Bockenheim Poststation: Auch der Gemeinderat sagt Nein

Die Interimsfiliale der Deutschen Post im Leininger Ring hat sehr eingeschränkte Öffnungszeiten.
Die Interimsfiliale der Deutschen Post im Leininger Ring hat sehr eingeschränkte Öffnungszeiten.

Bockenheims Bürgermeister Gunther Bechtel (SPD) hat wieder ein Schreiben von der Deutschen Post erhalten. Es geht darin noch einmal um die Errichtung einer computergesteuerten Poststation mit Rund-um-die-Uhr-Service, die der Bauausschuss im Februar abgelehnt hatte. Der Gemeinderat kam nun zu einem erstaunlichen Ergebnis.

Das Nein des Ausschusses im vergangenen Monat war maßgeblich damit begründet worden, dass der Bestand der kleinen Postfiliale im Leininger Ring 2a nicht gefährdet werden soll. Deren Öffnungszeiten sind allerdings stark eingeschränkt, sie kann täglich nur zwischen 14.30 und 17.30 Uhr besucht werden. Damit sei Bockenheim „postalisch nicht bestens versorgt“, schreibt der Leiter Regionale Kommunikation der Post, Peter Mayer, in einer E-Mail an den Ortschef. Die Filiale werde nur so lange bestehen bleiben, bis ein Gewerbetreibender gefunden sei, der in seinem Geschäft Postdienstleistungen anbietet.

Unterdessen solle ergänzend eine Automatenstation aufgestellt werden, bekräftigt Mayer, dass die Post an ihrer Absicht festhält, eine solche Anlage zu bauen. Sie decke 90 Prozent aller nachgefragten Dienstleistungen ab. Wertmarken könnten bargeldlos erworben werden und per Video-Verbindung oder Telefon seien auch Servicemitarbeiter für Beratungen erreichbar. Beigeordneter Karsten Vautz (CDU) begrüßte es, dass wohl dennoch eine Niederlassung mit persönlichem Ansprechpartner bestehen bleiben soll. Jürgen Schumacher (SPD) dagegen äußerte die Befürchtung, dass die Poststation die Frau in der jetzigen Interimsfiliale arbeitslos machen werde.

Es geht nicht um das Ob, sondern ums Wie

Parteikollege Volker Griebel stellte klar: „Eigentlich stimmen wir nicht darüber ab, ob eine Poststation kommt.“ Das sei von dem Unternehmen längst entschieden. „Wir werden sie nicht verhindern können“, meinte auch Schumacher. Dem Rat bleibe lediglich, zu entscheiden, ob gemeindeeigene Fläche für das Aufstellen zur Verfügung gestellt werden soll oder nicht.

Nur zwei Mitglieder des Gremiums würden der Post ein Stück Gelände für den 24/7-Service verpachten, zwei weitere enthielten sich. Zehn der anwesenden Kommunalpolitiker votierten dagegen. Bechtel sagte: „Dann wird sich die Deutsche Post jetzt ein geeignetes Privatgrundstück suchen.“

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