Kaiserslautern „Es fehlt die Euphorie“

Durch die 0:2-Niederlage gegen den VfL Bochum in der Zweiten Fußball-Bundesliga hat sich die Situation des 1. FCK weiter verschärft. Was ist in dieser schwierigen Lage zu tun? Das fragte die RHEINPFALZ sechs der wenigen FCK-Fans und Zaungäste, die sich gestern Vormittag auf dem Betzenberg das Training der Roten Teufel ansahen.

Andreas Sawadsky:

„In dieser Situation muss der FCK zusammenhalten, darf sich auf keinen Fall zerstreiten. Im Nachhinein zeigt sich, dass der vorgenommene Trainerwechsel ein Fehler war. Unter dem früheren Trainer Kosta Runjaic hat der FCK den besseren Fußball gespielt. Aber auch wenn die Lage nach vier Niederlagen in Folge schwierig ist, sollte man nicht schon wieder den Trainer wechseln. Ob Markus Merk der geeignete Nachfolger für Stefan Kuntz ist, bezweifle ich. Ich weiß nicht, ob er als ehemaliger Schiedsrichter die dafür nötigen Anforderungen erfüllen kann. Auf alle Fälle braucht der FCK einen sportlichen Direktor, der schon Erfahrungen vorweisen kann und für frischen Wind sorgt.“ Horst Moach: „Seit 65 Jahren gehe ich auf den Betzenberg. Ich habe selbst für den FCK gespielt und mache mir natürlich Sorgen um den Verein. Das Spiel am Montag gegen Bochum war der Tiefpunkt. Für mich war danach klar, dass sich die Mannschaft im Abstiegskampf befindet. Im nächsten Spiel tritt der FCK beim 16. Fortuna Düsseldorf an, der sich mit Friedhelm Funkel gerade einen neuen Trainer geholt hat. In dieser schwierigen Lage muss der FCK zusammenhalten. Als Nachfolger von Stefan Kuntz sollte man einen aus der alten FCK-Garde verpflichten. Kalli Feldkamp wäre der beste Mann, aber der ist wohl doch schon zu alt. Ein anderer Name fällt mir aber nicht ein.“ Oliver Eichelmann: „Es sieht nicht gut aus. Wer viermal hintereinander verliert, muss den Blick nach unten richten. Von einem Trainerwechsel halte ich nicht viel. Man sollte am jetzigen Trainer festhalten. Die Mannschaft ist gefordert; sie muss kämpfen, muss den Zuschauern das Gefühl geben, dass sie will. Der FCK hat eine große Tradition, dafür kann man sich aber nichts kaufen. Er benötigt Sponsoren. Als sportlichen Leiter braucht der FCK einen Mann, der in dieser Funktion schon Erfahrungen gesammelt hat. Er muss keinen Stallgeruch haben, dafür aber ein überzeugendes Konzept und neue Ideen.“ Martin Kruse: „Ich bin FCK-Fan und bin aus Hamburg gekommen, um das Spiel am Montag gegen Bochum zu sehen. Mein Eindruck war, dass die Spieler Angst vor dem Ball hatten. Die Mannschaft wirkte auf mich verunsichert. Ich bin kein Freund von Trainerwechseln, aber in dieser Situation muss etwas Gravierendes geschehen. Und das noch vor dem Spiel gegen Düsseldorf. Dass Markus Merk als Nachfolger von Stefan Kuntz im Gespräch ist, hat mich überrascht. Es muss jemand sein, der den Verein kennt und weiß, was hier im Argen liegt.“ Thomas Vogt: „Die FCK-Anhänger müssen jetzt zu ihrem Verein stehen. Ich selbst bin ein FCK-Fan aus Koblenz. Das Spiel gegen Bochum habe ich im Fernsehen verfolgt und dabei auch die leeren Tribünen gesehen. Das waren keine 19.000 Zuschauer. Es fehlt die Euphorie. Der FCK braucht Spieler, die brennen. Für mich ist Konrad Fünfstück ein Fußballphilosoph. Ob er aber in dieser schwierigen Situation der richtige Trainer ist, weiß ich nicht. Das nächste Spiel gegen Düsseldorf muss gewonnen werden, sonst wird es richtig eng. Aber der FCK steigt nicht ab. Als Nachfolger von Stefan Kuntz wünsche ich mir einen Mann, der in der Tradition des FCK steht.“ (pkn)

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