Grünstadt Nur neun Prozent bleiben

Die Gemeinde Tiefenthal erwartet aus den Verkäufen von Bauplätzen in diesem Jahr 450.000 Euro Einnahmen, 2016 sollen rund 350.000 Euro dazu kommen. So sehen es zumindest die Ansätze im Doppelhaushalt vor, der jetzt vom Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde.

„Je nachdem, wie sich unsere Bauplätze verkaufen und wir dann auch die Darlehen für das Baugebiet tilgen können, wird sich auch unsere Zins- und Darlehensbelastung positiv verändern“, sagte Ortsbürgermeister Edwin Gaub. Nachdem die Gemeinde 2014 mit einem Defizit von rund 24.000 Euro abgeschlossen hat, werden für das laufende Jahr lediglich ein Fehlbetrag von etwa 9600 Euro und für 2016 von rund 19.000 Euro erwartet. Das Haushaltsvolumen liegt in beiden Jahren um 800.000 Euro, Kredite braucht Tiefenthal weder 2015 noch 2016. „Bei all diesen Zahlen müssen wir beachten, dass 91 Prozent aller Einnahmen für Kreis-, Verbandsgemeinde- und Gewerbesteuerumlage draufgehen“, so Gaub weiter. Bereits jetzt denkt die Gemeinde an das 2018 bevorstehende Ortsjubiläum 700 Jahre Tiefenthal. In beiden Jahren wurden 4000 Euro in den Haushalt eingestellt, um die Jubiläumsfeiern und eine Festschrift/Chronik zu ermöglichen. Größte Investition im Haushalt 2015 sind 5000 Euro für Spielgeräte für die beiden Spielplätze. Auf dem Platz in den Birkengärten wird eine alte hölzerne Schaukel durch eine neue aus Metall ersetzt. 2016 stellt die Gemeinde 30.000 Euro für den Einstieg in die Dorferneuerung in den Haushalt ein. Angenommen hat der Rat eine Spende von Inexio über 500 Euro, die der Kulturarbeit im Ort zugute kommen soll. Beigeordneter Wolfgang Thomeczek kündigte an, dass Studenten in Tiefenthal im Rahmen einer praktischen Übung Ideen für eine Dorferneuerung entwickeln werden, Vorgespräche und der Besuch der Studenten sollen noch im Frühjahr stattfinden. Kritisch bezog Thomas Mann für die SPD-Fraktion Stellung zur „vorzeitigen Entscheidung der Gemeinde, sich für eine Fusion mit Grünstadt-Land auszusprechen“. „Wir haben uns nicht vorzeitig entschieden, sondern nach Rücksprache mit dem Gemeinderat eine Empfehlung ausgesprochen“, hielt Gaub dem entgegen und wurde von CDU und FWG für diese Aussage unterstützt. Einig war er sich mit Mann, dass es zum jetzigen Zeitpunkt bereits zu spät sei, die Bürger noch ernsthaft in eine Fusionsentscheidung mit einzubinden. Bürgermeister Gaub gab zum Abschluss der Sitzung bekannt, dass es auch in Tiefenthal Bestrebungen gibt, eine aktive Rentner-Gärtner-Truppe ins Leben zu rufen, die sich im etwa 14-tägigen Rhythmus um Grünanlagen und Flächen im Ort kümmern will. Die Gemeinde will die Initiatoren bei der Gründung unterstützen. (jös)

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