Redaktion vor Ort Der Lautrer Wochenmarkt ist Treff- und Austauschpunkt

Die „Marktmacher“: Dietmar Keller (links) und Marco Borg kümmern sich um die Organisation der Lauterer Wochenmärkte. Sie finden
Die »Marktmacher«: Dietmar Keller (links) und Marco Borg kümmern sich um die Organisation der Lauterer Wochenmärkte. Sie finden dienstags, donnerstags und samstags statt.

Der Kaiserslauterer Markt bietet Gelegenheit zum Einkauf, aber auch zum lebendigen Austausch. Wie erleben Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Stadt? Was kommt gut an? Was gefällt Ihnen nicht? Das will die Redaktion am Dienstag bei „Redaktion vor Ort“ erfahren.

Der Kaiserslauterer Wochenmarkt ist eine Institution. Seit den 1770er Jahren etablierte er sich in der Stadt. Mittlerweile findet der Markt dienstags und samstags auf dem Stiftsplatz statt, donnerstags in der Königstraße. „Es ist ein ganz besonderes Einkaufserlebnis und etwas ganz anderes als im Supermarkt einzukaufen. Man hat die Ansprechpartner direkt vor Ort, die alles zum Produkt erklären können“, erzählt Marktmeister Dietmar Keller. Und zu dem Einkauf kommt auf jeden Fall auch ein Schwätzchen am Stand dazu. Das ist am Donnerstag in der Königstraße hörbar. Unaufgeregt und entspannt geht es zwischen Kunden und Verkäufern zu.

An den Ständen von Marco Borg, Vorsitzender des Wochenmarktvereins, und seinen Kollegen, die Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Backwaren oder Spezialitäten anbieten, herrscht reges Treiben. Vor allem ältere Leute nutzen die Gelegenheit, sich mit frischen Eiern, saisonalem Gemüse und Fleisch einzudecken. „Die Kommunikation ist das große Plus am Wochenmarkt“, meint Keller.

Junge Menschen gehen lieber in den Discounter

Dass der Markt überwiegend von älteren Menschen besucht wird, bestätigt Borg. „Es ist eine Generationenfrage. Die Jungen gehen eher in den Discounter. Wenn sie nicht schon immer auf den Markt gegangen sind, dann ist es schwierig, sie dazu zu bewegen“, sagt er. Das sei früher, ohne die Auswahl vieler günstiger Supermarktketten selbstverständlicher gewesen. Die Großfamilie sei samstags gemeinsam auf den Markt gegangen, die Kinder hätten so die Tradition kennengelernt und dadurch als Erwachsene davon Gebrauch gemacht.

„Wir können die Preise der Discounter nicht halten, Du kannst nur mit Qualität dagegenhalten, das ist heutzutage schwierig“, berichtet Borg. Der Generationenwechsel sei aber nicht nur bei den Marktbesuchern spürbar, sondern auch bei den Beschickern, erklärt Keller. „Noch haben wir entsprechend Bewerber, aber da wird sich in den kommenden Jahren etwas ändern, es wird langsam schwierig“, sagt er. Denn viele alteingesessenen Standbetreiber hörten aus Altersgründen auf, fänden aber keinen Nachfolger. „Bisher haben wir den Stiftsplatz noch gut besetzt bekommen“, auch, weil der Samstag als klassischer Markttag wahrgenommen werde: „Der Dienstag schwächelt etwas. Hier am Donnerstagmarkt hat es wieder etwas zugelegt“, so Keller.

Schwierige Parksituation rund um den Stiftsplatz

Für ihn gibt es aufgrund der Produktvielfalt auf dem Markt immer etwas zu entdecken, besonders das Frühjahr hat es ihm als Kunde angetan, „da ist auch das Wochenmarktfest“ – das wie das Erntedankfest im September noch einmal besondere Angebote und Aktionen an den Ständen bietet. Der Frühling ist die Zeit seiner Lieblingsprodukte: „Löwenzahnsalat und eine gute Kartoffel sowie gute Eier“, weiß er zu schätzen.

„Der Markt in Kaiserslautern ist einer der größten in der Umgebung“, berichtet Keller. Der Stiftsplatz, findet er, sei eigentlich ideal dafür gelegen, mit dem direkten Anschluss an die Fußgängerzone und zentral in der Innenstadt. Eine Schwierigkeit, die immer wieder von den Beschickern an ihn herangetragen werde, sei die Parkplatzproblematik rund um den Stiftsplatz. „Dort gibt es eben keine günstigen Parkmöglichkeiten für Kurzzeitparker.“ Die Rückmeldung der Standbetreiber: Als es die kostenlosen Kurzzeitplätze noch gegeben habe, sei dies am Kundenaufkommen spürbar gewesen. Von denjenigen, die nur schnell fünf Kilo Kartoffeln kaufen wollten, sei dieses Angebot gern genutzt worden.

Treffen Sie uns

Wie erleben Sie die Kaiserslauterer Innenstadt und den Wochenmarkt? Was gefällt Ihnen, wo sehen Sie noch Bedarf für Verbesserungen? Egal ob es die vielen Baustellen sind, Grünflächen, die Gestaltung rund um den Marktplatz und in der Stadt allgemein oder zu wenig Sitzmöglichkeiten beim Stadtbummel: Kommen Sie am Dienstag, 27. Juni, von 10 bis 12 Uhr am RHEINPFALZ-Stand bei der „Redaktion vor Ort“ auf dem Wochenmarkt vorbei. Die Redakteurinnen Julia Luttenberger und Sara Brunn freuen sich auf nette Gespräche und Anregungen.

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