Fußball Die Sache mit dem Wanderpokal

Die E-Junioren des SFC Kaiserslautern präsentieren stolz den Wanderpokal mit dem Bronzerelief von Kaiser Barbarossa und einer in
Die E-Junioren des SFC Kaiserslautern präsentieren stolz den Wanderpokal mit dem Bronzerelief von Kaiser Barbarossa und einer interessanten Geschichte.

Sie ist schwer, unhandlich – und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Obendrein ist die als Wanderpokal bei den Junioren-Finals verliehene Tafel für zarte Kinderhände gänzlich ungeeignet. Klobig, mit schwerem Holz verarbeitet und einem Bronzerelief von Kaiser Barbarossa beschwert.

Doch wieso ziert das Konterfei des Stauferkönigs Friedrich I., der 1152 in Frankfurt gewählt und in Aachen zum König gekrönt wurde, einen Wanderpokal? Dabei ist die Frage bei Fußball-Nostalgikern längst beantwortet.

Kaiserslautern schmückt sich bekanntlich gerne mit dem Beinamen Barbarossastadt. Zurecht. Immerhin ließ Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 in Kaiserslautern seine Kaiserpfalz errichten. Aber ganz gleich, ob als Huldigung an eine der bedeutendsten Herrschergestalten der europäischen Geschichte oder als werbeträchtiger Zusatz im Stadtnamen. Barbarossa ist nach Fritz Walter sicher der zweitbekannteste Lauterer. Wobei der Kaiser natürlich kein gewöhnlicher Einwohner war.

Wie die Champions League

Immerhin begründete er mit seiner Strahlkraft den legendären Barbarossapokal. Für die Jugendspieler im früheren Fußballkreis Kaiserslautern war der Wettbewerb, bei dem die Finalspiele an einem großen, gemeinsamen Festtag ausgetragen wurden, wie Champions League. Nur ein bisschen staubiger und deutlich emotionaler.

Weil man diese Tradition nach der Kreisfusion vor zehn Jahren in die Neuzeit retten wollte, hatte man einfach die klobigen und unhandlichen Tafeln behalten, den Pokalwettbewerb kurzerhand in „Barbarossa-Donnersberg-Pokal“ umetikettiert – und die Antiquitäten konnten weiter verwendet werden. Das nennt man Nachhaltigkeit.

Natürlich gibt es bei den Pokalfinals im Kreis Kaiserslautern-Donnersberg neben dem Wanderpokal auch einen dauerhaften Siegerpokal. Zeitgemäß, hochwertig, sogar mit Glitzer drauf. Da leuchten Kinderaugen. Und wenn es dann auch noch die positiven Erinnerungen bei den Vätern und Großvätern der heutigen Kids weckt, strahlen am Ende die Vertreter aller Generationen um die Wette. Jugendfußball kann so schön sein.

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