Grünstadt „Weil es Liebe ist“

Der literarische Abend in der bis auf den letzten Platz besetzten Garamond-Buchhandlung begann mit einem Ausschnitt aus dem Roman „Alte Liebe“ von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder.

Hierbei handelt es sich um ein alterndes Ehepaar, das sich auseinandergelebt hat und durch die Hochzeit der Tochter wieder neu zueinanderfindet. Die Geschichte, aus der im Verlauf des Abends dreimal vorgelesen wurde, ist praktischerweise in Monologe und Dialoge der Ehepartner aufgeteilt, so dass weder Kyra Schilling noch Alexander Maier zu kurz kamen. Die beiden Grünstadt traten zum fünften Mal in der Buchhandlung Garamond auf. Aufmerksam wurde die Buchhandlung auf die beiden vor fünf Jahren als wunderbare Darsteller bei den Burgspielen Altleiningen. Neben Auszügen aus Werken von Bernhard Schlink, Alex Capus, Lilly Brett und Kurt Tucholsky wurden Gedichte verschiedener Autoren wie zum Beispiel Erich Fried, Heinrich Heine oder Berthold Brecht vorgetragen. Überdies verzauberte Schilling die Zuhörer mit Celloklängen. Hierbei bot sie dem Publikum ebenso eine Kostprobe ihrer Gesangskünste, die bei einem Stück mit dem Titel „Der Kuss“ aus den Zeiten des 30-Jährigen Krieges zu hören waren. Das Duo präsentierte dem Publikum durch die vielfältige Auswahl an Literatur einen Einblick in die verschiedensten Aspekte dessen, was Liebe ist und sein kann: Von den ersten erotischen Erfahrungen eines 15-Jährigen mit einer älteren Frau (Der Vorleser) bis hin zur Tochter, die ihre Eltern mit ihrer dritten Ehe schockiert, wurde alles angesprochen. Die Zuhörer lauschten gespannt und fasziniert. In der Pause hatten sie Gelegenheit, sich mit den Darstellern auszutauschen. Einige der Gäste kannten Schilling und Maier bereits von vergangenen Auftritten. Die Themenauswahl geschieht in Absprache mit der Garamond-Buchhandlung, die gemeinsam mit Schilling und Maier nach passender Literatur sowie Liedern sucht, um den Abend attraktiv, unterhaltsam und anregend zu gestalten. „Bei zu großer Auswahl hat Unterhaltsames natürlich Vorrang“, so Alexander Maier. Man müsse bei der Planung sowohl den Umfang des Vortrags als auch den Zeitrahmen beachten, das Publikum solle sich nicht an zu langen Auszügen langweilen. Dem Applaus und den Reaktionen nach zu urteilen, sei die Fortführung literarischer Lesungen wahrscheinlich, ließ Maier durchblicken. (chri)

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