Kaiserslautern Er kam zurück, spielte und traf
Geht es Felix Bürger besser, dann geht es auch dem Verbandsligisten TuS Hohenecken besser. Der Stürmer hat nach seiner Leistenoperation im Heimspiel gegen den FV Dudenhofen am Samstag eine vielversprechende Vorstellung geboten – und mit seinem Treffer dem zuletzt gebeutelten TuS einen eminent wichtigen 1:0-Sieg beschert. Der SV Morlautern unterlag der SG Rieschweiler mit 0:3 (0:1).
Ein Stein sei ihm vom Herzen gefallen, sagte der Hohenecker Trainer Ralf Naßhan nach dem achten Saisonsieg seines Teams, das sich trotz des zehnten Tabellenplatzes in Sachen Klassenverbleib noch nicht in Sicherheit wiegen darf. Dem Schützen des goldenen Tores bescheinigte Naßhan einen beachtlichen Formanstieg. „Felix hat in den Tagen vor dem Spiel stark trainiert und ohne Schmerzen spielen können“, sagte der TuS-Coach, der angesichts eines wieder in Form kommenden Bürgers den nächsten Partien entspannter entgegensehen kann.
Der Hohenecker Stürmer beurteilte sein Spiel gegen Dudenhofen zurückhaltend. „Ich bin noch nicht bei 100 Prozent“, erklärte Bürger und sieht sich selbst momentan erst bei 60 bis 70 Prozent seines Leistungsvermögens angekommen.
Doch es war schon überaus bemerkenswert, was der ballgewandte Angreifer, der in den Partien kurz vor seiner Operation nur noch ein Schatten seiner selbst war, am Samstag bot. So demonstrierte er eindrucksvoll in der 36. Minute, dass er nicht nur über Vollstrecker-, sondern auch über Vorbereiterqualitäten verfügt. Da schickte er seinen Mitspieler Robin Cronauer mit einem Präzisionspass auf die Reise – der Pfosten verhinderte den Führungstreffer. Kurz vor der Pause scheiterte Bürger an Gäste-Keeper Marcel Johann. Gegen Bürgers Schuss in der 52. Minute war Johann dann aber machtlos. Die Vorarbeit leistete diesmal Cronauer, der Bürger im Strafraum bediente.
Dass Felix Bürger noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, und auch noch nicht seine frühere Kaltschnäuzigkeit beim Abschluss erreicht hat, zeigte er in der 82. Minute. Da hatte er eigentlich nach Tim Wagners Zuspiel das 2:0 auf dem Fuß. Doch er zögerte einen Tick zu lange und ließ so dem Torwart Zeit, die brenzlige Situation zu klären.
„Mit dem Platzverweis war das Spiel verloren“, sagte Morlauterns Trainer Karl-Heinz Halter nach der 0:3 (0:1)-Heimniederlage gegen die SG Rieschweiler. Sein Mittelfeldspieler Maurice Roth hatte bereits in der achten Minute nach einem übermotivierten Einsteigen an der Außenlinie die Rote Karte gesehen. So musste sein Team fast die gesamte Partie in Unterzahl bestreiten – eine zu große Hypothek für Morlautern.
In der ersten Hälfte der insgesamt enttäuschenden Partie hielten die Gelb-Schwarzen ganz gut dagegen, waren von zwei schwachen Mannschaften noch die Bessere. Zwei Mal tauchten die Morlauterer im Strafraum der Gäste auf. Nach Flanke von Maximilian Kardasch hatte Dominic Khodabakhsh eine Kopfball-Chance (21.). Im Anschluss an die darauffolgende Ecke zielte Felix Horn zu ungenau (22.). Bei diesen zwei Halbchancen sollte es für Morlautern bis kurz vor Schluss bleiben.
Rieschweiler, das trotz numerischer Überzahl in der ersten Halbzeit auch nichts auf die Reihe brachte, ging glücklich in Führung. Magnus Matmuja brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone und leistete sich zudem noch ein Foul. Beim anschließenden Freistoß passten die Morlauterer im Zentrum nicht auf – und schon führten die Gäste (41.).
Nach der Pause steigerten sich die Rieschweilerer, spielten konzentrierter und setzten Morlautern durch frühes Pressing unter Druck. Die Gastgeber schienen auch dem durch die Unterzahl bedingten höheren Laufaufwand Tribut zollen zu müssen. Ein Doppelschlag, der jetzt immer wieder gefährlich in die Schnittstellen stoßenden Gäste, entschied die Partie. Beim 0:2 patzte der zuvor sehr souveräne Felix Horn (64.). Beim 0:3 (65.) sah die komplette Morlauterer Deckung schlecht aus.
Im Spiel nach vorne konnte der Tabellenvierte im kompletten zweiten Abschnitt fast keine Akzente setzen. Es dauerte bis zur 88. Minute, ehe Doruk Tras den Gästekeeper noch einmal prüfte. „Im Hinspiel hat Rieschweiler richtig stark gespielt, uns teilweise regelrecht auseinandergenommen“, erinnerte sich Morlauterns Trainer Karl-Heinz Halter an das 0:4 der Vorrunde. „Aber diesmal bin ich vom Spiel insgesamt enttäuscht. Das war Not gegen Elend. Auf keinen Fall Verbandsliga-Niveau“, kommentierte Halter die Partie. (pkn/uww)