Grünstadt „Nur ein Hobby, aber ein sehr schönes“

Singen, tanzen und schauspielern – und das alles gleichzeitig? Was für die meisten schon als Einzeldisziplin ein Problem wäre, ist für die Kleinkarlbacher Studentin Christina Griebel eine willkommene Herausforderung neben ihrem Mathematik- und Geografiestudium: Bereits zum zweiten Mal steht die 23-Jährige mit dem Hochschulverein Musical Inc. der Universität Mainz auf der Bühne und stellt seit dem 30. Mai fast drei Wochen lang im Stück „Curtains“ ihr Können unter Beweis.

„Schon als Kind war ich mit meiner Familie in Musicals und habe die Künstler bewundert. Jetzt selbst Darstellerin zu sein, ist eine großartige Erfahrung“, schwärmt Christina Griebel von ihren Engagements als Tänzerin und Chorsängerin in den Musical-Aufführungen der Mainzer Universität. 2012 bewarb sich die Kleinkarlbacherin mit Erfolg zum ersten Mal für einen Part im Musical „Frühlings Erwachen“ und war vor allem positiv überrascht von der Professionalität des Hochschulvereines: „Es gab ein ganztägiges Casting, bei dem wir tanzen, singen und schauspielern mussten – das alles vor laufender Kamera. Es war wahnsinnig aufregend und spannend.“ Und eine ganz besondere Herausforderung noch dazu: „Ich habe schon früher vor Publikum getanzt oder gesungen, aber nie beides gleichzeitig“, erzählt die 23-Jährige, die im Tanzstudio Dauth trainierte und Saxofon in der Big Band Grünstadt spielt. Gerade zu Beginn der Probenphase merke man durchaus, wie schwierig es sei, Gesang und Tanzbewegungen unter einen Hut zu bringen. Damit ihr auf der Bühne nicht die Luft ausgeht, hält sich die Studentin mit Konditionstraining fit und hat mit dem gesamten Team bereits seit vergangenem November geübt. Kurz vor den Auftritten standen sogar täglich Proben auf dem Programm, samt Ton- und Lichttechnik, Live-Orchester und gesamter Besetzung. „Man steckt sehr viel Zeit in das Projekt. Manchmal komme ich erst nachts nach Hause und bin völlig erledigt. Eigentlich hat man gar kein Leben mehr in dieser Zeit“, meint sie lachend. Da komme es sehr gelegen, von Freunden und Familie umsorgt zu werden, die selbstverständlich auch allesamt im Publikum sitzen. Eine Unterstützung, die Christina Griebel sehr freut: „Sogar aus der Schulzeit kommen Freunde extra nach Mainz, natürlich meine Familie und auch meine Kleinkarlbacher Nachbarschaft – es ist ein tolles Gefühl, zu wissen, dass so viele Leute da sind, die man kennt.“ Wenn dann nach der Aufführung der Vorhang fällt, kommt für Christina Griebel einer der schönsten Augenblicke: „Der Schlussapplaus ist unsere Belohnung. Darauf arbeiten wir ja hin. Ein tolles Gefühl.“ Die Arbeit ist dann aber noch lange nicht getan für die Kleinkarlbacherin und ihre Kollegen vom Hochschulverein: Jedes Mitglied übernimmt zu seiner Funktion im Musical auch noch organisatorische Aufgaben – von Auf- und Abbau über Werbung bis zu Requisite und Make up. „Ich koordiniere die vielen Helfer, die Getränke und Süßigkeiten verkaufen oder für Einlass und Abendkasse zuständig sind. Ohne sie würde das nicht klappen“, erklärt Griebel. Nach den zwölf Spielabenden von „Curtains“ möchte sich die 23-Jährige wieder voll auf ihr Studium konzentrieren und wohl an der nächsten Musicalproduktion nicht mehr mitwirken – eigentlich. „Auch wenn ich mir nicht vorstellen könnte, so etwas beruflich zu machen: Musik und Tanz gehören zu meinem Leben. Es ist nur ein Hobby, aber ein wahnsinnig schönes. Vielleicht kann ich es auch im nächsten Jahr doch nicht lassen.“ (kcs)

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