Kerzenheim Stabausfest auf dem Kerzenheimer „Römer“

Schon nach wenigen Minuten ist vom Schneemann nur noch ein qualmender Haufen übrig.
Schon nach wenigen Minuten ist vom Schneemann nur noch ein qualmender Haufen übrig.

„Wann, wann, wann fängt der Frühling an?“ Der Brauch der Winterverbrennung hat in Südwestdeutschland und insbesondere in der Pfalz eine lange Tradition: Ein unterhaltsames Brauchtum, das viele Kinderaugen zum Leuchten bringt. Am Wochenende sagten die Kerzenheimer dem Winter adieu.

Viele Kinder – bewaffnet mit bunten Stabaus-Stecken – begleiteten zusammen mit ihren Eltern und weiteren Schaulustigen den Umzug. Dabei wurde auch der mit Stroh gefüllte Schneemann zum Marktplatz, dem „Römer“, transportiert. Die Vorfreude darauf, dass der große weiße Wintermann gleich in Flammen stehen wird und das schöne Event drum herum, stand den Kindern ins Gesicht geschrieben.

Die kleinen Zöglinge des „Kerzrumer Eidechseneschds“ stimmten bei vorfrühlingshaften Temperaturen um zwölf Grad traditionelle Stabaus-Lieder an: „Wann, wann, wann, fängt der Frühling an?“ fragten sich die Jungen und Mädchen immer wieder. Zu Beginn stand der weiße Riese noch fröhlich strahlend mit schwarzem Hut und einer Karottennase da. Doch dann verging ihm schnell das Lachen, als es plötzlich hieß: „Winter brenne!“ Zuvor wurde die Menge aufgefordert, „ordentlich Lärm“ zu machen.

„Sommermensch“ entzündet Schneemann

Dann war es schließlich so weit: Bürgermeisterin Andrea Schmitt (CDU) schritt zur Tat: Mit einem Flammenbrenner entzündete sie die Puppe. Der Ortschefin fiel es nicht schwer, den Winter zu verabschieden. Als „absoluter Sommermensch“ freue sie sich darauf, dass die Temperaturen nun bald wieder nach oben klettern, meinte sie. Halm für Halm ging es dem Schneemann an den Kragen. Bereits nach wenigen Minuten war er nur noch ein qualmender, schwarzer Haufen. Lediglich das Grundgerüst war übrig, welches unter den wachsamen Augen der Freiwilligen Feuerwehr langsam ausglühte. Im Anschluss gab es ein gemütliches Beisammensein. Es wurde noch gegessen, getrunken und erzählt.

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