Carlsberg SPD-Ortsverein wirft einen Blick auf aktuelle Probleme

Genossen für 50 Jahre Treue ausgezeichnet: Vorsitzender Valentin Hoffmann mit Reinhold Pfeiffer und Dieter Winnewisser (von link
Genossen für 50 Jahre Treue ausgezeichnet: Vorsitzender Valentin Hoffmann mit Reinhold Pfeiffer und Dieter Winnewisser (von links).

Die ersten Jahre sind für den neuen Vorstand des SPD-Ortsvereins Carlsberg-Hertlingshausen nicht einfach gewesen. Kaum waren die Funktionsträger in ihre Ämter gewählt worden, kam Corona und schränkte die Aktivitäten des Vereins massiv ein. Außerdem schrumpfte das Team um zwei Mitglieder und es ist extrem schwierig, Nachwuchs zu finden.

„Es kommt wieder viel Arbeit auf uns zu. Dafür brauchen wir eine starke Mannschaft“, sagte der Vorsitzende Valentin Hoffmann mit Blick auf die Kommunalwahlen in anderthalb Jahren. Leider habe der Tod von Peter Schakewitsch vor einigen Monaten eine große Lücke gerissen. Auch sei der stellvertretende Vorsitzende Fred Raffel gen Norden verzogen und stehe für sein Amt nicht mehr zur Verfügung. Es sei sehr schwer, junge Menschen zum Eintritt in die Partei zu bewegen. „Wir haben alles versucht, Stammtische organisiert, Veranstaltungen gemacht, persönliche Gespräche geführt“, zählte Hoffmann bei der Generalversammlung am Freitag auf. Aktuell gehören dem Ortsverein nur noch 37 Personen an.

Der Zusammenhalt sei aber gut, betonte der Vorsitzende. Und es gebe einige äußerst engagierte Leute. Zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Christoph Spies ehrte Hoffmann zwei Männer, die am 1. Januar 1972 in die Partei eingetreten sind. Reinhold Pfeiffer war von 1979 bis 1984 im Ortsgemeinderat tätig und von 1985 bis 2004 im Rat der ehemaligen Verbandsgemeinde Hettenleidelheim. Von 1994 bis 1999 war er auch Beigeordneter der VG. Dieter Winnewisser ist seit 1979 ununterbrochen für die SPD auf Orts- und VG-Ebene im Einsatz. Er war überdies insgesamt zehn Jahre lang Bürgermeister von Carlsberg und ebenso lange Ortsbeigeordneter. „Vor 45 Jahren war ich dein Schüler. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal die Ehre haben werde, meinem geschätzten Lehrer zu 50 Jahre Treue zur SPD zu gratulieren“, meinte Hoffmann.

Auch im Ort läuft nicht alles rund

Fraktionssprecher Stephan Schenk klagte in seinem Blick auf die Ratsarbeit darüber, dass in Deutschland einfach nichts vorwärts gehe. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd etwa habe plötzlich noch ein wasserwirtschaftliches Gutachten für das Carlsberger Baugebiet „Am Ringelsberg“ gefordert, auf dem eigentlich längst Häuser stehen sollten. „Angesichts der Preisentwicklungen ist das einfach nur nervig“, so Schenk. Auch komme die Erhöhung der Realsteuern zur absoluten Unzeit. Auf örtlicher Ebene laufe ebenfalls nicht alles rund. Bei zahlreichen Angelegenheiten müsse die SPD als Opposition im Rat immer wieder nachhaken. Schenk kritisierte unter anderem die vielen Eilentscheidungen, die von der Ortsspitze während der Pandemie getroffen wurden.

Beim neu geregelten Kommunalen Finanzausgleich gebe das Land deutlich mehr Geld in den Topf, erwarte dafür aber, dass die Städte und Gemeinden ihre Einnahmemöglichkeiten ausschöpfen, erläuterte Spies. Mainz übernehme auch 50 Prozent der Altschulden bei den Liquiditätskrediten: „Davon wird Carlsberg profitieren.“ Sehr beschäftigt sei das Landesparlament mit der Verbesserung des Katastrophenschutzes. Ein besonderer Fokus werde dabei auf den Hochwasserschutz gelegt und für den Klimaschutz seien gerade zwei neue Förderprogramme auf den Weg gebracht worden.

Ehrungen

Für 50 Jahre Zugehörigkeit: Reinhold Pfeiffer und Dieter Winnewisser; für 40 Jahre: Kurt Stutzmann.

Vorstand

Vorsitzender: Valentin Hoffmann, Stellvertreter: Jens Mächler, Schriftführerin: Roswitha Mayer-Karl, Kassenwart: Bernhard Wallerab, Beisitzer: Dunja Brügging, Roswitha Rinner, Stephan Schenk und Dieter Winnewisser.

x