Grünstadt So unterschiedlich wird gegrillt

Grillen mit Holzkohle ist für viele im Sommer ein Muss.
Grillen mit Holzkohle ist für viele im Sommer ein Muss.

Sommerzeit ist Grillzeit. Doch wer grillt eigentlich wie? Wir haben uns in der Grünstadter Innenstadt umgehört, wie die Leute ihr Grillgut am liebsten mögen. Besonders ein Thema hat für Diskussionen gesorgt.

Bei Judith und Uwe Zaiser (63 und 66 Jahre alt) aus Grünstadt wird ungefähr drei Mal im Jahr der Gasgrill angemacht. Der sei einfacher zu bedienen und praktischer als ein Holzkohlegrill, sagt Zaiser. Bei den beiden käme sowohl Fleisch als auch Gemüse und Fisch auf den Rost. Uwe Zaiser sei derjenige, der grillt. Er habe durch seine Rente jetzt mehr Zeit dafür, erklärt der 66-Jährige. „Das macht er auch gut“, berichtet Judith Zaiser, die das Gegrillte dann nach der Arbeit genießen kann.

Andrea Ziemer aus Grünstadt setzt hingegen auf den Holzkohlegrill. Mindestens zwei Mal im Monat komme er zum Einsatz. „Ich grille lieber mit Holzkohle, weil es mir geschmacklich mehr zusagt“, sagt sie. Am liebsten grille sie Fackeln – und das am besten in Gesellschaft ihrer Nachbarin und Freundin Rebecca Wegel. „Ich komme allerdings immer nur zum Essen und nicht zum Grillen“, so Wegel.

Fleisch und vegane Alternativen

Die Kirchheimerin Deborah Gerlof berichtet, dass es bei ihr auf dem Grill für die Kinder am liebsten Bratwürstchen gäbe. Aber auch Putensteaks oder vegane Alternativen landen auf dem Gasgrill, an dem meistens der Mann der 32-Jährigen steht. Das Ehepaar sei wegen der Kinder auf den Gasgrill umgestiegen. Mit dem würde es einfach schneller gehen, sagt Gerlof. Bisher hätten sie allerdings nur einmal gegrillt.

Dass sie das letzte Mal den Grill angemacht haben, sei bei Annette und Herbert Gräf schon lange her. „Als wir noch jung waren haben wir oft gegrillt“, berichten der 67-Jährige und seine 62-Jährige Frau. Wenn er heute grillen würde, würde er aus Tradition einen Holzkohlegrill nutzen, sagt Herbert Gräf. Aber auch dieses Jahr werde das wohl nicht passieren. Er habe keine Lust vor den Wespen ins Haus flüchten zu müssen, erklärt der Altleininger.

Ein weiterer Grund, warum der Grill bei ihnen schon lange nicht mehr an war, ist der Aufwand. Dieser sei Annette Gräf zu hoch und sie esse Gegrilltes sowieso nicht so gerne. „Da gehe ich lieber Essen“, sagt sie.

Holzkohle vs. Gas

Ganz anders sieht das bei Sina und Jörg Braun aus Göllheim aus. Sie haben in dieser Saison von Mai bis August drei bis fünf Mal wöchentlich gegrillt, berichtet der 53-Jährige. Von Burgern, Steaks und Würstchen bis hin zu Folienkartoffeln oder Rippchen käme bei ihnen alles auf den Grill, erzählt Sina Braun. „Ich bin Holzkohle-Verfechterin“, berichtet die 42-Jährige. Ihr Mann hingegen sei ein Freund des Gasgrills.

Der Gasgrill sei für ihn einfach stressfreier, wenn er mal weniger Zeit habe, erklärt Braun. Den müsse er nicht so genau beobachten, weil die Flamme immer gleichbleibe und er somit genau wisse, wie lange etwas auf dem Grill braucht. In der Grillzeit könne er dann auch mal was anderes machen und müsse nicht immer dabeistehen. Bei dem Holzkohlegrill hänge es dagegen immer davon ab, wie gut die Holzkohle brennt. Das könne er nicht so gut einschätzen, sagt der Göllheimer.

Mit dem Holzkohlegrill habe sie sich jedoch durchgesetzt, freut sich Sina Braun. „Wir werden aber noch zusätzlich einen Gasgrill holen und dann ab und zu wechseln“, ergänzt ihr Mann. Sina Braun bleibt aber dabei: Für sie gehöre die Holzkohle einfach dazu. Sie ist der Meinung, dass man das typische „Rauch-Aroma“ auf dem Gasgrill nicht hin bekomme. Jörg Braun ist da anderer Meinung. Er sagt, dass man das gleiche Aroma auch auf einem guten Gasgrill erzeugen kann. Davon wolle er seine Familie auch noch überzeugen, indem er ihnen Fleisch von beiden Grills zum Probieren gibt. Er sei der Meinung, dass man keinen Unterschied schmecke, so Sina Braun. Welcher Grill dann am Ende gewinnt, sei dem 53-Jährigen eigentlich egal: „Hauptsache es schmeckt.“

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