Grünstadt Verunsichert und wachsam

Andreas Werle
Andreas Werle

Eine große Welle der Verunsicherung – das ist es, was Wattenheims Ortsbürgermeister Andreas Werle (SPD) nach den Einbrüchen vom Dienstag im Ort wahrnimmt. Ortsbeigeordnete Regina Imblan (SPD) beschreibt die Stimmung so: „Die Leute sind sehr wachsam, sehr aufmerksam.“

Sachwerte kann man ersetzen – aber das unangenehme Gefühl, dass jemand ins eigene Haus eingedrungen ist, alles angefasst und durchwühlt hat, kann man nicht so einfach abschütteln. Darauf weisen sowohl Ortsbürgermeister Werle als auch Ortsbeigeordnete Imblan nach Gesprächen mit Geschädigten früherer Einbrüche hin. Mit Blick auf die jüngste Einbruchserie und die Reaktion der Bevölkerung sagt Werle: „Man kann die Verunsicherung gut verstehen. Aber jetzt muss man Ruhe bewahren und als Hausbesitzer schauen, wie sicher das eigene Haus ist.“ Er ist – nach Einbrüchen im November und Dezember vergangenen Jahres – schon seit Dezember mit dem Grünstadter Inspektionsleiter Sigfried Doll im Gespräch: Polizei und Gemeinde wollen gemeinsam über Einbruchschutz informieren, ein Termin für den Vortrag steht noch nicht fest. Nach den Einbrüchen im vergangenen Jahr hat die Gemeinde drei neue Laternen aufgestellt, eine davon an einer dunklen Stelle, in deren Nähe zuvor eingebrochen worden war. „Es geht darum, den Bürgern Sicherheit zu geben“, sagt Werle – weist aber auch auf die Grenzen des eigenen Einflussbereiches hin: „Leider haben wir das nicht im Griff. So gerne ich das im Griff haben würde.“ Denn Wattenheim ist für Einbrecher leider gut gelegen: Über die A 6 ist man schnell weg. Werle appelliert an die Wattenheimer, nicht in Panik zu geraten und findet, wichtig sei nun, den Bürgern Hilfestellungen und Hinweise zu geben, wie sie Einbrüchen vorbeugen könnten. Wie Werle weist auch Regina Imblan darauf hin, dass es darauf ankomme, wachsam zu sein und zu schauen, wer im Dorf unterwegs ist. Imblan weiß aus Gesprächen mit Senioren im Dorfcafé und auch von sich selbst, dass die vielen Fahrer von Paketdiensten, die der deutschen Sprache nicht mächtig seien, für Unsicherheiten sorgten. Sie hat beobachtet, dass – beispielsweise in der Fasnachtszeit – die Menschen aus Sorge vor Wohnungseinbrüchen nicht mehr ausgingen oder dafür sorgten, dass jemand zu Hause bleibe – quasi als Wächter. Imblan wünscht sich, dass die Polizei öfter mal Streife fahre, gleichwohl wisse sie, dass die Inspektion knapp besetzt sei. Werle sagt, er vertraue der Polizei, dass sie die „strategischen Orte kennt, um Kontrollen durchzuführen“. Werles Hoffnung ist, dass es zu keinen weiteren Einbrüchen mehr kommt.

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