Kleinkarlbach Projektwoche der Grundschule: Wie sich Jungs vom Tanzen begeistern lassen

Tanzen ist keine reine Mädchen-Sache: Fürs Hip-Hop- und Breakdance-Training lassen sich auch die Jungs begeistern.
Tanzen ist keine reine Mädchen-Sache: Fürs Hip-Hop- und Breakdance-Training lassen sich auch die Jungs begeistern.

In der Grundschule Kirchheim-Kleinkarlbach steht eine Projektwoche auf dem Lehrplan. Am Freitag sollen die Familien der Kinder das Ergebnis präsentiert bekommen. Was sie erwartet und wie sich die Jungs vom Tanzen begeistern lassen.

Es ist ein seltenes Spektakel, das sich derzeit an der Grundschule Kirchheim-Kleinkarlbach ereignet. Die Projektwoche werde nur alle vier Jahre durchgeführt, immer mit einem anderen Thema, berichtet Schulleiterin Sandra Hanauer. Vor vier Jahren sei ein Zirkus zu Gast gewesen. Auch jetzt hat sie wieder etwas zu verkünden: „In diesem Jahr bieten wir ein Tanzprojekt an, bei dem drei professionelle Tanz-Coaches mit unseren Kindern Hip-Hop und Breakdance-Figuren einüben, die am Freitag in zwei Vorstellungen um 16 und 17 Uhr den Eltern und Freunden in der Schulturnhalle präsentiert werden.“

Normalerweise lernen die Kinder der ersten und zweiten Klassen im Schulhaus in Kirchheim, die Dritt- und Viertklässler in der Schule in Kleinkarlbach. Insgesamt besuchen 159 Kinder die Schule. Die Schulleiterin erklärt: „Während der Projektwoche haben wir alle Kinder in Kleinkarlbach, was allein schon eine logistische Herausforderung ist – von den Kosten ganz zu schweigen. Die hat allerdings zu 75 Prozent der Förderverein der Schule übernommen.“

Unterstützung von der Ortsgemeinde

Die Ortsgemeinde habe das Dorfgemeinschaftshaus außerdem kostenfrei für das Tanztraining zur Verfügung gestellt, berichtet Hanauer. Zusätzlich wird noch in der Schulturnhalle trainiert, sodass jedes Kind 90 Minuten Tanztraining pro Tag absolvieren kann. „Wir können zeitgleich im Dorfgemeinschaftshaus und in unserer Schulturnhalle trainieren“, berichtet die Schulleiterin. Diejenigen Kinder, die gerade kein Tanztraining haben, gestalten ein Rahmenprogramm im Klassenverbund, damit ihnen nicht langweilig wird.

„Einige fertigen T-Shirts mit Aufdruck an, basteln an der Kulisse oder machen Säge-, Mal- und Bastelarbeiten rund um die Figuren von Keith Haring“, erzählt Hanauer. Keith Haring war einer der prägenden Pop-Art-Künstler der 80er-Jahre, er starb 1990 an Aids. Die comicartigen Figuren von Haring veranschaulichten besonders gut Bewegung. Deshalb habe sich die Organisation „Wir bewegen Schule“, die das Tanz-Projekt leitet, für diese Figuren entschieden. So haben die Drittklässler beispielsweise Keith-Haring-Figuren aus Stoff ausgeschnitten, die mit Watte befüllt werden und als Dekoration zum Einsatz kommen sollen.

Zunächst Zweifel an Projekt

„Wir waren zuerst skeptisch, ob ein Tanzprojekt auch unseren Jungs Spaß bringen würde, bekamen aber bereits am ersten Tag die Bestätigung, dass es eindeutig allen Kindern gut gefällt“, freut sich Hanauer und ergänzt: „Im Schulhof, im Klassenzimmer und auf den Fluren sieht man immer wieder Kinder – auch Jungs –, die die ersten Tanzschritte und Teile der Choreografie üben.“

Dazu gehört der neunjährige Marcel, der mit Eifer eine zuvor aus einer Sperrholzplatte ausgesägte Keith-Haring-Figur bemalt. „Ich habe schon zu Hause geübt, ich will es ja gut machen und übe deshalb auch außerhalb des Tanztrainings“, sagt er. Die Tanzstile Hip-Hop und Breakdance würden ihm gut gefallen.

 Wer gerade nicht trainiert, der schwingt den Pinsel.
Wer gerade nicht trainiert, der schwingt den Pinsel.
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