Kaiserslautern Es geht nur bei Vollsperrung

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Zwischen Espensteig und Breitenau hat der Forst die L502 komplett für den Verkehr gesperrt. Entlang der etwa 1,5 Kilometer langen Strecke wird der Waldstreifen neben der Straße durchforstet. Aus Gründen der Sicherheit. Schulkinder haben allerdings ein Problem.

Schon seit einigen Jahren steht fest, dass der Forst an der Landesstraße 502 tätig werden muss. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM), mit dem das Forstamt Kaiserslautern in solchen Dingen immer in Verbindung steht, hatte darauf hingewiesen, dass viele Bäume in die Straße ragen und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gefährden. Immer mehr Bäume drücken vom Hang auf die Straße. Dirk Schubert, technischer Leiter des Forstamts, ergänzte gestern, dass auch aus waldbaulicher Sicht ein Ausforsten, sprich: Fällen, neben der Strecke nötig ist. Denn: „Wenn wir das Hangstück ungepflegt lassen, wachsen die Bäume nur in die Höhe und werden dadurch instabil.“ Die Landesstraße ist zu eng, erläuterte Schubert weiter, um ohne Vollsperrung arbeiten zu können. Weder sei genug Platz, um das Holz abtransportieren zu können, noch könnten die Vollernter − die sogenannten Harvester − oder die großen Hackmaschinen dort arbeiten. „Wir brauchen den Straßenrand und den Hang, um die gefällten Bäume abzulagern“, schilderte Schubert. Danach werde noch vor Ort das Nutzholz der Bäume aufgearbeitet, die Kronen werden mit dem Hacker zu Hackschnitzeln verarbeitet. „Die Forstmaschinen müssen permanent auf der Straße stehen und sich dort auch bewegen können“, anders gehe es nicht, warb der technische Leiter um Verständnis. Normalerweise arbeite der Forst mit Ampeln und sperre die Straßen nur minutenweise, um arbeiten zu können. Das sei auf dem engen Straßenstück zwischen Espensteig und Breitenau jedoch nicht machbar. Deshalb müssen Autofahrer von Pirmasens auf der B270 über Hohenecken in die Stadt fahren. Aus der Stadt ist die L502 nur bis Espensteig befahrbar, ansonsten geht es ebenfalls über Hohenecken. Wenig Verständnis hat er dagegen für die Autofahrer, die am Montag, als die Baustelle eingerichtet und die Straße gesperrt wurde, die Sperrschilder ignoriert und die Baken umfahren haben: „Wir hatten Riesenprobleme.“ Zusätzliche Baken mussten inzwischen noch aufgestellt werden. Schubert weiß auch, dass die Verkehrsteilnehmer am Abend Schleichwege durch den Wald gesucht haben. Das sei ein generelles Problem bei Arbeiten im Wald: Die Menschen ignorieren Baken und Sperrschilder. Gearbeitet wird rechts von der Straße, wenn man aus Kaiserslautern kommt. In erster Linie wird dort Laubholz gefällt: Viele Buchen, aber auch Linden, Eichen sowie Douglasien und Fichten. Der Forst hat die Sperrung der L502 für vier Wochen bis zum 13. März beantragt, um zeitlich Luft zu haben, wenn wetterbedingt nicht gearbeitet werden kann. „Wir hoffen aber, dass wir in drei Wochen fertig sind“, sagte Schubert. Probleme zeichnen sich bereits jetzt mit den Busverbindungen ab, die bis zum Ende der Fällarbeiten nicht existieren. So sollen die Schulkinder, aber auch ältere Menschen von Espensteig, die den Bus in die Stadt nutzen, die Strecke von der Espensteig bis zur Haltestelle „Abzweig Dansenberg“ laufen. RHEINPFALZ-Leser Frank Weber, der mit seiner Familie in Espensteig wohnt, hält das für unzumutbar. Die Haltestelle sei 1,6 Kilometer entfernt, die Kinder müssten direkt auf der Landesstraße laufen. Die Strecke sei zudem nicht beleuchtet. Sein Fazit: „zu gefährlich“. Seine telefonischen Interventionen bei VRN beziehungsweise RSW oder der Schulverwaltung und dem Forst blieben erfolglos. Entweder fühle man sich nicht zuständig oder probate Lösungen würden als zu teuer abgelehnt, so Webers Erfahrung. (ita)

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