Carlsberg Pfarrer Jean-Christoph de Araujo verlässt Carlsberg und Altleiningen

Pfarrer Jean-Christoph de Araujo (links) wird vom stellvertretenden Dekan Martin Lenz gesegnet.
Pfarrer Jean-Christoph de Araujo (links) wird vom stellvertretenden Dekan Martin Lenz gesegnet.

In der evangelischen Kirche Carlsberg ist am Sonntagnachmittag nicht nur dem Herrn für gute Ernte gedankt worden. Ebenso bedankten sich die Presbyterien bei Pfarrer Jean-Christoph de Araujo für sein Wirken. Der 40-Jährige wechselt nach Frankenthal.

„Es gibt nicht viele Gelegenheiten, bei denen mal ein Vertreter des Dekanats vorbeischaut“, sagte Martin Lenz, Senior des Kirchenbezirks Bad Dürkheim-Grünstadt, beim Erntedank-Gottesdienst am Sonntag in Carlsberg. Er zählte sie auf: Amtseinführung oder Verabschiedung eines Pastors, Visitation oder „wenn der Pfarrer etwas ausgefressen hat“. Jean-Christoph de Araujo habe etwas „ausgefressen“, meinte der stellvertretende Dekan. Denn der 40-Jährige habe sich wegbeworben an die Rheinschiene, nachdem er mit dem Ablauf des Probedienstes im März zum Pfarrer auf Lebenszeit ernannt worden war.

Seit 2018 im Leiningerland

Vier Jahre zuvor, im März 2018, hatte de Araujo seine erste Pfarrstelle in Carlsberg-Hertlingshausen übernommen. Diese umfasst auch Altleiningen-Höningen und war seit November 2016 vakant. Doch der gebürtige Neustadter, der in Landau, Heidelberg, Bielefeld, Mainz und Homburg Station gemacht und unter anderem in Frankenthal sein Vikariat absolviert hat, kann sich auf Dauer kein Leben auf dem Land vorstellen. Nach der Probezeit stand die Verleihung der Pfarrstelle an. Da fügte es sich, dass der Kirchengemeinde Luther- und Friedenskirche Frankenthal ein Seelsorger fehlt. Mit dem Umzug in die mittelgroße Stadt verbindet de Araujo die Hoffnung, sich weniger um Verwaltung und kirchliche Gebäude kümmern zu müssen und „einen größeren Anteil meiner Zeit mit Aufgaben zu verbringen, für die ich einst Pfarrer geworden bin: für Gott und für die Menschen“, wie er gegenüber der RHEINPFALZ erläuterte.

Lenz fragte de Araujo augenzwinkernd: „Ist es das verheißene Land, das du suchst? Ich stamme aus Ludwigshafen und bin sehr froh, nicht mehr dort zu sein.“ In seiner Abschiedsrede dankte er dem Geistlichen für dessen viereinhalbjährigen Einsatz im Leiningerland. Auch wenn sich einige Leute fragten, was denn ein Pfarrer unter der Woche so mache: Der Dienst sei äußerst vielfältig, etliches geschehe im Verborgenen, so Lenz. Um die neuen Herausforderungen in Frankenthal ab dem 1. November annehmen zu können, entband er de Araujo von seinen bisherigen Verpflichtungen.

Lobende Worte für den Pfarrer

Monica Minor, die die Pfarrstelle Wattenheim-Hettenleidelheim-Tiefenthal innehat und zusammen mit ihrem Kollegen Johannes Fischer (Kirchengemeinde Ebertsheim-Mertesheim-Quirnheim) Carlsberg und Altleiningen mitbetreuen wird, schaute auf eine gute Nachbarschaft mit de Araujo und eine stets reibungslos funktionierende gegenseitige Vertretung. „Bleib so hilfsbereit“, sagte sie zu ihm. Die katholische Gemeindereferentin Sabine Fehrenbach bedankte sich für die „vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit“. Hans Scherer (CDU), Beigeordneter der Verbandsgemeinde Leiningerland, und Presbyterin Marion Noll blickten auf die schwierigen Zeiten mit Pandemie, Krieg und Energiekrise, in denen ein Seelsorger besonders viel zu tun habe. Sie wünschten dem „ganz lieben, stets gesprächsbereiten Menschen“ de Araujo ein glückliches Händchen dabei.

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