Kaiserslautern Einstand als Werther

Hat trotz junger Jahre auch schon eine Menge TV-Erfahrung: Robin Meisner.
Hat trotz junger Jahre auch schon eine Menge TV-Erfahrung: Robin Meisner.

Es ist gut möglich, dass Sie, werte Leser, Robin Meisner schon mal gesehen haben – im Fernsehen nämlich oder sogar auch schon auf der Kinoleinwand. Der jetzt neu ans Pfalztheater gekommene junge Schauspieler steht nämlich schon seit seiner frühen Jugend immer mal wieder auch vor TV- und Filmkameras.

Die Liste seiner Arbeiten ist für den gerade mal 25-jährigen dabei schon beeindruckend lang. So hat Meisner schon als Kind etwa in den bekannten Kinderserien „Löwenzahn“ und „Siebenstein“ mitgewirkt. Später, als junger Erwachsener, spielte er unter anderem in den ZDF-Serien „Notruf Hafenkante“ und „SOKO Wismar“ (hier jeweils sogar in einer Episoden-Hauptrolle). Zuletzt konnte man ihn im Ersten in der Krimireihe „Wolfsland“ (2016) und im vergangenen Jahr in der ZDF-Fernsehserie „Lena Lorenz“ sehen. Auch in mehreren Kurzfilmen, darunter dem 2013 bei den Filmfestspielen in Cannes vorgestellten Streifen „Fünfsechstel“, hat Robin Meisner schon mitgespielt. Das Agieren vor der Kamera ist aber nur die eine Seite im künstlerischen Leben Meisners. Die andere, die ihn jetzt auch nach Kaiserslautern geführt hat, die Bühnenarbeit. Und auch damit hat der gebürtige Berliner schon in sehr jungen Jahren angefangen, so zum Beispiel im Jugendclub des Maxim Gorki Theaters und an der Schaubühne, beide in seiner Heimatstadt. Nach seinem Abitur vor sechs Jahren studierte der zweisprachig mit Tschechisch und Deutsch aufgewachsene Robin Meisner (beide Eltern stammen aus Prag) in Berlin zunächst Slawistik und Geschichte. 2014 begann er dann sein Schauspielstudium an der renommierten Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Als abschließender Teil dieses jüngst beendeten Studiums war Meisner während der beiden letzten Spielzeiten Mitglied des mit der Leipziger Einrichtung kooperierenden Schauspielstudios am Schauspiel Köln, wo er unter anderem in Shakespeares „Hamlet“ auftrat. Seit Beginn der aktuellen Saison ist der junge Darsteller nun also festes Ensemblemitglied am Pfalztheater. Seinen ersten Einsatz hier hat er heute Abend auf der Werkstattbühne, wo er in der Theater-Version des Goethe-Romans „Die Leiden des jungen Werthers“ die Titelrolle in dem Drei-Personen-Stück spielt. Meisners erster Eindruck von der Stadt war, so erzählt er im Gespräch, zwar zunächst eher „gemischt“, aber das hat sich schnell und längst zum eindeutig Positiven gewendet. Den Humberg, den Gelterswoog, den Japanischen Garten, das Fritz-Walter-Stadion (und die Stimmung dort während eines Spiels) – all das hat der Neu-Lauterer mittlerweile besucht und erlebt. Und es hat ihm alles ausnehmend gut gefallen. Besonders beeindruckend für ihn: „Man ist in wenigen Minuten im Wald!“ Das kennt er von Berlin und Köln her nicht. Seine neue Wirkungsstätte, das Pfalztheater, machte auf Robin Meisner ebenfalls (und von Anfang an) einen guten Eindruck: Es herrsche eine familiäre Atmosphäre und eine gute, positive Stimmung im Hause. Er lobt den kollegialen Umgang untereinander und freut sich insbesondere darüber, dass er hier ebenfalls neu angestellte Schauspielkollegen getroffen habe, die er noch von seinem Studium her kenne – eine besonders schöne aktuelle Erfahrung. Zwei interessante Hobbys zum Ausgleich von der Bühnenarbeit hat Meisner im Übrigen auch. Zum einen ist er ein erfahrener Taucher (mit Tauchschein), zum anderen malt er recht gern – ein weiterer Ausdruck seiner künstlerischen Natur. Nun sei er erst einmal sehr gespannt, was die Jahre am Pfalztheater bringen. Den allerersten Teil davon erlebt man heute Abend bei der Premiere des “Werther“. Schauspiel Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ hat heute, 20 Uhr, auf der Werkstattbühne des Pfalztheaters Premiere, sie ist allerdings bereits ausverkauft; weitere Termine und Karten unter www.pfalztheater.de und 0631/3675-209.

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