Kaiserslautern Betze-Geflüster: Zurück zu den Lilien-Wurzeln

Edda ist zwar erst 18 Monate alt, und lesen kann sie noch lange nicht, aber wenn sie das FCK-Logo sieht, fängt sie an zu strahlen, zeigt drauf und ruft „Papa!“. Ihr Vater ist Athletik- und Rehacoach beim FCK. Wenn er mit dem Fahrrad von der Arbeit kommt, hat er meistens Trainingsklamotten an mit dem Logo von dem Verein, bei dem er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Der Weg dahin war mit Arbeit gepflastert, doch selbst Verletzungen konnten Bastian Becker nicht ausbremsen, und an den Wegkreuzungen traf er immer Menschen, die mit ihm weitergehen wollten. Beispielsweise im Winter 2004, da meldete sich Bruno Labbadia bei Becker, der damals beim VfB Leipzig im Tor stand. Labbadia bezog gerade seinen ersten Trainerposten beim damaligen Viertligisten Darmstadt 98, kannte den 1,92 großen Keeper als Mitspieler aus Karlsruher Zweitligazeiten und wollte ihn in seinem Tor haben. Der gebürtige Kuseler folgte dem Ruf, erlebte eine schöne Zeit, wie er sagt. Viereinhalb Jahre blieb er in Hessen, verpasste zweimal knapp den Aufstieg in die Zweite Liga. Als Becker sich das Kreuzband riss, ließ er sich dadurch nicht entmutigen. Er arbeitete hart mit seinem Körper, kämpfte sich binnen kürzester Zeit zurück und traf eine Entscheidung: „Mir war immer klar, dass es für den Profifußball nicht reicht“, sagt er heute und „die Verletzung war ein Startschuss, welchen Weg ich einschlagen werde“. Bastian Becker studierte, beobachtete und fand ein Betätigungsfeld, das sich erst langsam entwickelte: Athletik-, Kraft-, Präventiv - und Rehabilitationstraining für Fußballer. Während Jürgen Klinsmann seine damals noch kritisch beäugten Experten aus den USA mit den deutschen Nationalspielern arbeiten ließ, rackerte Bastian Becker für das Sportwissenschaftler-Diplom, die Fitnesstrainer- und die Fußballtrainer-A-Lizenz. Dass er in der Zeit auch noch Fußball spielte, war nicht immer einfach, weil er mit den Vereinen die Studienorte wechseln, dafür kämpfen musste, dass Scheine und Kurse anerkannt wurden und er immer wieder pendeln musste. Beispielsweise zur Uni nach Mainz, als er bei Jahn Regensburg zwischen den Pfosten stand. Als der Vertrag in der Hauptstadt der Oberpfalz auslief, er ein, zwei Optionen für eine Anschlussverpflichtung in der Regionalliga hatte, schrieb der Torhüter ein Konzept über Leistungsdiagnostik und athletische Ausbildung von Jugendspielern zu Profis und schickte es an mehrere Vereine. Er war gerade auf dem Weg zum Training nach Elversberg, wo er sich fit hielt, als der Anruf von Frank Lelle kam. Der damalige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Roten Teufel wollte mehr dazu wissen, lud ihn ein. Becker kam zu seinem Lieblingsverein, wurde Reha- und Athletiktrainer auf dem Fröhnerhof, half als Torwart in der U23 aus, kümmerte sich um den Nachwuchs von der U15 bis zur U23, trainierte die Spieler am Heinrich-Heine-Gymnasium, sammelte Leistungsdaten, analysierte sie, begleitete Talente. 2015 wurde Becker vom Nachwuchs zu den Profis beordert. Seitdem kümmert sich der Pfälzer um die Lizenzspieler, erarbeitet Übungen, die sie weiterbringen, ihre Muskeln fürs Training aktivieren, ihnen Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit geben, sie widerstandsfähig gegen Verletzungen machen. Er mag seine Rolle als Teil des Teams, als Zuarbeiter des Cheftrainers. Der neue, Michael Frontzeck, sei ein Mann mit „brutaler Erfahrung, brutaler Ruhe. Das strahlt er auch aus. Er ist ein Anker, der Sicherheit gibt“, sagt er. „Es läuft richtig gut gerade“, findet der 38-Jährige und strahlt. Becker ist fokussiert und freut sich auf Darmstadt, ist überzeugt, dass seine Fußballer kein Problem haben werden, wenn sie wieder in derselben Kabine sitzen wie damals beim Spielabbruch. „Das sind Profis, die können das“, sagt Becker. Der heute beim Spiel gegen seinen alten Verein stolz das Logo des Vereins tragen wird, bei dem seine große Leidenschaft zum Beruf geworden ist. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern. 

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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