Kaiserslautern Betze-Geflüster: Ring-Fahndung

Alexander Ring nimmt eine Handvoll Nic-Nacs, zerbeißt eine umhüllte Erdnuss nach der anderen und verfolgt gebannt, was auf dem Bildschirm passiert. Linksaußen auf dem Sofa: André Fomitschow, die Hände am Controller. Rechts Michael Schulze. Auf der Mattscheibe kämpft Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Kaiserslautern. Schulze bewegt die Männer für den FCK, der heute in Schwarz spielt, Fomitschow ist für seinen früheren Verein am Ball. Eigentlich sind die Jungs mit ihren Mannschaftskameraden zur Teambuilding-Maßnahme im Abenteuerland von Exit-Adventures, sollen zusammen Kriminalfälle lösen und Rätsel knacken, aber dann stand da dieses Sofa, der Riesenfernseher und die Playstation, und kaum hatte sich der Spielleiter umgedreht, saßen die Fußballer schon da und hatten sich in eine andere Welt gebeamt. Sascha Mockenhaupt macht den Kommentator: „Ring gibt’s auch noch, abspielen“, fordert er „Schulle“ auf, der „Lautern ist“. Plötzlich gibt’s Elfmeter für Düsseldorf. Didier Ya Konan läuft an. „Müller hält“, beschwichtigt Stipe Vucur noch, doch der Stürmer von der Elfenbeinküste lässt dem Keeper keine Chance. Der FCK liegt zurück, aber nur kurz. In der 47. Minute trifft Markus Karl. Stefan Kuntz reißt die Jungs aus ihren Träumen, beschwört den Teamgeist und wirbt für das Detektivspiel, das sie zusammenschweißen soll. Spielleiter Michael Flatau gibt ihnen noch ein paar Tipps mit auf den Weg. „Keine großen Möbelstücke verrücken, nicht unter dem Teppich nachschauen, viel miteinander reden. Wenn ihr was gefunden habt, lasst es die Gruppe wissen.“ Er gibt zu, dass es für ihn was Besonderes ist, dass die Fußballer bei ihm sind. „Ich bin ein riesiger FCK-Fan und kann es gar nicht fassen, dass ihr hier seid.“ Noch in der Nacht hat er an den letzten technischen Details gebastelt. „Ihr seid meine Testspieler, seid die allerersten in unserem Raum Haunted Haus. Ich bin gespannt, ob alles klappt.“ Sein Plan: Nach und nach wird die ganze Mannschaft in Sechsergruppen durch die Räume geschleust. Die eine Gruppe soll als Spezialermittler der Polizei einem Psychopaten auf die Spur kommen, die andere in einem Gruselhaus Geister verjagen. Stipe Vucur, Alexander Ring, Jan-Lucas Dorow, André Fomitschow, Johannes Reichert und Lukas Görtler dürfen als Geisterjäger in eine verfluchte Villa, in der ein verrückter Professor gelebt und an lebenden Objekten Versuche gemacht hat. Menschen sind verschwunden, und irgendwas stimmt nicht mit dem Haus. Mit Taschenlampen und UV-Leuchten machen sich die Fußballer auf den Weg. Stehen erstmal ziemlich ratlos in einem düsteren Raum mit Spinnweben an den Wänden, schauriger Musik, die von irgendwoher kommt. Ring schnappt sich das Telefon mit der Wählscheibe. „Stipe, ich ruf’ den Geist an“, witzelt er. Während Dorow sinniert: „Wir brauchen einen klaren Plan, einen Matchplan“, Fomitschow murmelt: „Wir brauchen ein Schwert“, während Görtler, der sich das Walkie-Talkie geschnappt hat, als Teamchef die Verbindung zur Zentrale hält, noch konkretere Ideen hat: „Wir brauchen einen Schlüssel und einen Schraubenzieher.“ Es klopft im Schrank, Vucur schafft es, ihn zu öffnen, steckt mit Fomitschow und Görtler den Kopf rein und versucht ein Rätsel zu lösen, das drin versteckt ist. Dorow, Ring und Reichert untersuchen eine Ritterrüstung, die in der Ecke steht. Der zentrale Mittelfeldspieler entdeckt ein Zahlenschloss. Inzwischen sind alle mittendrin im Spiel, haben ein Schwert gefunden und überreichen es feierlich Ring: „Du weißt doch, wie es geht. In Finnland macht man das so.“ Der Blondschopf weiß, was zu tun ist, beamt seine Kollegen in einen neuen Raum. Blutspuren am Kühlschrank, Gedärme, Gehirn und Augen in Gläsern, ein Skelett auf einem Seziertisch. Die Fußballer zeigen sich davon unbeeindruckt. „Dschungelcamp ist das hier“, witzelt Dorow und deutet auf einen Schlüssel, der an der Decke hängt. „Stipe, kommst Du da dran?“ Der 1,94-Meter-Mann streckt sich leicht. Kein Problem für ihn. Doch erstmal muss das Schloss dazu gesucht werden. Ring knackt ein Rätsel nach dem anderen. Dorow, Görtler und er ermitteln jetzt gemeinsam, „CSI Kaiserslautern“, tauft der Finne die Gruppe. Reichert, Fomitschow und Vucur rätseln im Nebenraum. Ring und Fomitschow kommt plötzlich ein zündender Gedanke. Im Kühlschrank liegt doch ein Gehirn. Der ehemalige Düsseldorfer macht sich am Glas zu schaffen, und in Teamarbeit finden alle die Lösung. In weniger als einer Halbzeit – 42 Minuten – ist das Spiel entschieden. Der FCK hat mit Grips gewonnen. Was schließen wir daraus? Dass mit Teamarbeit alles zu schaffen ist und dass wenn Markus Karl schon gesperrt ist und nicht treffen kann, Alexander Ring unbedingt vor dem Spiel von den Erdnüssen essen muss, die laut Werbung „für alle“ gedacht sind, „die Power wollen“.

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