Kirchheim Tag der offenen Tür: Wehren aus dem ganzen Kreis zu Gast

Wasser marsch: Der fiktive Wingertsbrand wird professionell von der Bambini-Feuerwehr gelöscht.
Wasser marsch: Der fiktive Wingertsbrand wird professionell von der Bambini-Feuerwehr gelöscht.

Zahlreiche Kameraden verschiedener Freiwilliger Feuerwehren aus dem Landkreis Bad Dürkheim sind am Wochenende mit Fahrzeugen und Geräten bei ihren Kollegen in Kirchheim zu Gast gewesen. Beim dortigen Feuerwehrfest konnten Besucher jede Menge Neues erfahren – und erleben, was die Kleinen aus der recht großen Bambini-Gruppe schon alles gelernt haben.

Das Fest der Feuerwehr Kirchheim-Kleinkarlbach hat am Wochenende für ein ziemlich volles (Geräte-)Haus gesorgt – und für eine Menge Besuch, der nicht aus Kirchheim oder Kleinkarlbach, sondern von weiter her kam: Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis präsentierten sich den Besuchern – sie hatten Fahrzeuge und viele Gerätschaften dabei. Wehrleute aus Altleiningen, Battenberg, Bissersheim, Eisenberg, Freinsheim, Großkarlbach, Lambrecht Tiefenthal und Wachenheim waren mit von der Partie.

Ein Hingucker war neben der Drehleiter sicher die Drohne, die seit 2018 zum Katastrophenschutzprogramm des Landkreises Bad Dürkheim gehört. Marcel Kempf von der Feuerwehr Altleiningen gehört der Gruppe „Drohne Nord“ an. Er erklärte, dass die Maschine über eine Wärmebildkamera mit 30-fachem optischen Zoom verfügt, die beispielsweise bei der Personensuche eingesetzt werden kann. Außerdem habe sie einen Strahler, der mit 1200 Lumen locker ein ganzes Fußballfeld ausleuchten könne. Die Steuerung der Drohne übernehme ein Mann am Boden. Es gebe ein Steuergerät mit einem kleinen Bildschirm, der aber ohne weiteres an große Bildschirme angeschlossen werden könne, um ein möglichst deutliches Bild zu bekommen.

Drohne, Hebebühne, Hunde

„Der Grund für die Anschaffung waren die Waldbrände vor einigen Jahren – zuerst hatte ein Feuerwehrmann seine private Drohne mitgebracht, um die Brände zu lokalisieren, dann wurde die Drohne angeschafft“, erzählte der 29-jährige Kempf. Die Drohne habe eine Reichweite von zehn Kilometern, dann aber Probleme, den Rückweg zu schaffen: „Die Akku-Leistung reicht für sieben Kilometer hin und zurück bei optimalem Wetter, das sind rund 25 Minuten Flugzeit.“

Neu bei der Kirchheimer Feuerwehr ist ein Mehrzweckfahrzeug. Es kommt seit vergangenem Herbst zum Einsatz. „Die Besonderheit ist, dass es nach den Vorstellungen der Wehr konzipiert wurde und über eine Ladebordwand mit Hebebühne verfügt“, erklärte der Kirchheimer Wehrführer Steffen Baum. Sie hat den Vorteil, dass man darauf beispielsweise Rollcontainer abstellen kann, die für verschiedene Zwecke gebraucht werden.“ Es sei bereits ein weiteres Fahrzeug in Planung, ein sogenanntes Hilfe-Lösch-Fahrzeug.

Baum erzählte, dass die Ausstattung der Wehren im Landkreis Bad Dürkheim angeglichen werden sollen, damit sich die Feuerwehrleute im Ernstfall untereinander aushelfen können. Sind überall Fahrzeuge gleicher Bauart im Einsatz, sei schließlich sichergestellt, dass jeder Kollege damit umgehen könne.

25 Kinder in der Bambini-Wehr

Neu bei der Feuerwehr Kirchheim-Kleinkarlbach ist auch eine Hundestaffel, die für die Personensuche eingesetzt wird. Sven Hoffmann aus Carlsberg betreut sie. „Demnächst kommt noch ein Fire-Ranger. Das dafür umgebaute Quad steht schon zur Verfügung. Es soll zur Unterstützung bei Waldbränden, aber auch bei Unfällen auf der Autobahn eingesetzt werden“, erklärte Baum.

Die Bambini der Kirchheimer Wehr bestehen derzeit aus 25 Kindern im Alter zwischen sechs und zehn Jahren, die sich zweimal monatlich treffen. Hier werde den Jungen und Mädchen altersgerecht und spielerisch feuerwehrtechnisches Wissen nahegebracht, berichtete Baum. Auch würden sie auf den Dienst in der Jugendfeuerwehr vorbereitet, in der der zehn- bis 16-jährige Nachwuchs sei. Die Kinder sollten sich der Gefahr bewusst werden, die von Feuer ausgeht, und entsprechend reagieren. Sie lernten auch, Brände zu vermeiden, sich im Notfall richtig zu verhalten und einen Notruf abzusetzen.

Spezielle Anforderungen für Bambini

„Eine Bambini-Abteilung hat nicht jede Wehr“, betonte Baum. Es müssten dafür bestimmte Anforderungen erfüllt werden und die Betreuer eine spezielle Ausbildung zu absolvieren. „Letztere können bei uns gleich mehrere Kollegen und Kolleginnen vorweisen – aktuell betreut Sarah Wilhelmy aus Neuleiningen unsere Bambini“, erklärte Baum.

Bei der Demonstration ihres Könnens „retteten“ die Kinder zunächst „Verletzte“ aus einer Gefahrenzone und löschten dann einen imaginären Wingertsbrand. Elias (7) aus Kleinkarlbach, einer der „Verletzten“, sagte: „Ich bin schon seit einem Jahr bei den Bambinis und es macht mir richtig viel Spaß – einige meiner Schulfreunde sind auch mit dabei.“

Die Feuerwehr Kirchheim-Kleinkarlbach hat derzeit 41 Männer und Frauen, die sich im 14-tägigen Rhythmus zu Übungen treffen. Baum sagte: „Ganz wichtig ist bei uns neben den Übungen die Kameradschaft. Jeder kann sich auf den anderen verlassen, wir haben eine gute Gemeinschaft. Da sich das herumspricht, haben wir keine Nachwuchsprobleme und immer wieder neue Mitglieder.“

Kontakt

www.fw-kirchheim-kleinkarlbach.de

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