer etwas dabei: Steigungen, flache Passagen und Windkante. Auch hier, so teilt der RV-Vorsitzende Bernhard Henrich mit, müssen sich die Zuschauer an eine neue Stimme gewöhnen. Der bisherige Sprecher und ehemalige Vereinsvorsitzende sowie amtierende Präsident des Radsportverbandes Rheinland-Pfalz, Udo Rudolf, ist verhindert. Nachdem zuletzt zweimal die Fahrer des Profiteams Heizomat gejubelt haben, darf man gespannt sein, ob die fränkische Mannschaft 2014 den Hattrick besiegelt. Die westpfälzische Radsportsaison endet am 16. August mit dem Renntag in Stelzenberg, wo das schwerste Kriterium der Pfalz den einen oder anderen Fahrer abschreckt. Auf der innerörtlichen Runde mit dem langen und recht steilen Anstieg zum Ziel sind in jedem Fall auch Kletterqualitäten gefragt, wenn man den Sieg im Hauptrennen, der B- und C-Klasse erringen möchte. Weil auch hier, wie an Pfingsten in Schopp, die B-Fahrer eine der seltenen Gelegenheiten haben, ohne Beteiligung der A-Fahrer um Platzierungen zu fahren, ist das Rennen gerade bei ihnen trotz der schweren Strecke beliebt.

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