Kreis Kaiserslautern Trippstadt: Musikfrühschoppen im Naturfreundehaus Finsterbrunnertal mit Bekenntnis zur Toleranz

Naturschutz und politisches Engagement: Das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal schließt sich der IG-Metall-Kampagne „Respekt – k
Naturschutz und politisches Engagement: Das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal schließt sich der IG-Metall-Kampagne »Respekt – kein Platz für Rassismus« an.

Zum freiluftigen Musikfrühschoppen luden am vergangenen Sonntag die Naturfreunde Kaiserslautern in die grüne Umgebung des Naturfreundehauses im Finsterbrunnertal. Neben Jazz gab es auch ein Bekenntnis zu Toleranz und einer offenen Gesellschaft.

Die „Free Flowing Sunday Band“ spielte lässig jazzige Popversionen, und zur klassischen Pfälzer Küche präsentierte ein veganer Imbiss alternative Angebote. Nicht zuletzt durch die Enthüllung des am Gebäude neu angebrachten Schildes „Respekt – kein Platz für Rassismus“ zeigten die Naturfreunde, dass moderne Neuausrichtung und politisch-soziales Engagement zum Grundverständnis des Verbandes gehören.

Das Angebot zum Frühschoppen bei schönem Wetter zeigte Wirkung. Die Bänke waren im Laufe des Tages mehrfach voll besetzt. Kurz nach 11 Uhr trafen erste Radfahrer ein. Die Anreise sollte, soweit möglich, autofrei stattfinden. Dazu organisierten die Naturfreunde verschiedene geführte Rad- und Wandertouren. Für Sportliche stand die Rennradtour über Johanniskreuz oder gar ein Waldlauf zur Wahl.

„Woi-Schorle“ für echte Pfälzer

Ab etwa 11.30 Uhr waren auch die ersten Wanderer da – hungrig und durstig. Während der eine ein frisch gezapftes Weizenbier bevorzugte, gab der andere unmissverständlich zu verstehen: „Ein echter Pfälzer trinkt Woi-Schorle.“ Die Meinungen bei der Getränkewahl gingen auseinander, aber jeder akzeptierte den Geschmack des anderen. Das entspricht dem Grundgedanken des Verbands: „Naturfreund zu sein, bedeutet nicht einfach nur wandern, sondern auch Verständnis für Mitmenschen und politische Verantwortung zu leben“, erklärte Clubmitglied Achim Müller.

Naturfreunde setzen sich für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur ein. „Eine gute Zukunft für alle wird es nur geben, wenn das Allgemeinwohl Vorrang vor Individualinteressen bekommt“, ist die soziale Ausrichtung, die sich auch über dem Eingang des Hauses widerspiegelt: „Berg frei“, steht dort geschrieben. Was heute wohl etwas drastisch klingt, beschreibt die ehemalige Einforderung des freien Wegerechtes für alle. „Schon zu Gründungszeiten gab es die Forderung, die Natur nicht weiter zu privatisieren und als allgemeines Menschenrecht anzuerkennen“, so die Veranstalter. Der Verband entstand um etwa 1900 im Dunstkreis der Arbeiterbewegungen und Gewerkschaftsorganisationen. Heute gehören etwa 350.000 Mitglieder zur internationalen Naturfreunde-Bewegung. In Deutschland sind mehr als 70.000 Mitglieder in über 600 Ortsgruppen aktiv.

Respekt-Schild wird enthüllt

„Im Zeitgeist der Fridays-for-Future-Bewegung will sich der Verein zeitgemäß weiterentwickeln und positive Umweltpolitik aktiv mitgestalten“, sagte Müller. Naturverantwortung gehe alle etwas an und Natur solle allen Menschen offenstehen. Somit ist es ein logischer Schritt, dass gegen 14 Uhr das Respekt-Schild, eine Kampagne der IG Metall gegen Fremdenfeindlichkeit, enthüllt wurde. „Das Schild hängt mittlerweile an 20 Naturfreundehäusern bundesweit“, berichtete Stefanie Gora, Projektleiterin der Stärkenberatung, der Modernisierungsabteilung des Verbands.

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