Grünstadt Leininger nachlese:

… Faden zieht sich derzeit der „Teilregionalplan zur Windenergie“ durch die Tagesordnungen der kommunalen Parlamente. Die Planungsgemeinschaft der Region Rhein-Neckar hat die Metropolregion Rhein-Neckar überplant, im Dreiländereck Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen 48 Vorranggebiete für Windenergie vorgeschlagen, auch Gebiete aufgezeigt, wo keinesfalls Windräder stehen werden, und weitere Flächen benannt, wo Kommunen ihr Scherflein zur Energiewende beitragen könnten. Das Kartenmaterial, zumindest jenes, das der Öffentlichkeit zugänglich ist, lässt jedoch Wünsche offen. Die Planungsgemeinschaft tut darin so, als wäre westlich der Stadt Grünstadt und der Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Hettenleidelheim die Welt zu Ende. Kein Hinweis, wo jenseits dieser willkürlichen Grenze zur Planungsgemeinschaft zum Beispiel im Donnersbergkreis, vor allem in der VG Göllheim, Windräder stehen oder weitere möglich sind. Beispiel Kahlenberg bei Kindenheim, das Zellertal oder die Region um Lautersheim. In den Karten der Rhein-Neckar-Region Fehlanzeige. Darf man daraus schließen, dass sich die beiden Planungsgemeinschaften nicht miteinander abstimmen? Das Kartenmaterial ist ergänzungsbedürftig, vor allem, wenn sich der Bürger umfassend ein Bild machen soll. ,die im ersten Moment „spinnert“ klingt, kann realistischer sein als eine andere, die sich zwar vernünftig anhört, es bei genauer Betrachtung aber nicht ist. Das gilt auch für die Ideensammlung beim LEADER-Auftakt am Donnerstag. LEADER, Sie wissen schon, ist despektierlich gesagt die neue Sau (sprich das neue EU-Förderprogramm), die durchs Dorf getrieben wird und die nichts weniger soll als die Welt retten – oder wenigstens den ländlichen Raum in der EU. Das klingt jetzt zynisch, ist aber vielleicht verzeihbar angesichts der vollmundigen Ankündigungen, deren Ergebnisse sich – jedenfalls war es beim Vorgänger ILE so – als ziemlich überschaubar erweisen. Um aber auf die spinnerten Ideen zurückzukommen: Der Vorschlag, den Eisbach zur Energiegewinnung zu nutzen, erntete natürlich vielfach Grinsen. Dabei ist er so blöd nun wirklich nicht: Schließlich war das über Jahrhunderte so, als das Bachwasser Mühlräder antrieb. Die Idee einer zentralen Vinothek dagegen hat auf den ersten Blick was. Auf den zweiten dann schon nicht mehr, jedenfalls wenn eine solche Vinothek kommunal betrieben werden sollte. So etwas ähnliches war anfangs beim Weinstraßenhaus in Bockenheim geplant, wo Weine der gesamten Weinstraße präsentiert wurden. Das Projekt ging bekanntermaßen voll in die Hose. Wenn sich Winzer für eine zentrale Vinothek zusammentun: gerne. Doch Kommunen sollten davon (und auch von Freizeitparks und Fischzuchten) besser die Finger lassen.

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