Kaiserslautern Auch ohne Bundesligarennen ist der Kalender voll

Durch die Absage des Mountainbike-Bundesligarennens in Schopp (die RHEINPFALZ berichtete) fehlt dem westpfälzischen Radsportkalender ein Höhepunkt. Für Abwechslung ist dennoch gesorgt: Am 1. Mai lockt das Gaudirennen „World-Klapp“ Sportler mit Klapprädern massenhaft auf die Radrennbahn in Schopp. Am 3. Mai wird in Bann der Landesmeister unter den „echten“ Radsportlern auf Rennrädern gesucht. Für die Mountainbiker geht es in Rodenbach wieder rund.

Der „World-Klapp“, die inoffizielle Weltmeisterschaft für Klappradfahrer, hat Eventcharakter. Hier steht nicht zwingend der Leistungssport im Vordergrund, mit Ehrgeiz wird dennoch geradelt. 24 Stunden lang geht es mit Vierer-Teams, von denen immer ein Fahrer im Rennen ist, rund um das 440-Meter-Oval im Schopper Waldstadion. Showelemente gehören ebenso zum Programm wie der ehemalige Stadionsprecher vom Betzenberg, Udo Scholz, der bis zum Samstagabend durchmoderieren soll. Ganz anders hingegen ist der Renntag am ersten Maisonntag in Bann aufgebaut. Nach den Zeitfahrwettbewerben, die samstags im nahe gelegenen Weselberg ausgetragen werden, werden auf dem altbekannten 14,5-Kilometer-Rundkurs von Bann über die Sickinger Höhe und über Queidersbach zurück die Landesmeister der Verbände Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz gesucht. Der RV Bann ist eingesprungen, als sich in Hessen kein Ausrichter fand. Auf den Rennrädern mit modernster Technik geht es weniger um Spaß, hier wird im knallharten Kampf gegen die Konkurrenz und den inneren Schweinehund um die Titel in allen Altersklassen gekämpft. Obwohl das am dritten Maiwochenende geplante Bundesligarennen in Schopp aus finanziellen Gründen ausfallen muss, soll das Rahmenprogramm für Einsteiger und Hobby- sowie weniger ambitionierte Amateurmountainbiker stattfinden. „Wir werden freitags die geführten Touren mit Udo Bölts und Frank Dressler-Lehnhof anbieten und samstags auch den geplanten Mountainbike-Kurzmarathon durchführen“, erklärt Hartmut Gundacker, der Vereinsvorsitzende des RV Schopp in Zusammenhang mit der Absage des Profirennens, für das es nicht gelungen war, genügend Sponsoren zu finden. Schade ist dies auch deshalb, weil der Verein schon im Vorfeld zugunsten dieser Großveranstaltung darauf verzichtet hatte, sein traditionelles Pfingstkriterium auf der Radrennbahn zu planen. Das verschwindet somit in diesem Jahr ebenfalls aus dem Rennkalender. Die Radsportabteilung des TV Rodenbach springt dafür am Pfingstsonntag in die Bresche und auf den Klappradtrend auf. Beim „Eulenklapp bis nuff“ erwartet man mindestens 200 Starter, die sich mit Oberlippenbart und 1970er-Jahre-Kleidung von der Unteren Pfeifermühle bis zum Eulenkopfturm hinaufquälen. Am 17. Juni soll für die Nachwuchsrennfahrer ein Lauf zum Bahn-Cup des Landesverbandes Rheinland-Pfalz auf der Schopper Bahn ausgerichtet werden. Hier stehen die Schülerklassen im Mittelpunkt, gefahren wird mit Bahnrädern ohne Schaltung und Bremsen. Am 19. Juli lockt der TV Rodenbach bereits zum 16. Mal Mountainbiker zu seinem immer professioneller werdenden Renntag und kann auf rund 200 Starter, verteilt über alle Altersklassen, hoffen. Für die einen besonders reizvoll, für die anderen gewöhnungsbedürftig, aber in jedem Fall ein Alleinstellungsmerkmal ist der Start in Dreier-Gruppen zu einem folgenden Einzelzeitfahren auf einem Rundkurs, der auch für Hobbyfahrer problemlos zu bewältigen ist. Im August stehen dann die Straßenradsportler wieder im Mittelpunkt. Für den traditionellen Renntag in Mehlingen werden etwa 500 Fahrer erwartet. Der Vereinsvorsitzende Bernhard Henrich geht davon aus, dass er den Renntag finanziert bekommt, obwohl ihm der Hauptsponsor, die Pfalzwerke AG, abgesprungen ist. In Stelzenberg plant der RSV Stelzenberg ebenfalls seinen Renntag, der am 15. August vor allem für Fahrer der B-Klasse besonders interessant ist. Denn traditionell sind hier die A-Amateure ausgeklammert, was der zweiten Garde im Rennsport die Chance auf Topplatzierungen gibt, die für Auf- und Abstiege relevant sind. Auf der selektiven Strecke wird zudem der Ablaufplan gestrafft. Weil selbst die Nachwuchsfahrer aus der Region in den vergangenen Jahren selten den Weg zum Stelzenberger Rennen fanden, denkt der Vereinsvorsitzende Steffen Wagner darüber nach, einige der ganz schwach besetzten Klassen aus dem Programm zu nehmen. Das Finale der Sommersaison soll dann wieder in Linden steigen. Dem RV Queidersbach sei Dank. Wie der ehemalige Vorsitzende Andreas Märkl berichtet, plant der RVQ auch unter seinem Nachfolger Tobias Stumpf die Wiederbelebung des Kriteriums auf der traditionellen 700-Meter-Runde im Ort, nachdem der RSV Linden die Runde in den letzten Jahren seiner Austragung verlängert hatte und dann 2011 das Rennen zum 38. und letzten Mal ausgerichtet hat. Der genaue Termin steht noch nicht fest, Stumpf favorisiert den Zeitraum zwischen Ende August und Ende September. Ein Rennen in Queidersbach wird es 2015 ebenfalls nicht geben, was Märkl mit der hohen Belastung der Helfer erklärt. Durch die zahlreichen Großveranstaltungen, zuletzt auch im Radcross, die der Verein ausrichtet, wolle man den ehrenamtlichen Helfern nicht zu viel zumuten.

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