Kaiserslautern Eigentlich war der Sieg fest einkalkuliert

Ihm fehlte diesmal das Wurfglück: Thomas Erb vom FCK, hier gegen Alexander Kuhn von der SG Mannheim.
Ihm fehlte diesmal das Wurfglück: Thomas Erb vom FCK, hier gegen Alexander Kuhn von der SG Mannheim.

Ein starker Schlussabschnitt war am Sonntag aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern zu wenig, um sich in eigener Halle gegen den Tabellenvorletzten der Ersten Regionalliga, die SG Mannheim, zu behaupten. Beim 85:87 (38:55) waren die Roten Teufel drauf und dran, einen 22-Punkte-Rückstand wettzumachen. Die Aufholjagd blieb unbelohnt.

„Das war heute eine schwache Defensivleistung. Mannheim hat den Ball geschickt laufen lassen und von außen hochprozentig getroffen“, analysierte der Sportliche Leiter der Roten Teufel, Jan Christmann. „Erst im Schlussabschnitt haben wir richtig aufgedreht.“ Durch die zweite Niederlage in Folge versäumte es der FCK, sich im Rennen um einen Platz im oberen Tabellendrittel zurückzumelden. Aus dem fest einkalkulierten Heimsieg gegen das Kellerkind wurde nichts, weil die Gäste vor dem Seitenwechsel sehr viel richtig machten und bis zur Pause eine 17-Punkte-Führung herauswarfen (55:38/20.). Im ersten Viertel trafen beide Teams hochprozentig, wobei Mannheim den besseren Start erwischte und rasch auf 10:0 (3.) davonzog. Nach mehr als drei Minuten ohne Korberfolg brach Gergely Hosszu mit einem sehenswerten Distanzwurf den Bann. Am Ende standen 25 Punkte, drei Ballgewinne und zwei Korbvorlagen für den agilen Ungarn zu Buche. Damit war Hosszu der beste Spieler an diesem Abend. Ein Muster an Effektivität war auch John Barber Jr., der mit 13 Punkten und zwölf Rebounds mal wieder ein Double-Double auflegte. Gut in Form präsentierte sich auch Kevin Croom. Der Tempomacher der Rot-Weißen traf zweistellig (13) und gab fünf Assists. Aber auch die SG hatte Spieler in ihren Reihen, die wussten, wo der Korb hängt. Benjamin Kaufhold (20), Alexander Kuhn (19) und Max Bohrmann (19) stellten die gegnerische Abwehr vor viele ungelöste Rätsel, während den FCK-Spielern Waldemar Nap (3/10), Aaron Ellis (4/11) und Thomas Erb (1/5) das nötige Wurfglück abging. Den Sieg verschenkten die Barbarossastädter an der Freiwurflinie, wo sie haufenweise Punkte liegen ließen. Von 32 Freiwürfen landeten nur 17 im Ziel – eine erbärmliche Quote. Das war zu wenig für eine Mannschaft, die den Blick in der Tabelle im letzten Saisondrittel noch einmal nach oben richten wollte. Die Quittung war der Sturz auf Rang zehn. Der Vorsprung auf den neuen Tabellenvorletzten MTV Kronberg beträgt nur noch zwei Punkte, der Rückstand auf Platz fünf dafür schon sechs. Den hatte sich die Mannschaft von Trainer Theo Tarver vor Saisonbeginn intern zum Ziel gesetzt. Der FCK bewies im zweiten Abschnitt eine tolle Moral und kämpfte sich entschlossen zurück ins Spiel, obgleich die sich abzeichnende Niederlage zwischenzeitlich (38:60/22.) nur noch eine Frage der Höhe zu sein schien. Auch beim Stand von 56:73 (30.) deutete noch nichts darauf hin, dass es in den Schlussminuten extrem spannend werden sollte. Beflügelt vom heimischen Publikum, das im Schlussabschnitt wie von Zauberhand aus seinem Dornröschenschlaf erwachte, machten sich die Roten Teufel in den letzten zehn Minuten an die Aufholjagd. Mannheim glückte im Spiel nach vorne jetzt so gut wie nichts mehr, weil der FCK aggressiv verteidigte und die Gäste zu schweren Würfen zwang. Die Lockerheit der ersten 30 Minuten kam den Neckar-städtern mehr und mehr abhanden und die Rot-Weißen trafen aus allen Lagen. Über 77:85 (37.) kämpfte sich der FCK immer näher heran und war kurz davor, das Spiel zu drehen. Als Hosszu für das 85:87 sorgte, verwandelte sich die Halle endgültig in ein Tollhaus. Nach einem Ballverlust der Mannheimer hätte Aaron Ellis sein Team in die Verlängerung retten können. Der Wurf des gebürtigen US-Amerikaners verfehlte jedoch knapp sein Ziel. Weiter geht es für die Kaiserslauterer am Samstag (19.30 Uhr) mit dem Pfalz-Derby beim designierten Meister Speyer. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Hosszu (25), Croom, Barber Jr. (je 13), W. Nap (12), Ellis (11), Weihmann (5), Erb (4), Salifu (2), D. Nap Spielfilm: 0:10 (3.), 21:30 (9.), 29:40 (17.), 38:55 (20.), 38:60 (22.), 56:73 (30.), 77:85 (37.), 85:87 (40.) – Beste Spieler: Hosszu, Barber Jr. – Kuhn – Zuschauer: 220 – Schiedsrichter: Drews/Gürlek.

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