Kaiserslautern 300-PS-Porsche gegen 39-PS-Opel

Das neue Konzept der ADAC-Rallye Trifels Historik in Kaiserslautern mit einer getrennten sportlichen und einer touristischen Wertung ist aufgegangen. Auch wenn nicht alles perfekt lief.

Die Platzierungen sind eine Mischung aus leistungsstarken Fahrzeugen und Teilnehmerautos mit wenigen Pferdestärken unter der Motorhaube. Die Aufgabenstellung bei den einzelnen Wertungsprüfungen lässt es zu, dass auch untermotorisierte Wettbewerbsfahrzeuge in der Spitzengruppe mitfahren können. Der 300-PS Porsche Carrera hatte dabei die gleiche Chance wie der Opel Rekord Olympia mit 39 Pferdestärken. Bei dieser Art von motorsportlichem Einsatz gibt es keinen Heimvorteil. Der Siegerpokal blieb trotzdem in der Westpfalz. Am Freitagnachmittag starteten die 29 Teams der sportlichen Wertung auf dem Stiftsplatz zu den ersten drei von insgesamt neun Prüfungen. Die erste Herausforderung fanden die Teilnehmer aus mehreren Bundesländern und Nationalitäten im Industriegebiet Ramstein, wo schon Wertungsprüfungen der schnellen Rallyes ausgetragen wurden. Bereits dort machte das Ehepaar Alfred Quetsch/Mathilde Quetsch aus Luxemburg im Porsche 944 auf sich aufmerksam, das schon einmal Dritter bei der Adenau-Classic rund um den Nürburgring war. Auf der Sprintstrecke von Bruchmühlbach-Miesau nach Langwieden überraschten Hartmut Schöffler/Dirk Theilmann aus Homburg im Opel Rallye Kadett mit einer Null-Abweichung. Drei Runden auf dem Opel-Werksgelände waren zum Tagesabschluss zu fahren. Dort fanden Thilo Giebels/Peter Straub aus Frankenthal im Porsche 911 S die ideale Zeit auf die Tausendstelsekunde genau. Am frühen Samstagmorgen ging es dann an der Pfalzgalerie los auf den Rundkurs „Schweinsdell“. Dort erfüllten Roland Wittmann/Vera Wittmann aus Offenhausen im Mercedes Benz 190 E 16 V haargenau die Zeitvorgabe. Ein Leckerbissen für die Fahrer war dann die Bergrennstrecke von Ramsen in Richtung Göllheim, wo es bei fast allen Teilnehmern deutliche Abweichungen von der Idealzeit gab. Lediglich Andreas Steuerwald/Nina Steuerwald aus Orbis im NSU Prinz 1000 kamen mit sechs Zehntelsekunden annähernd an die Vorgabe heran. Zunächst ging es den Donnersberg hoch, um dann bei der Abfahrt nach Dannenfels gegen die Uhr zu fahren. Für eine Überraschung auf diesem Abschnitt sorgte das Team Achim Leuschke/Richard Glaser aus Gilching/Lübbenau) im Opel Lotus Omega. Die Sprintstrecke von Lauterecken zum Sulzhof schafften Ralf Fittig/Moritz Fittig aus Schopp im Porsche 911 Turbo in fast der Zeitvorgabe . Dann ging es auf die Bergrennstrecke von Kreimbach-Kaulbach nach Morbach. Hier waren es zwei Teams, die den Streckenabschnitt zeitgleich für sich entschieden: Günter Halle/Sven Halle (Berlin/Paris) im Porsche 911 RSR und Dirk Kehl/Andrea Kehl aus Kaiserslautern im Ford Taunus TC 200 S. Zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung gefallen, denn es folgte nur noch die Sprintprüfung bei Otterberg, bei der Erhard Claus/Ingo Haaß (Otterberg-Drehenthalerhof/Wolfstein) im