Grünstadt Licht am Ende des Tunnels?

Auch wenn sich der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Speyer noch nicht festlegen will: die Sanierung des Kreisels auf der Wattenheimer Seite der Autobahn Mannheim - Saarbrücken wird wohl wesentlich früher fertig als geplant. Licht am Ende des Tunnels für die Anwohner in der Carlsberger, der Hettenleidelheimer und der Hauptstraße, deren Nerven derzeit arg strapaziert werden.

Seit dem 29. Juli leiden die Menschen im Ortszentrum darunter, dass nicht nur Pkw, sondern verbotenerweise auch Lkw die innerörtliche Achse als Umleitungsstrecke benutzen, um sich weite Umwege zu ersparen. Zur Verdeutlichung: Lastwagen, die von der B 47 von Eisenberg und Hettenleidelheim auf die A 6 Richtung Mannheim wollen, werden über die Anschlussstelle Enkenbach-Alsenborn umgeleitet: ein Umweg von 30 Kilometern. Die Situation hat sich auch nicht geändert, seit der LBM bei der Beschilderung nachgebessert hat und die Polizei verstärkt kontrolliert. An den Kontrollen beteiligt sich auch die Autobahnpolizei Ruchheim, die für die A 6 im Leiningerland zuständig ist, seit die Station in Wattenheim aufgelöst wurde, informierte der Leiter der Grünstadter Polizei, Sigfried Doll, auf Anfrage. Doch die Feststellungen der Polizei und die Wahrnehmung der Anlieger gehen weit auseinander. Bei den verstärkten Kontrollen seien kaum Verstöße festgestellt worden, bilanzierte Doll. Trotzdem werde die Polizei weiter im Rahmen ihrer Möglichkeiten tätig. Doll gibt aber auch zu bedenken, dass es „nicht möglich ist, neben jedes Verbotsschild einen Beamten zu stellen“. Die Anwohner dagegen registrieren, dass auch schwere Laster die innerörtliche Umleitung weiter in beiden Richtungen nutzen. Es sei vielleicht ein kleines bisschen besser geworden, sagte einer der Anlieger. Man spürt im Gespräch aber deutlich Resignation und Enttäuschung: darüber, dass es „die Behörden nicht schaffen, die Lkw aus dem Ort draußen zu halten“. Etwas Hoffnung macht die Feststellung des Ordnungsamts der VG Hettenleidelheim. Wie dessen Leiter, Reiner Kroneberger, gestern sagte, hat die beauftragte Baufirma bereits damit begonnen, im Kreisel die Deckschichten aufzubringen. Auch auf der Verbindung zwischen den beiden Kreiseln nördlich und südlich der Autobahn ist eine Fahrspur abgefräst: Vor einem Jahr, als der Kreisel auf Hettenleidelheimer Seite saniert wurde, war eine Fahrbahn über die A 6 neu asphaltiert worden, die andere erhält nun eine neue Verschleißdecke. Diese Beobachtungen erhärten die inoffizielle Angabe, dass der Verkehr eventuell schon Mitte/Ende nächster Woche wieder ungehindert fließen kann. Diese Einschätzung wollte Manfred Borell, der stellvertretende Leiter des LBM Speyer, gestern nicht bestätigen. „Wir halten an dem Ziel fest, dass die Arbeiten eine Woche früher fertig sind“, sagte er. Er gab zu bedenken, dass die noch ausstehenden Arbeiten – wie die obere Asphaltschicht oder Markierungsarbeiten – stark vom Wetter abhängig seien. Wie Siegfried Doll drückt aber auch er die Daumen – im Interesse der geplagten Wattenheimer. Wie Kronberger ergänzte, werde das Ordnungsamt bis zum Ende der Baumaßnahme am Ball bleiben. Sein Eindruck: Die Präsenz des Hilfspolizisten in Uniform zeige etwas Wirkung. „Trotzdem gibt es immer genügend, die durchfahren.“ Der Mann habe Fotos von Lastern gemacht und auch Kennzeichen notiert. Ob es allerdings zu Anzeigen komme, sei noch ungewiss. Fakt sei, so Kroneberger, dass der LBM nicht mehr bereit ist, die Beschilderung zu ergänzen. Bis diese neuen Schilder bestellt, produziert und geliefert seien, dürften die Arbeiten längst beendet sein, sei die Antwort gewesen. (ks)

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