Hettenleidelheim Photovoltaikanlage der Sparkasse: Nur ein kleiner Baustein

Vergangene Woche offiziell eingeweiht: Andreas Ott, Christoph Fernekeß, Hans-Ulrich Ihlenfeld, Verbandsbürgermeister Frank Rüttg
Vergangene Woche offiziell eingeweiht: Andreas Ott, Christoph Fernekeß, Hans-Ulrich Ihlenfeld, Verbandsbürgermeister Frank Rüttger und Pfalzsolar-Beraterin Sabine Müller beim Termin in Hettenleidelheim.

Wenn eine Bank eine Photovoltaikanlage mit gerade einmal 8,2 Kilowattpeak Spitzenleistung in Betrieb nimmt, ist das eigentlich keine Erwähnung wert. Doch die Sparkasse Rhein-Haardt verfolgt mit der Ausgabe von rund 16.500 Euro konsequent ihr Ziel, in Erneuerbare Energien zu investieren. Und das sei vorbildlich, betonte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) in Hettenleidelheim.

Auf dem Dach des Beratungszentrums Leiningerland der Sparkasse Rhein-Haardt in Hettenleidelheim thront eine von der Pfalzsolar geplante und aufgebaute Anlage. Die Module mit einer Gesamtfläche von 38 Quadratmetern seien ein kleiner Baustein eines großen Konzeptes, mit dem sich die Sparkasse seit Längerem für ein besseres Klima und eine gesunde Umwelt einsetze, erklärte Vorstandsvorsitzender Andreas Ott. Er erinnerte auch daran, dass 2006 in Hettenleidelheim ein Solarpark in Betrieb genommen wurde: „Bis 2022 haben wir dort knapp 1,589 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt.“

2017 wurden von der Sparkasse zudem zwei Windräder auf dem Kindenheimer Kahlenberg errichtet. „Bis heute ist ihr Energieertrag schon höher als 8,78 Millionen Kilowattstunden“, sagte Ott. Insgesamt seien Wind und Sonne über 10,37 Millionen Kilowattstunden Strom zu verdanken, mehr als das Fünffache des Verbrauchs der Sparkasse Rhein-Haardt beziehungsweise etwa das, was 2600 Durchschnittshaushalte benötigen. Nach einer sehr groben Schätzung dürften laut Ott in den vergangenen 17 Jahren vonseiten der Bank rund zehn Millionen Euro in Beiträge zur Energiewende geflossen sein.

Alle Immobilien werden geprüft

Jetzt schließe sich die sukzessive Installation von Photovoltaikanlagen auf Geschäftsstellen an. Einschließlich der Selbstbedienungs-Standorte müssten 32 Immobilien geprüft werden. „Manchmal stimmt aber die Dachneigung oder -ausrichtung nicht oder wir sind in einem Haus nur Mieter“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Dem Pilotprojekt in Hettenleidelheim, mit dem jährlich der Ausstoß von ungefähr fünf Tonnen CO 2 vermieden wird, sollen drei Filialen im Frankenthaler Raum folgen. Weitere Millionen Euro sollen in den nächsten zwei, drei Jahren zudem in das Repowering des Solarparks Hettenleidelheim fließen.

Es gehe bei dem Projekt aber nicht nur um die Erzeugung, sondern auch um Einsparungen. „Wir beleuchten die Handlungsfelder im Geschäftsbetrieb, verzichten auf Papier durch den Einsatz von PenPads, digitalisieren die Kundenkommunikation, tauschen Beleuchtung und Klimatechnik gegen effizientere Varianten aus“, erklärt Ott. Seit 2017 habe die Sparkasse Rhein-Haardt 60 Prozent Wasser, 27 Prozent Strom und 16 Prozent Wärme weniger verbraucht. Gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsbeauftragten Christoph Fernekeß beteilige sie sich an der ökologischen, ökonomischen und sozialen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.

Kreisverwaltung investiert in Klimaschutz

Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld lobte das Engagement des Bankhauses. Auch die Kreisverwaltung in Bad Dürkheim investiere jede Menge in den Klimaschutz, habe zusammen mit den Pfalzwerken eine eigene Gesellschaft zur Herstellung regenerativer Energien gegründet. „Ziel ist es unter anderem, Solarparks auf ehemaligen Deponien zu errichten, mit Ellerstadt haben wir angefangen“, erläuterte er.

Gut wäre es, noch mehr Dächer mit Photovoltaikanlagen zu belegen. Leider seien die Vorgaben der Landesregierung diesbezüglich unrealistisch. „Wir sollen zwei Prozent unserer Fläche für Windräder zur Verfügung stellen, wobei 50 Prozent aber im Biosphärenreservat Pfälzerwald liegen, und der Wind bei uns nicht ausreichend bläst“, so Ihlenfeld. Solarparks wiederum konkurrierten mit Agrarland und Wingerten, wies er auf Interessenkonflikte hin.

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