Grünstadt Mundart: Zwei verschiedene Preise

BOCKENHEIM. „Der Jakob-Böshenz-Preis wurde 1980 als Sonderpreis der Gemeinde zum Mundartdichterwettstreit ausgelobt. Er hatte nie etwas mit dem von Wilhelm Dautermann 1978 gestifteten Preis für ,eine unverfälschte Mundart zu tun’.“ Das schreibt Christa Wöhrle, die den Mundartdichterwettstreit und die Mundarttage von 1990 bis 2003 leitete, zum Bericht „Von Wildwuchs befreit: Das Grab von Jakob Böshenz“ vom 15. März. 1994 habe Michael Bauer den Böshenz-Preis wegen der Nähe des Namensgebers zum Nationalsozialismus zurückgegeben. Nach Protesten sei der Böshenz-Preis abgeschafft und die 1000-Euro-Dotierung in den Preis der Emichsburg integriert worden. „Zudem ist Böshenz erst nach seiner Pensionierung 1936 in die NSDAP eingetreten“, so Wöhrle. Eine Amtsenthebung habe somit nicht zur Debatte gestanden. Bürgermeister Kurt Janson (parteilos) sagte: „Wäre er den politischen Anweisungen nicht gefolgt, hätte er seine Stellung verloren.“ |gsp

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