Grünstadt Mit Highspeed durch die Röhre

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Vier Transportmethoden hat der Mensch bereits erfunden: zu Wasser, in der Luft, am Boden, auf der Schiene. Geht es nach US-Milliardär Elon Musk, soll ein fünfter Weg hinzukommen: der Hyperloop One. Der weltweite Ideenwettbewerb zur Umsetzung läuft. Im Finale steht ein Team aus Kaiserslautern.

Unternehmer Elon Musk, der unter anderem an der Gründung von PayPal beteiligt war, in die Elektroautos der Firma Tesla investiert hat und mit dem Programm SpaceX Raketen ins Weltall schickt, hat ein neues Projekt. Hyperloop One heißt es und soll die komplette Fortbewegungsart auf der Langstrecke revolutionieren. Mit bis zu 1000 Kilometern pro Stunde sollen Menschen und Waren in riesigen Röhren – ähnlich einer gigantischen Rohrpost – transportiert werden. Der Vorteil des Systems: In den Röhren gebe es kaum Widerstand durch Luft, daher lassen sich enorm hohe Geschwindigkeiten erreichen, schildert Frank Ostermann, der Leiter der AECOM-Niederlassung in Kaiserslautern, die Architektur-, Bau-, Ingenieur- und Umweltleistungen anbietet. Staus und Emissionen würden ebenfalls der Vergangenheit angehören, denn das System Hyperloop soll ohne fossile Kraftstoffe auskommen, so Ostermann. Derzeit läuft ein weltweiter Wettbewerb, in dem Ideen gesammelt werden, wie sich das Transportsystem Hyperloop umsetzen lassen könnte. Geforscht wird in zwei Kategorien: Wie lässt sich die Idee technisch realisieren und wie müsste das Streckennetz geplant werden, berichtet Ostermann. In der ersten Kategorie habe die TU München als einziges deutsches Unternehmen den Einzug ins Finale geschafft. In der zweiten Kategorie ist es das AECOM-Team aus Kaiserslautern, das sich weltweit gegen 2600 Vorschläge durchgesetzt hat und zu den 35 Teams gehört, die weiter an der Planung der Hyperloop-Strecken arbeiten. Das Team aus Kaiserslautern hat unter dem patentierten Namen Hyperbahn eine Hyperloop-Strecke in Deutschland geplant. Sie verbindet rund 18 Millionen Einwohner auf einer Strecke von 1800 Kilometern und bindet die vorhandene Infrastruktur der Autobahnen ein. Das Team hat sich zum Ziel gesetzt, die geplante Streckenführung der Röhren gleichzeitig zur Energiegewinnung, zum Energietransport und zur Energieverteilung zu nutzen. So wäre denkbar, die Röhren als Trassen zu verwenden, die den Strom vom Norden Deutschlands nach Süden transportieren. Ihre Ideen werden die Kaiserslauterer in der nächsten Wettbewerbsphase Anfang April in London vorstellen. Die Ideen der Wettbewerbsgewinner haben jedoch gute Chancen, bei der späteren Planung berücksichtigt zu werden, sagt Toth. |jtt

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