Kaiserslautern Starker Gesang und flinke Finger

Machten Stimmung: Sänger Pouya Nemati, Gitarrist Jürgen Walzer.
Machten Stimmung: Sänger Pouya Nemati, Gitarrist Jürgen Walzer.

Als Black Night vor zehn Jahren ihr Debüt im Hardrockcafé gaben, drückten Wucht und Lautstärke des Konzerts das Publikum fast zur Tür hinaus. Nun aber, beim zehnjährigen Jubiläum der illustren Combo, erschien der Sound perfekt abgemischt und die Lautstärke sehr gut ans Haus mit seinem begrenzten Raum und der niedrigen Decke angepasst. So geriet das gut dreistündige, gut besuchte Hardrockkonzert zu einem wahren Genuss. Zumal Black Night ihre Programm ausgebaut und mit Nummern etwa von Rainbow, John Lord oder Whitesnake angereichert haben.

Es dauerte ein paar Nummern, bis die Band aus versierten Lauterer Musikern ihre Betriebstemperatur erreicht hatte. Aber dann gab’s kein Halten mehr. Die beiden exaltiert agierenden Frontmänner, Sänger Pouya Nemati und Gitarrist Jürgen Walzer, heizten mit ausdrucksstarkem Gesang und schnellen Fingern die Stimmung mit steigender Tendenz an, bis am Ende das Publikum heftig mitrockte und -tanzte. Wolfgang „Ghandi“ Dobner schickte an den Tasten den exakt passenden, fast historischen Hammond-Sound dazwischen, Uwe Stahl am Schlagzeug schaffte sich nach Kräften und trieb im Verein mit dem gewohntermaßen ruhig und sicher arbeitenden Claus Urbanczyk am Bass die Band nach vorne. Altbekannte, aber dennoch wirkungsvoll und ganz eigen intonierte Purple-Nummern wie „Speed King“, „Strange Kind Of Woman“, „Lazy“, „Hush“ oder „Stormbringer“ wirkten wie eine musikalische Zeitmaschine und katapultierten das Publikum schnurstracks zurück in die 60er und 70er. Gefolgt von wuchtigen und höchst druckvollen Rainbow-Titeln wie „Man On The Silver Mountain“. Da schlug das Herz jedes Hardrockfans höher, und die Freunde satter und kraftvoller Rhythmen kamen voll auf ihre Kosten. Gastsängerin Ruth Börner (bekannt von der Combo Soulburner) verstärkte den Hype und legte passende Blue Notes über das rockige Grundgerüst. Wolfgang Dobner zeigte sich im RHEINPFALZ-Gespräch erfreut über die gute Stimmung des Abends und meinte: „Ich komme ja noch aus den ganz alten Purple-Zeiten von Hush oder April.“ Drummer Uwe Stahl ergänzte: „Wir sind nun mal eine waschechte Liveband, und es ist einfach unglaublich, wie das Publikum jedes Mal abgeht.“ Und Gitarrist Jürgen Walzer, vom dreistündigen Konzert deutlich gezeichnet, betonte: „Was gibt’s Schöneres, als ein begeistertes Publikum.“ So entließen Black Night am Ende ein durchweg zufriedenes Auditorium. Bleibt zu hoffen, dass die meist ja schon etwas älteren Buben noch lange durchhalten und diese durchweg handgemachte, waschechte und kraftvolle Musik weiter erfolgreich tradieren. Denn die hat einen Gesundheitswert, den es auf Rezept geben müsste.

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