Toyota Celica Turbo 4 WD als Beste hervorgingen. Damit hat sich das Team Claus/Haaß den Sieg gesichert mit einem Vorsprung von 62 Hundertstelsekunden nach neun Wertungsprüfungen, vor dem nordbayrischen Bergmeister Roland Wittmann mit seiner Gattin Vera auf dem Beifahrersitz. Weitere vier Zehntel dahinter belegten Mario Rupp/Marco Rupp aus Überherrn den dritten Platz. Dem letztjährigen Gesamtsieger, dem mehrfachen saarländischen und belgischen Rallyemeister Markus Gasper, und seinem Sohn Matthias blieb diesmal Platz vier bei einem weiteren Rückstand von 18 Hundertstelsekunden. Die Überraschung des Tages war das Luxemburger Team Alfred Quetsch/Mathilde Quetsch, deren Zeitdifferenz um eine Sekunde größer war. Nur fünf Hundertstelsekunden dahinter lagen die letztjährigen Zeitplatzierten, Hans-Dieter Döhring/Diandra Döhring aus Ruppertsecken im NSU TTS. In der touristischen Wertung waren 24 Teams auf der 150 Kilometer langen Strecke, die um ein Drittel kürzer war und mehr Schätzaufgaben enthielt. Der Gesamtsieg ging an Alfred Steuerwald/Gerlinde Steuerwald aus Orbis im Ford A Coupe aus dem Jahr 1930, die erstmals bei einer solchen Fahrt am Start waren, vor Christoph Becker/Bärbel Zimmer aus dem saarländischen Ludweiler im Bombardier und Fredi Jung/Florian Molter aus Rothselberg im Porsche 356. (llw) So fuhren sie Gesamtergebnis: 1. Gerhard Claus/Ingo Haaß (Otterberg-Drehenthalerhof/Wolfstein), Toyota Celica Turbo 4 WD (1988); 2. Roland Wittmann/Vera Wittmann (Offenhausen), Mercedes Benz 190 E 16 V (1989); 3. Mario Rupp/Marco Rupp (Überherrn), Fiat 124 Spider (1978); 4. Markus Gasper/Matthias Gasper (Dillingen), Porsche 911 S (1975); 5. Alfred Quetsch/Mathilde Quetsch (Luxemburg), Porsche 944 (1983); 6. Hans-Dieter Döhring/Diandra Döhring (Ruppertsecken), NSU TTS (1971); 7. Hans Molter/Michael Bäcker (Rothselberg), Opel Kadett B Coupe (1972); 8. Klaus Krüger/Wolfgang Krüger (Vettelschoß/Kaiserslautern), Volvo PV 544 (1965); 9. Klaus Jager/Marisa Jager (Sankt Wendel), Alfa Romeo Super Giulia (1975); 10. Denis Diehl/Vanessa Posselt (Kasel/Trier), Renault R 5 GTX (1989); 13. Andre Süss/Martin Reischmann (Silz/ Schopp), Opel Kadett C GT/E (1978); 17. Claus Hübner/ Marlis Bingermann (Kaiserslautern/Fußgönheim), Opel Rekord Olympia (1955); 18. Andreas Damm/Christiane Schuba (Kaiserslautern), Porsche 356 Speedster (1962); 20. Ralf Fittig/Moritz Fittig (Schopp), Porsche 911 Turbo (1982); 22. Markus Meyer/Geng Ren (Kaiserslautern), Opel GT A-L (1973); 23. Martin Roth/Tanja Roth (Otterberg), Desoto S 11 C Custom (1948); 25. Dirk Kehl/Andrea Kehl (Kaiserslautern), Ford Taunus TC 200 S (1971); 26. Volker Stephan/Martin Smarsly (Enkenbach-Alsenborn/ Bann), Opel Kadett B Coupe (1969); 27. Stefan Bach/Susanne Bach (Kaiserslautern), Toyota Celica (1988); 28. Peter Kugland/Klaus Schmitz (Friedberg/Mackenbach), Renault Alpine A 110 (1976); 29. Claus Schmid/Marcus Gross (Kaiserslautern/Katzweiler), Toyota Celica Cabriolet (1986).

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