Grünstadt Neues Leben für alten Markt

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Seit Anfang des Jahres ist das Eigentum des ehemaligen Treff-Marktes in Wattenheim an die Eisele Real Estate GmbH in München übergegangen. Vorher hatte das Gebäude einer Luxemburger Gesellschaft gehört, die wohl vom Mieter auf Grund von Verträgen noch Zahlungen erhielt, wie Wattenheims Ortsbürgermeister Andreas Werle informiert. Der neue Investor hat der Gemeinde Wattenheim gegenüber signalisiert, dass er im leerstehenden Treff-Markt bald einen neuen Betreiber für einen Lebensmittelmarkt ansiedeln will.

So weit – so gut, allerdings planen sowohl die Wattenheimer als auch deren Hettenleidelheimer Nachbarn mittlerweile mit anderen Projekten. Wattenheim möchte einen Dorfladen installieren, in Hettenleidelheim soll gegenüber dem Penny-Markt ein Rewe-Vollsortiment-Markt realisiert werden, in dem sich nach Informationen dieser Zeitung auch die RV Bank Rhein-Haardt mit ihrer neuen Filiale niederlassen will. Durch diese Konstellation entsteht für beide Kommunen jetzt ein Problem: In der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim wurde nie ein Einzelhandelskonzept verabschiedet, denn der Rat hatte den ersten Entwurf 2012 für eine solche Planung als unvollständig verworfen. Danach wurde das Einzelhandelskonzept überarbeitet, eine neue Version wurde 2015 zum Jahresende vorgelegt. Allerdings kam es auch diesmal nicht zum Beschluss, da in Wattenheim Ende Januar dann der Eigentümerwechsel passierte. „Wir wollten in der ersten Sitzung 2016 das Einzelhandelskonzept vorstellen und eventuell beschließen, damit das Papier in den Ortsgemeinderäten ebenfalls auf die Tische kommen könnte. In diese Phase hinein kamen der Eigentümerwechsel und der Kontakt mit dem neuen Eigentümer, der Münchner Eisele Real Estate GmbH“, erklärt Bürgermeister Karl Meister. „Wir hatten im Februar erste Gespräche, haben seitdem immer wieder nachgefragt und für Ende März um verbindliche Auskunft gebeten, wie es mit dem Treff-Markt weitergeht“, ergänzt Wattenheims Ortsbürgermeister Andreas Werle. Zwei Interessenten für den Markt soll es gegeben haben, habe das Münchner Unternehmen signalisiert. Mit einem der beiden soll es angeblich derzeit konkrete Vertragsverhandlungen geben, informiert Werle weiter. Ende Juni sei erstmals ein Name für den Marktbetreiber genannt worden, dieses Unternehmen habe bereits bei der VG um Informationen zum Marktumfeld nachgesucht. Die Eigentümer lassen zudem seit Anfang Juli den technischen Zustand des Gebäudes überprüfen. „Das ist der aktuelle Stand“, so Werle. Für das Einzelhandelskonzept heißt das, dass es Mitte August einen Termin mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion in Neustadt und mit der Unteren Landesplanungsbehörde beim Kreis geben soll, so Bürgermeister Karl Meister. „Dort stellen wir den überarbeiteten Entwurf vor.“ In Carlsberg wird aktuell keine Planung für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes mehr betrieben, da in der Ortsmitte in der Fußgängerzone der Pfalzmarkt eröffnet hat. Wattenheim hat für Gemeinde und Verbandsgemeinde nach dem überarbeiteten Konzept die nächste Priorität, da hier das Gebäude des Marktes bereits besteht. Erst dann kommt Hettenleidelheim ins Spiel mit dem geplanten Gebiet „Wattenheimer Straße Ost“, wo der Rewe-Markt entstehen soll. Wie sich die Chancen für dieses Projekt in Hettenleidelheim entwickeln werden, lasse sich aber erst nach dem Gespräch mit der SGD und der Kreisverwaltung sagen. „Für den Dorfladen in Wattenheim bedeutet die aktuelle Entwicklung Stillstand. Wenn ein Markt kommt, dann ändert das die Ausgangssituation, so lange werden wir kein Geld in die Hand nehmen, um Räume für den Laden zu kaufen“, erklärt Werle. Eventuell werde es für den Dorfladen eine neue Ausrichtung geben. „In erster Linie ist die Gemeinde an der Reaktivierung des Markts am Ortseingang interessiert.“ |jös

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